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Wissenschaft
Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutieren Aspekte des Scheiterns
„Wenn ich eins hasse, dann Versager. Ich kann sie nicht ausstehen”, verkündete Arnold Schwarzenegger einer Gruppe von Highschool-Schülern und bestätigte damit – als typisches Beispiel des amerikanischen ‘self-made man’ – einen tief verwurzelten Glauben an den unmittelbaren Zusammenhang zwischen individuellem Scheitern und fehlendem Ehrgeiz. Die vor allem in den USA verbreitete Vorstellung der Selbstverantwortung von Erfolg und Misserfolg hat im Zuge einer neoliberalen Wirtschaftsordnung globale Dimensionen erreicht, wird jedoch zunehmend auch kritisch hinterfragt. Die Konferenz “The Failed Individual” an der Universität Mannheim möchte zu dieser kritischen Neubewertung des ‘individuellen Scheiterns’ einen Beitrag leisten. Vom 12.-14. November nehmen internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die kulturellen Dynamiken sowie ästhetische, diskursive und rhetorische Kontexte des Scheiterns in den Blick.
In drei Hauptvorträgen wird das individuelle Scheitern beispielhaft im Zusammenhang von Würde und (Körper-)Behinderung, ethnischer Herkunft sowie der Selbstinszenierung in den neuen Medien diskutiert. So lautet der Titel der Keynote Lecture des niederländischen Medienwissenschaftlers Geert Lovink „Post-Snowden Internet Culture: From Selfies to the Politics of Mask Design”. Thema ist die Auswirkung der digitalen Überwachungskultur auf die posthumanistischen Versprechen des befreiten und selbstbestimmten Selbst.
Weitere Vorträge untersuchen etwa, wie Individuen ökonomisch, politisch oder gesellschaftlich ‘scheitern’ und wie dieses Scheitern durch hegemoniale Diskurse und normative Ideale formiert wird. Gleichzeitig legen die Beiträge immer wieder offen, welches produktive Potential vermeintliches Scheitern haben kann. In einer Gesellschaft, in der das Streben nach Selbstoptimierung insbesondere durch neue Medien einen immer größeren Stellenwert erhält, bietet die Konferenz einen Raum, die ideologischen und strukturellen Bedingungen des Scheiterns auf ihre potentiellen Folgen hin zu überprüfen.
Die Konferenz findet im Rahmen der Forschergruppe ‘Transformationen von Subjektivität’ des Research and Study Centers ‘Dynamics of Change’ der Philosophischen Fakultät der Universität Mannheim sowie mit Beteiligung des Sonderforschungsbereichs (SFB) ‘Bedrohte Ordnungen’ der Universität Tübingen und des Fachbereichs Amerikanistik der Universität des Saarlands statt. Sie wird organisiert von Dr. Regina Schober (Universität Mannheim), Dr. Susanne Hamscha (Universität Graz/Universität des Saarlands) und Dr. Katharina Motyl (Universität Tübingen).
Die Konferenzsprache ist Englisch.
Website zur Konferenz: http://www.thefailedindividual.net
Kontakt:
Dr. Regina Schober
Universität Mannheim
Amerikanistik
Tel. +49 (0)621 / 181-2365
E-Mail: rschober@mail.uni-mannheim.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft
überregional
Studium und Lehre, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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