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Berlin. Das Bundesjugendkuratorium (BJK) plädiert in seiner aktuellen Stellungnahme für einen Perspektivwechsel in der Debatte um junge Flüchtlinge. Wie alle jungen Menschen suchen auch Geflüchtete vor allem eine Zukunftsperspektive und benötigen dafür ver-lässliche Strukturen im Ankunftsland. Bildung, Teilhabe und Schutz sind dabei die we-sentlichen Aspekte, die nach der Ankunft, aber auch langfristig für alle jungen Flüchtlinge gewährleistet sein müssen. Das BJK spricht sich gegen eine alarmistische Sichtweise aus und warnt vor schnellen und unüberlegten Gesetzesverschärfungen.
Mit der aktuellen Empfehlung richtet das BJK den Blick auf die Lebenssituation aller geflüchteten jungen Menschen und die Perspektiven ihrer Integration: „Einmal Flüchtling immer Flüchtling – diese Sichtweise müssen wir verabschieden. Die jungen Menschen, die bei uns Schutz und Aufnahme suchen und aus unterschiedlichen Sozialisationskontexten stammen, brauchen so schnell wie möglich den Zugang und die Integration in die Aufnahmegesellschaft. Das bedeutet in erster Linie Bildung und Ausbildung, Begleitung sowie bei Bedarf Hilfe und Therapie“, so Mike Corsa, Vorsitzender des Bundesjugendkuratoriums.
Das BJK betont, dass die Identifikation junger Menschen mit Europa und der europäischen Idee davon abhängt, dass die derzeitig hohen Zahlen von Flüchtlingen gemeinsam und solidarisch bewältigt werden und zugleich die europäische Identität der Freizügigkeit und der offenen Grenzen erhalten bleibt. Ein Rückzug auf nationalstaatliche Begrenzungen von Flüchtlingszahlen gefährdet europäische Grundwerte und damit das freie Aufwachsen junger Menschen in Europa insgesamt.
Die Aufnahme der Schutz suchenden Menschen bringt auch neue Perspektiven für Deutschland mit sich. Junge geflüchtete Menschen, die dauerhaft in Deutschland leben, sind in der Konsequenz junge Menschen, die das Ziel der gesellschaftlichen Integration, der Verselbstständigung und der Teilhabe vor Augen haben. Dies ist im Sinne der verantwortungsbereiten Aufnahmegesellschaft, die damit auch einen erheblichen Gewinn erlebt.
Die Stellungnahme „Kinder und Jugendliche auf der Flucht: Junge Menschen mit Ziel“ erhalten Sie zum Download auf der neu aufgelegten Homepage des Bundesjugendkuratoriums:
www.bundesjugendkuratorium.de
Das Bundesjugendkuratorium (BJK) ist ein von der Bundesregierung eingesetztes Sachverständigengremium. Es berät die Bundesregierung in grundsätzlichen Fragen der Kinder- und Jugendhilfe und in Querschnittsfragen der Kinder- und Jugendpolitik. Dem BJK gehören 15 Sachverständige aus Politik, Verwaltung, Verbänden und Wissenschaft an. Die Mitglieder wurden durch die Bundesministerin für Familien, Senioren, Frauen und Jugend für die Dauer der laufenden Legislaturperiode berufen.
Kontakt:
Deutsches Jugendinstitut e. V.
Arbeitsstelle Kinder- und Jugendpolitik
Nockherstraße 2
81541 München
Tel: +49(0)89 62306-332
Fax: +49(0)89 62306-265
E-Mail: bundesjugendkuratorium@dji.de
http://www.bundesjugendkuratorium.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik
überregional
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Deutsch
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