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Wissenschaft
Mit dem Fachbuch “Structure and Evolution of Invertebrate Nervous Systems” ist nach rund 60 Jahren wieder eine umfassende Darstellung zur Entwicklung der Nervensysteme von wirbellosen Tieren erschienen. Die drei Herausgeber von den Universitäten Hamburg, Osnabrück und Greifswald konnten insgesamt fast 80 Neurobiologen aus 15 Nationen als Autoren für das Werk gewinnen. Es ist im Januar 2016 bei Oxford University Press erschienen.
“… whilst this planet has gone cycling on according to the fixed law of gravity, from so simple a beginning endless forms most beautiful and most wonderful have been, and are being, evolved.” Mit diesem viel zitierten Satz beschließt Charles Darwin sein Hauptwerk “On the Origin of Species”* (1859). Eine unendliche Formenvielfalt erschließt sich auch dem Neurobiologen, der mit Hilfe der neuen mikroskopischen Techniken wie beispielsweise der konfokalen Laserscan Mikroskopie und Elektronenmikroskopie in den Mikrokosmos der Nervensysteme wirbelloser Tiere eintaucht. Dieser Tiergruppe gehören etwa 95 Prozent aller Tierarten unseres Planeten an.
In dem neu erschienenen Buch “Structure and Evolution of Invertebrate Nervous Systems“ haben die Herausgeber insgesamt fast 80 Neurobiologen aus 15 Nationen als Autoren versammeln können. In einer 55 Kapitel umfassenden, systematischen par force-Tour zeigen sie die Entstehung und die Vielfalt dieses faszinierenden Organsystems von den Schwämmen (die noch keine typischen Nervenzellen besitzen) bis zu den ersten Vorläufern der Wirbeltiere auf. Die Kapitel zur Neuroanatomie einer bestimmten Tiergruppe sind umfassend mit Farbabbildungen illustriert. Sie werden ergänzt durch Beiträge, die schlaglichtartig Funktionen des Nervensystems beleuchten, wie zum Beispiel die Verarbeitung von polarisiertem Licht oder die Generation von rhythmischen motorischen Mustern.
„Die Idee zu diesem Buchprojekt entstammt unserer Mitarbeit in dem Schwerpunktprogramm Deep Metazoan Phylogeny der Deutschen Forschungsgemeinschaft“, so Prof. Dr Schmidt- Rhaesa. „An der Umsetzung des Projektes haben wir mehr als zwei Jahre gearbeitet. Wir freuen uns, dass es gelungen ist, unsere Autoren für dieses Projekt zu begeistern und ihre Beiträge für dieses Buch zur Verfügung zu stellen.“
Prof. Dr. Harzsch fügt hinzu: „ Die Veröffentlichung der letzten derartig umfassenden Darstellung dieses Themas liegt bereits mehr als 60 Jahre zurück, seitdem gab es in der Neuroanatomie immense Fortschritte durch neue mikroskopische Visualisierungstechniken. Die Formenvielfalt der Nervensysteme wirbelloser Tiere zu erschließen ist wirklich faszinierend und lohnend, aber nur mit einem großen Team von Autoren zu leisten.“
„So ein Projekt erfordert einen langen Atem, Überzeugungskraft, kontroverse Diskussionen und Geduld mit allen Beteiligten – Autoren, Gutachter und Verlag. Ohne diese hätten wir dieses Werk nicht vollenden können; ihnen sei hiermit auch an dieser Stelle herzlichst gedankt,“ kommentiert Prof. Dr. Purschke abschließend
Weitere Informationen
“Structure and Evolution of Invertebrate Nervous Systems”
Edited by: Andreas Schmidt-Rhaesa, Steffen Harzsch, and Günter Purschke, Oxford University Press
ISBN: 9780199682201
https://global.oup.com/academic/product/structure-and-evolution-of-invertebrate-...;
*…"Es ist wahrlich etwas Erhabenes um die Auffassung, dass der Schöpfer den Keim allen Lebens, das uns umgibt, nur einer einzigen Form eingehaucht hat und dass, während sich unsere Erde nach den Gesetzen der Schwerkraft im Kreise bewegt, aus einem so schlichten Anfang eine unendliche Zahl der schönsten und wunderbarsten Formen entstand und noch weiter entsteht." Übersetzung von Carl. W. Neumann in der deutschen Ausgabe von „Über die Entstehung der Arten“, 1963, Verlag Philipp Reclam jun., Stuttgart.
Es können Fotos der Beteiligten abgerufen werden:
Foto 1: Prof. Dr. Steffen Harzsch
Universität Greifswald, Zoologisches Institut und Museum
steffen.harzsch@uni-greifswald.de
Foto 2: apl. Prof. Dr. Günter Purschke
Universität Osnabrück, Fachbereich Biologie/Chemie
purschke@biologie.uni-osnabrueck.de
Foto 3: Prof. Dr. Schmidt Rhaesa
Universität Hamburg, Centrum für Naturkunde (CeNak), Zoologisches Museum
andreas.schmidt-rhaesa@uni-hamburg.de
Fotografen:
1. Matthes Kenning
2. Lydia Reckers / Universität Osnabrück
3. Helma Roggenbuck
Die Fotos können für redaktionelle Zwecke im Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung kostenlos heruntergeladen und genutzt werden. Dabei ist der Name des Bildautors zu nennen.
Download http://www.uni-greifswald.de/informieren/pressestelle/pressefotos/medienfotos-20...
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Steffen Harzsch
Zoologisches Institut und Museum
Soldmannstraße 23, 17489 Greifswald
Telefon 03834 86-4124
steffen.harzsch@uni-greifswald.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Biologie
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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