idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
11.11.2015 11:34

Gerda Henkel Stiftung fördert Initiativen gefährdeter und geflohener Wissenschaftler

Dr. Sybille Wüstemann Geschäftsstelle
Gerda Henkel Stiftung

    Zwei Millionen Euro für Projekte zum Kulturerhalt und für Stipendien | weitere 2 Millionen Euro für Forschungsvorhaben weltweit | Andreas Schmitz in das Kuratorium berufen

    Aleppo, Palmyra, Mossul, Ninive, Nimrud, Hatra, Dhamar – viele weltweit bedeutende historische und archäologische Stätten im Irak, in Syrien und im Jemen sind zerstört worden. Auch eine große Zahl von Historikern und Archäologen ist vor den militärischen Konflikten geflohen, viele in Aufnahmelager der Region. Die Gerda Henkel Stiftung wird gefährdete und geflohene Wissenschaftler nun mit einer Reihe von Förderprojekten unterstützen. Die Stiftungsgremien haben in ihrer Herbstsitzung am 5. und 6. November beschlossen, für die Jahre 2015 und 2016 zwei Millionen Euro für Forscher in Krisengebieten bereitzustellen. „Die Förderungen haben zwei Schwerpunkte“, erläutert Dr. Michael Hanssler, Vorsitzender des Vorstands der Gerda Henkel Stiftung. „Sie gelten einerseits lokalen Akteuren, die Projekte zum Kulturerhalt in ihren Heimatländern entwickeln und umsetzen wollen. Andererseits sollen nach Deutschland geflohene Wissenschaftler über Stipendienangebote ihre akademische Ausbildung fortsetzen können.“ In weiteren wesentlichen Entscheidungen stellten die Stiftungsgremien mehr als 2 Millionen Euro für internationale Forschungsprojekte der historischen Geisteswissenschaften und für Vorhaben der islambezogenen Disziplinen bereit. Darüber hinaus beriefen sie Andreas Schmitz, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Bank HSBC Trinkaus & Burkhardt, in das Kuratorium der Gerda Henkel Stiftung.

    Fördermittel gehen u.a. an drei Kooperationsprojekte unter Beteiligung gefährdeter und geflohener Wissenschaftler: Im nordjordanischen Flüchtlingslager Zaatari, das aktuell rund 80.000 Menschen Zuflucht bietet, errichten jordanische Behörden, syrische Helfer und archäologische Partner ein Kulturzentrum für syrische Flüchtlinge und Bewohner des jordanischen Umlandes. Ziel des Projektes ist es, mit einem Bildungsprogramm das Bewusstsein für gemeinsame kulturelle Traditionen zu stärken und Wissen in den Bereichen Landschafts- und Denkmalkunde sowie Handwerk zu vermitteln. Ferner erforschen in der ebenfalls im Norden Jordaniens gelegenen Stadt Jerash Wissenschaftler der University of Jordan, Amman, in Kooperation mit syrischen Flüchtlingen und Handwerkern aus dem nahegelegenen Gaza die römische Thermenanlage der Stadt. Die Gerda Henkel Stiftung plant zudem, sich an dem Projekt „Die Stunde Null – eine Zukunft für die Zeit nach der Krise?“ zu beteiligen. Auf Initiative des Deutschen Archäologischen Instituts und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus sollen hierbei syrische Experten zusammenkommen können, um Netzwerke auszubilden und Konzepte für den Wiederaufbau ihrer Städte, beispielsweise Aleppos, zu entwerfen.

    Ab dem 1. Januar 2016 wird Andreas Schmitz dem Kuratorium der Gerda Henkel Stiftung angehören. Andreas Schmitz (geb. 1960) studierte Volkswirtschaft und Rechtswissenschaften in Bonn. Seine berufliche Laufbahn bei HSBC Trinkaus & Burkhardt begann er als Assistent eines der persönlich haftenden Gesellschafter. Andreas Schmitz wirkte u.a. als Sprecher des Vorstands und übernahm im Juni 2015 den Vorsitz des Aufsichtsrats des Bankhauses. Von 2009 bis 2013 stand er dem Bundesverband deutscher Banken als Präsident vor. Er ist Mitglied des Präsidiums und des Vorstands beim Bankenverband, Präsident der Börse Düsseldorf, Präsident des Beirats der Deutsch-Chinesischen Wirtschaftsvereinigung, Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Düsseldorf und Mitglied des Verwaltungsrats der KfW. Er gehört dem Beirat der Deutschen Bundesbank, Hauptverwaltung Düsseldorf, sowie den Beiräten diverser Unternehmen an.

    Mitglieder des Kuratoriums der Gerda Henkel Stiftung sind damit vom 1. Januar 2016 an: Julia Schulz-Dornburg (Vorsitzende, Barcelona, Spanien), Prof. Dr. Hans-Joachim Gehrke (Stellvertretender Vorsitzender, Freiburg), Martin Kobler (Tripolis, Libyen), Prof. Dr. Ulrich Lehner (Düsseldorf), Dr. Michael Muth (München) und Andreas Schmitz (Düsseldorf).

    Die Gerda Henkel Stiftung wurde im Juni 1976 von Frau Lisa Maskell zum Gedenken an ihre Mutter Gerda Henkel als gemeinnützige Stiftung des privaten Rechts mit Sitz in Düsseldorf errichtet. Ausschließlicher Stiftungszweck ist die Förderung der Wissenschaft, vornehmlich durch bestimmte fachlich und zeitlich begrenzte Arbeiten auf dem Gebiet der Geisteswissenschaft an Universitäten und Forschungsinstituten. Die Förderungen der Gerda Henkel Stiftung gelten den Historischen Geisteswissenschaften, vorrangig der Geschichtswissenschaft, der Archäologie, der Kunstgeschichte und historischen Teildisziplinen. Seit einigen Jahren wendet sich die Stiftung vor allem im Rahmen der Sonderprogramme "Islam, moderner Nationalstaat und transnationale Bewegungen" sowie "Sicherheit, Gesellschaft und Staat" auch gegenwarts- und zukunftsbezogenen Themen zu. Seit 2015 setzt sich die Stiftung in ihrem Förderschwerpunkt „Patrimonies“ verstärkt für den Erhalt kulturellen Erbes vor allem in Krisenregionen ein. Die Gerda Henkel Stiftung ist in Deutschland und international tätig und hat seit ihrer Gründung weltweit mehr als 6.000 Forschungsvorhaben mit über 130 Millionen Euro unterstützt.

    Kontakt:
    Gerda Henkel Stiftung
    Pressestelle
    Dr. Sybille Wüstemann
    Malkastenstraße 15
    40211 Düsseldorf
    Tel.: 0211 93 65 24 19
    E-Mail: wuestemann@gerda-henkel-stiftung.de


    Weitere Informationen:

    http://www.gerda-henkel-stiftung.de/presse


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).