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20.01.2016 13:21

FH-Struktur: Zwei geförderte Forschungsschwerpunkte an der Hochschule OWL

Julia Wunderlich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule Ostwestfalen-Lippe

    Im Rahmen des FH-Förderwettbewerbs „FH-Sruktur 2016“ haben sich landesweit insgesamt zwölf Forschungsschwerpunkte behauptet. Darunter sind auch die beiden Forschungsschwerpunkte „DiMan – Direkte Digitale Fertigung im Kontext Industrie 4.0“ und „nextPlace – Raum-Zeit-Muster der intelligenten Mobilität“ der Hochschule OWL. Die beiden interdisziplinären Forschungsschwerpunkte werden zukünftig vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen über vier Jahre mit jeweils 240.000 Euro gefördert.

    Die Hochschule OWL sieht ihre Kernkompetenzen nicht nur in exzellenter Lehre, sondern auch in exzellenter angewandter Forschung. Dabei ist insbesondere die interdisziplinäre Forschung Grundlage der Zukunftsstrategie der Hochschule. Eine strategische Zielsetzung durch eine klare sowie langfristig angelegte Profilierung in ausgewiesenen und durchaus innovativen Forschungsschwerpunkten ist dabei unumgänglich. Mit den beiden geförderten Forschungsschwerpunkten gelingt es der Hochschule, Fragestellungen der Gegenwart und Zukunft zu erforschen und somit ihre Zukunftsstrategie weiter auszubauen.

    Der 3-D Druck ist schon lange keine bloße Spielerei mehr und soll zukünftig vermehrt in der Produktion eingesetzt werden – und das nicht nur bei großen Unternehmen, sondern zukünftig auch bei kleinen und mittelständischen. Der Forschungsschwerpunkt „DiMan – Direkte Digitale Fertigung im Kontext Industrie 4.0“ soll Wege finden, „anders“ zu entwickeln und zu produzieren mittels der Anwendung direkter digitaler Fertigungstechniken, in der der 3D-Druck eine wichtige Rolle spielt. Aus der Anwendung des Rapid Prototyping kommend, werden heute mit additiver Fertigung (zum Beispiel der 3D-Druck) zunehmend auch Endprodukte herstellbar, die geometrisch hochkomplexe, individuelle Formen erfordern. „Additive Fertigung findet man derzeit häufig in der Medizin und der Luft- und Raumfahrt, weil dort entweder personalisiert bzw. individualisiert oder in kleinsten Stückzahlen produziert wird“, erklärt Professorin Eva Scheideler, die Leiterin des Forschungsschwerpunktes. Das übergeordnete Ziel des Forschungsschwerpunktes im Bereich der additiven Fertigung ist es daher, die Technologie so weiter zu entwickeln, dass sie auch in anderen Branchen problemlos eingesetzt werden kann und die Vorteile der Gestaltungsfreiheit und Individualisierung der Produkte, der Funktionsintegration, Vorteile des Leichtbaus, der Nachhaltigkeit sowie der Wirtschaftlichkeit genutzt werden können. Die direkte digitale Fertigung umfasst die durchgängige Entstehung von Produkten von der Produktplanung durch den Konstrukteur über die Umsetzung mittels digitaler Fertigungstechniken bis hin zum fertigen Produkt und dessen Nutzung beim Kunden. Heutzutage nimmt außerdem der Konsument eine zunehmend aktive Rolle im

    Produktentstehungsprozess ein. Dabei bilden digitale Daten eine notwendige Voraussetzung und verkürzen die Produktionsprozesse. Die direkte digitale Fertigung stellt die Forschung sowie die Industrie zugleich vor große Herausforderungen: Die Entwicklung, die Fertigung aber auch die veränderten Rollen des Menschen im Produktentstehungsprozess müssen überdacht und neu definiert werden. Bei diesem Prozess sind neben den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Forschungsschwerpunkts auch die hier eingebundenen Kooperationspartner aus Industrie, Verbänden und anderen Hochschulen gefragt. Besonderer Wert wird auf die Einbeziehung von Studierenden gelegt. Sie alle sollen in Zukunft in der Modellfabrik SmartFactoryOWL, einer gemeinsamen Initiative von der Fraunhofer-Gesellschaft und der Hochschule OWL, forschen. Beim Forschungsschwerpunkt „DiMan“ arbeiten insgesamt acht Professorinnen und Professoren aus zwei Fachbereichen der Hochschule OWL mit: Professor Andreas Deuter, Professor Sven Hinrichsen, Professor Henrik Juhr, Professor Li Li, Professorin Eva Scheideler, Professor Franz-Josef Villmer, Professor Horst Wißbrock (alle Fachbereich Produktion und Wirtschaft) sowie Professorin Petra Meier (Fachbereich Maschinentechnik und Mechatronik).

    „nextPlace – Raum-Zeit-Muster der intelligenten Mobilität“ steht für eine digitale und datenbasierte Verhaltensforschung über technologisch-optimierte Bewegungen von Menschen und Gütern im Raum. Damit ist zum einen die Analyse und Visualisierung von verkehrsträgerübergreifenden Mobilitätskonzepten und andererseits die Entwicklung digitaler Methoden und Entscheidungsunterstützungssysteme gemeint. „Im Grunde geht es darum, Daten zu visualisieren und Zusammenhänge sichtbar zu machen, die vorher unsichtbar waren“, erklärt der Leiter des Projekts Professor Axel Häusler. Bereits jetzt erzeugen viele Räume und Gegenstände unseres Alltags ihre eigenen Daten. Mit dem Fortschreiten der Digitalisierung werden sowohl die Datenquantität und -qualität, als auch die dadurch resultierende Beeinflussung unseres Raum- und Mobilitätsverhaltens stark zunehmen. Diese Tatsache wird bei Planungsentscheidungen zur Raum- und Infrastrukturentwicklung bislang unzureichend berücksichtigt, da kaum Werkzeuge zur Verarbeitung und Sichtbarmachung derartiger Informationen existieren. Beispielsweise sind moderne, digitale CarSharing-Konzepte ausschließlich in urbanen Ballungsräumen erprobt und verfügbar, könnten aber gerade in ländlichen Regionen entscheidende Vorteile für den öffentlichen Nahverkehr oder unternehmensinterne Transportsysteme bringen. Gleiches gilt für die flächendeckende Umsetzung der Elektromobilität und der damit verbundenen Notwendigkeit, geeignete Versorgungsstationen zu lokalisieren. „Es ist dabei zu beobachten, dass sich unser Mobilitätsverhalten immer stärker mit unserem digitalen Kommunikationsverhalten verknüpft“, so Häusler. Der Forschungsschwerpunkt “nextPlace“ setzt genau an dieser Stelle an und verknüpft Methoden der Geoinformatik mit digitalen Simulations- und Visualisierungsverfahren, um neue Bilder und Lesbarkeiten unseres Mobilitätsverhaltens in Stadt und Region zu ermöglichen. Hierfür werden anwenderfreundliche Informationswerkzeuge entwickelt, die es erlauben, planerische und strukturelle Alternativen im Hinblick auf ihre „Zukunftstauglichkeit“ zu testen und bei Bedarf anschaulich im Internet interaktiv zu kommunizieren. Damit wird ein neuer Weg zur einfachen Vermittlung komplexer Mobilitätsentscheidungen beschritten und zugleich bessere Voraussetzungen für das Verständnis unserer raumbezogenen Verhaltensweisen geschaffen. „nextPlace“ ist ein interdisziplinärer Forschungsschwerpunkt, bestehend aus sechs Professorinnen und Professoren der beteiligten Fachbereiche Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur (Professor Axel Häusler und Professor Oliver Hall), Elektrotechnik und Technische Informatik (Professor Carsten Röcker), Produktion und Wirtschaft (Professorin Elke Kottmann) und Umweltingenieurwesen und angewandte Informatik (Professor Klaus Maas sowie Professor Stefan Wolf). Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.hs-owl.de/nextplace/

    FH-Struktur
    Das Förderprogramm FH-Struktur ist darauf ausgerichtet, der Forschung an Fachhochschulen Impulse zur Identifizierung neuer Forschungsansätze zu geben. In Forschungsschwerpunkten sollen Professorinnen und Professoren disziplin- und fachbereichsübergreifend besonders zukunftsrelevante Fragestellungen angehen, die einen Beitrag zur Lösung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen liefern. In den vorangegangenen zwei Ausschreibungsrunden wurden insgesamt 36 Forschungsschwerpunkte mit jeweils bis zu 240.000 Euro gefördert. Nach erfolgter Begutachtung können von den 22 in der aktuellen Ausschreibungsrunde eingereichten Anträgen 12 Vorhaben gefördert werden. Die zwölf erfolgreichen Fachhochschulen erhalten ab Januar 2016 eine Anschubfinanzierung von 240.000 Euro über zwei Jahre. Durch einen Eigenanteil der jeweiligen Hochschule von mindestens 30.000 Euro pro Jahr wird die Förderung für zwei weitere Jahre sichergestellt.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Bauwesen / Architektur, Elektrotechnik, Informationstechnik, Maschinenbau, Umwelt / Ökologie
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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