idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
06.11.2015 11:07

Folgeerkrankungen und Komplikationen fordern Behandler und Betroffene heraus

Julia Voormann Pressestelle
Deutsche Diabetes Gesellschaft

    Düsseldorf – Diabetes mellitus ist eine Erkrankung mit vielen unterschiedlichen Subtypen. Die wichtigsten sind der Typ-1-Diabetes, der extrem heterogene Typ-2-Diabetes und der Schwangerschaftsdiabetes. Abhängig von der Erkrankungsdauer, der langfristigen Stoffwechseleinstellung und anderen Risikofaktoren wie etwa familiärer Vorbelastung, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Rauchen, kommt es bei vielen Betroffenen im Laufe der Zeit zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen: Dazu zählen unter anderem Koronare Herzerkrankung, Herzinsuffizienz, Durchblutungsstörungen des Gehirns, der Nieren oder auch der Beine.

    Häufig müssen solche „multimorbiden“ Diabetes-Patienten mit vielen verschiedenen Medikamenten behandelt werden. Das stellt sowohl den behandelnden Diabetologen als auch die Betroffenen selbst vor große Herausforderungen. Professor Dr. med. Rüdiger Landgraf erörtert das Thema auf der Kongress-Pressekonferenz zur 9. Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft, die vom 6. bis 7. November 2015 im Congress Center Düsseldorf (CCD) stattfindet.

    Je früher die Erkrankung Diabetes mellitus erkannt und individualisiert behandelt wird, desto geringer sind die Risiken für Folgen des Diabetes und für das Auftreten von Komplikationen, die insbesondere das Herz-Kreislaufsystem betreffen: Nach wie vor sterben drei Viertel aller Menschen mit Diabetes an akuten Gefäßverschlüssen. „Leider ist die klinische Diagnose insbesondere beim Typ-2-Diabetes immer noch stark verzögert“, sagt Professor Dr. med. Rüdiger Landgraf, Kurator der Deutschen Diabetes-Stiftung (DDS), Mitglied der Steuergruppe Nationale Versorgungs-Leitlinien Diabetes und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft „Prävention des Typ-2-Diabetes“ der DDG. „Aber auch der Gestationsdiabetes und weniger häufig der Typ-1-Diabetes werden nicht selten spät oder zu spät erkannt.“

    Menschen, die neben dem Diabetes unter anderen Erkrankungen leiden, benötigen neben der Diabetes-Therapie weitere Medikamente. Doch häufig nehmen sie diese nicht regelmäßig ein, außerdem können die verschiedenen Pharmaka unterwartete Wechselwirkungen hervorrufen. Professor Landgraf erklärt: „Dies kann schwerwiegende gesundheitliche und gesundheitswirtschaftliche Konsequenzen haben, die bei der Betreuung der Menschen mit chronischen Krankheiten bisher stark vernachlässigt werden“. Gründe dafür können Personal- und Zeitmangel seitens des Diabetes-Behandlungsteams sein oder eine unzureichende Kommunikation mit dem Patienten. Eine höhere Therapietreue lasse sich jedoch schon durch eine Verbesserung des Arzt-Patienten-Verhältnisses erreichen, so Landgraf: „Hier stehen unter anderem Aufklärung, Motivation und Empowerment des Patienten im Vordergrund und eine intensive Berücksichtigung seines psychosozialen Wohlbefindens“. Auch quartalsweise realisierbare Therapiezielvereinbarung zwischen Arzt und Patient oder individuelle Erinnerungsmaßnahmen trügen dazu bei. Aber auch bestimmte Behandlungs- und Betreuungsstrukturen sollten sich ändern: „Wir müssen für diese häufig auch älteren Menschen ein Case-Management mit entsprechenden Netzwerken schaffen“, betont Professor Landgraf. Hintergründe und mögliche Maßnahmen hierfür stellt er auf der Kongress-Pressekonferenz am Freitag, den 6. November 2015, in Düsseldorf vor.

    *********************************************************************************

    Terminhinweise:

    Kongress-Pressekonferenz in Düsseldorf
    Termin: Freitag, 6. November 2015, 12.00 bis 13.00 Uhr
    Ort: Raum 14, 1. OG, Congress Center Düsseldorf (CCD)
    Anschrift: Stockumer Kirchstraße 61, 40474 Düsseldorf

    Eröffnungsveranstaltung
    am Freitag, den 6. November 2015
    (Vortragsbeginn am Freitag, den 6. November 2015 um 8:00 Uhr!)
    10.15 bis 11:45 Uhr, Raum 1, CCD Düsseldorf

    Symposium „Polypharmazie beim multimorbiden Menschen mit Diabetes"
    Termin: Freitag, 6. November 2015, 15:45 bis 17.15 Uhr
    Ort: Raum 1 im CCD Düsseldorf

    Weltdiabetestag
    Sonntag, den 8. November 2015
    Ort: Congress Center Düsseldorf (CCD)
    Anschrift: Stockumer Kirchstraße 61, 40474 Düsseldorf
    http://www.diabetesde.org/weltdiabetestag/2015/

    Informationen und Programmübersicht im Internet:
    9. Herbsttagung der DDG
    6. bis 7. November 2015, Congress Center Düsseldorf (CCD)
    http://www.herbsttagung-ddg.de

    Über die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG):
    Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) ist mit fast 9.000 Mitgliedern eine der großen medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland. Sie unterstützt Wissenschaft und Forschung, engagiert sich in Fort- und Weiterbildung, zertifiziert Behandlungseinrichtungen und entwickelt Leitlinien. Ziel ist eine wirksamere Prävention und Behandlung der Volkskrankheit Diabetes, von der mehr als sechs Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind. Zu diesem Zweck unternimmt sie auch umfangreiche gesundheitspolitische Aktivitäten.

    *********************************************************************************
    Kontakt für Journalisten:
    Pressestelle Diabetes Herbsttagung 2015
    Anne-Katrin Döbler/Julia Hommrich/Corinna Deckert
    Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart
    Tel.: 0711 8931-423/309, Fax: 0711 8931-167
    hommrich@medizinkommunikation.org
    deckert@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    http://www.ddg.info


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).