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„Migration“ lautet schlicht der Titel des Jahrbuches 2015 der Philosophisch-Theologischen Hochschule SVD St. Augustin (PTH), das jetzt erschienen ist. Acht Lehrende der Hochschule, deren Träger die Steyler Missionare sind, beleuchten in dem Sammelband die Themen Migration und Flucht aus der spezifischen Perspektive ihres Fachgebiets. Damit will die PTH einen Beitrag der Verständigung leisten zwischen denjenigen, die ihre Heimat verlassen mussten, und denjenigen, die die Fremden mit andersartigen kulturellen und religiösen Hintergründen in ihrer Heimat aufnehmen sollen. Das Jahrbuch ist ab sofort im Buchhandel erhältlich.
Heute sind weltweit so viele Menschen auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und existenzieller Not wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Für viele Migranten ist Europa das Ziel – sie hoffen, sich hier ein neues Leben in Sicherheit und ohne Armut aufbauen zu können. Doch die Europäer fühlen sich mit der Schar der Zuwanderer zunehmend überfordert. Migration ist eines der Schwerpunktthemen der Deutschen Provinz der Steyler Missionare, das zurzeit höchst aktuell ist. Deswegen haben die Lehrenden der PTH Migration als Thema ihres dritten Jahrbuchs gewählt.
Die Autoren des Sammelbandes analysieren aus theologischer Perspektive, welche Strukturen geschaffen und inwieweit religiöse und kulturelle Unterschiede mitgedacht werden müssen, damit die Integration der Neubürger gelingt. Die Autoren sehen den Staat in der Pflicht, die institutionellen und organisatorischen Rahmenbedingungen für eine geregelte Zuwanderung und Integration zu schaffen. Kirchen und private Initiativen könnten dabei unterstützen, indem sie konkrete Hilfen und persönliche Nähe anbieten. Wenn dies gelinge, so zeigt Professor Dr. Clemens Dölken auf, können die Neubürger in der überalternden und an Fachkräftemangel leidenden deutschen Gesellschaft eine Bereicherung sein.
Als besonders problematisch wird die Situation für nur geduldete oder illegale Migranten gesehen. Da diesen Menschen oft sogar der Zugang zu dem fehlt, was ihnen der Rechtsstaat eigentlich zusagt, kümmern sich die Kirchen oft gezielt um diese Menschen, etwa durch die Gewährung von Kirchenasyl oder in dem Projekt IN VIA, das sich gezielt um Frauen und Mädchen ohne Aufenthaltsrecht kümmert. Beiden Themen widmen sich Professor Dr. Matthias Pulte sowie Professor Dr. Bernd Lutz und Eva Ziebertz in eigenen Aufsätzen.
Dass die Zuwanderung die „religiöse Landkarte“ Europas verändern wird, steht für Professor Dr. Peter Ramers außer Frage. Er befasst sich in seinem Aufsatz über Religion(en) und Migration mit der Frage, inwieweit die Migration einerseits Glauben und religiöse Praxis der Zuwanderer und andererseits der aufnehmenden Gesellschaften verändern wird.
Allen Aufsätzen gemeinsam ist, dass sie die Chancen aufzeigen, die sich aus dem – zunächst durch die Migration erzwungenen – Dialog der Religionen und Kulturen ergibt. Chancen, die sich für die gesamte Gesellschaft, aber auch für jeden einzelnen Bürger ergeben. Denn, so Mitherausgeber Dr. Polykarp Ulin Agan in der Einleitung: „Wer dem Fremden begegnet, ist herausgefordert, über die Grenze seines Ichs hinauszuschauen.“
Das Jahrbuch 2015 „Migration“ der PTH St. Augustin, herausgegeben von Polykarp Ulin Agan, Patrik C. Höring und Clemens Dölken, ist im EOS Verlag erschienen. ISBN 978-3-8306-7760-4, 18,00 Euro.
http://www.pth-augustin.eu/pth/presse/2015/151207-jahrbuch-pth-migration.php Zur Presseinformation
Das Jahrbuch 2015 der PTH St. Augustin befasst sich mit dem Thema Migration.
Quelle: Foto: EOS-Verlag
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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