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16.11.2015 16:00

Erste Kartierung des Grundwassers auf der Erde

Thomas Richter Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Ein internationales Forscherteam mit Beteiligung der Universität Göttingen hat erstmals das Gesamtvolumen des Grundwassers auf der Erde kartiert. Nach Angaben der Wissenschaftler gibt es etwa 23 Millionen Kubikkilometer Grundwasser auf dem Planeten. Weniger als sechs Prozent davon sind allerdings modernes Grundwasser, also Grundwasser, das während der Dauer eines menschlichen Lebens erneuert wird.

    Pressemitteilung Nr. 279/2015

    Sperrfrist: Montag, 16. November 2015, 16 Uhr MEZ

    Erste Kartierung des Grundwassers auf der Erde
    Geowissenschaftler der Universität Göttingen an internationaler Studie beteiligt

    (pug) Ein internationales Forscherteam mit Beteiligung der Universität Göttingen hat erstmals das Gesamtvolumen des Grundwassers auf der Erde kartiert. Nach Angaben der Wissenschaftler gibt es etwa 23 Millionen Kubikkilometer Grundwasser auf dem Planeten. Weniger als sechs Prozent davon sind allerdings modernes Grundwasser, also Grundwasser, das während der Dauer eines menschlichen Lebens erneuert wird. Die größten Vorräte modernen Grundwassers befinden sich im Amazonasbecken, dem Kongo, Indonesien und in Gebirgen wie den Rocky Mountains, die geringsten in trockenen Gebieten wie der Sahara. Die Studie der Universitäten in Victoria, Calgary (beide Kanada), Austin (Texas) und Göttingen wurde in der Fachzeitschrift Nature Geoscience veröffentlicht.

    Grundwasser ist eine der meistgenutzten und wertvollsten Ressourcen unseres Planeten. Die Frage, wie viel Grundwasser es insgesamt gibt und wie lange die Vorräte noch reichen, wird weltweit immer dringlicher. „Die in unserer Studie beschriebenen 23 Millionen Kubikkilometer entsprechen einer 180 Meter tiefen Bedeckung der Erdoberfläche mit Wasser“, erläutert Dr. Elco Luijendijk vom Geowissenschaftlichen Zentrum der Universität Göttingen. „Auch wenn der Anteil des modernen Grundwassers an der Gesamtmenge auf den ersten Blick gering erscheint, ist er doch immer noch größer als der Anteil aller anderen Elemente des aktiven hydrologischen Kreislaufs, wie etwa des Wassers in Flüssen, Seen und der Atmosphäre.“

    Die Wissenschaftler verbanden in ihrer Studie Messungen von radioaktivem Tritium, das seit den Atomtests der 1950er-Jahre im Grundwasser zu finden ist, mit Computermodellen der Grundwasserströme bis in eine Tiefe von zwei Kilometern. „Erkenntnisse über die Menge des modernen Grundwassers auf der Erde ist von großer Bedeutung, weil es im Gegensatz zu älterem, stagnierenden Grundwasser eine erneuerbare Ressource ist“, so Dr. Luijendijk. „Gleichzeitig ist modernes Grundwasser aber auch anfälliger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels oder menschlichen Eingriffen in das Ökosystem.“

    Originalveröffentlichung: Tom Gleeson et al. The global volume and distribution of modern groundwater. Nature Geoscience 2015. Doi: 10.1038/ngeo2590.

    Kontaktadresse:
    Dr. Elco Luijendijk
    Georg-August-Universität Göttingen
    Fakultät für Geowissenschaften und Geographie
    Geowissenschaftliches Zentrum
    Abteilung Strukturgeologie und Geodynamik
    Goldschmidtstraße 3, 37077 Göttingen
    Telefon (0551) 39-14269
    E-Mail: eluijen@gwdg.de
    Internet: http://www.uni-goettingen.de/de/dr-elco-luijendijk/487484.html


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-goettingen.de/de/dr-elco-luijendijk/487484.html


    Bilder

    Modell: Die in der Studie beschriebenen 23 Millionen Kubikkilometer Grundwasser entsprechen einer 180 Meter tiefen Bedeckung der Erdoberfläche mit Wasser.
    Modell: Die in der Studie beschriebenen 23 Millionen Kubikkilometer Grundwasser entsprechen einer 18 ...
    Foto: University of Victoria
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    Dr. Elco Luijendijk
    Dr. Elco Luijendijk
    Foto: Universität Göttingen
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Geowissenschaften, Meer / Klima, Politik, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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