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27.10.2015 15:00

Die Wilhelm-Sander-Stiftung fördert Twinning-Projekt zwischen TWINCORE und HZI

Dr. Jo Schilling Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
TWINCORE - Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung

    Für zunächst zwei Jahre fördert die Wilhelm-Sander-Stiftung ein Kooperationsprojekt zwischen dem Institut für Infektionsimmunologie des TWINCORE und der Abteilung für Experimentelle Immunologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig. Bei diesem mit 230.000 Euro dotierten Twinning-Projekt forschen Wissenschaftler beider Einrichtungen gemeinsam in dem Projekt „Selective targeting of Foxp3+ regulatory T cell function to improve anti-tumor immunity”.

    Der Hintergrund: Bei vielen Krebserkrankungen beobachten Wissenschaftler einen Anstieg der regulatorischen T-Zellen (Tregs) im Tumorgewebe – und damit einhergehend schnelles Tumorwachstum und eine schlechte Prognose für den Patienten. Die Aufgabe der Tregs ist normalerweise – vereinfacht ausgedrückt –, überschießenden Eifer des Immunsystems zu bremsen und seine Abwehrreaktion zu regulieren. Tumorgewebe können diese Regulationsmechanismen jedoch für ihre Zwecke beeinflussen. Die Anzahl der Tregs im Tumor steigt so stark an, dass die Abwehr des Immunsystems zu stark gedrosselt ist, um die krankhaften Zellen noch erfolgreich bekämpfen zu können. Die Folge: Der Tumor wächst.

    „Wir beobachten zwei parallele Effekte in den Tumoren“, sagt Carla Castro, die durchführende Wissenschaftlerin des Projektes am TWINCORE. „Einerseits vermehren sich die ohnehin vorhandenen Tregs in Tumoren sehr stark und andererseits bildet das Immunsystem zusätzlich neue Tregs aus sogenannten naiven T-Zellen.“ Und diesen beiden Effekten wollen die Wissenschaftler vom TWINCORE und HZI mit ihrem Gemeinschaftsprojekt entgegen steuern. Ein Ansatz, der nicht nur für Tumore, sondern auch für Infektionserreger relevant ist, sagt Jochen Hühn, Leiter der Abteilung Experimentelle Immunologie am HZI: „Letztlich geht es dabei um eine effiziente zelluläre Immunität, die wir ebenso für die Bekämpfung intrazellulärer Viren und Bakterien benötigen.“

    Die Forscher untersuchen aus Myxobakterien isolierte Naturstoffe, die in Voruntersuchungen bereits vielversprechende Eigenschaften gezeigt haben. Mit einer Kombination aus unterschiedlichen Testverfahren prüfen sie die Effekte, die diese Naturstoffe einerseits auf die Vermehrung der schon vorhandenen Tregs und andererseits auf die Umwandlung naiver T-Zellen in Tregs haben. Der Schwerpunkt der Arbeiten am TWINCORE wird in der Untersuchung komplexer Tumormodelle liegen, während das Team am HZI die Wirkmechanismen sowie die Effekte speziell auf menschliche Zellen im Fokus hat. „Wir hoffen, dass wir am Ende des Projektes sehen können, dass einer der Naturstoffkandidaten unsere Modelltumore schrumpfen lässt und gleichzeitig menschlichen Zellen nicht schadet“, fasst Institutsleiter Tim Sparwasser seine Erwartungen für das im Oktober startende Projekt zusammen.


    Weitere Informationen:

    http://www.twincore.de/institute/infektionsimmunologie/


    Bilder

    T-Zellen im Kontakt mit einer Dendritischen Zelle
    T-Zellen im Kontakt mit einer Dendritischen Zelle
    Quelle: HZI/M. Rohde


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

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