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02.02.2016 14:17

Dresdner Studie untersucht Unterschiede der Wirkung von Licht auf Gesunde und bipolar Erkrankte

Konrad Kästner Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

    Licht reguliert die „innere Uhr“ und bringt sie mit der Umwelt in Einklang. Solange Menschen ihr ausgesetzt sind, wird die Bildung des Botenstoffes Melatonin unterdrückt, bei Dunkelheit steigt dessen Produktion an und sorgt unter anderem für die Einleitung des Schlafes. Bei Personen, die an einer Bipolaren Störung erkrankt sind, ist die innere Uhr vermutlich verändert, weshalb es zu Störungen des Schlaf-Wach-Zyklus kommt. In einer Studie möchten Wissenschaftler des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden herausfinden, bei welcher Wellenlänge des Lichts – zum Beispiel Rot oder Blau – die Unterschiede in der Melatonin-Produktion am stärksten auftreten.

    Die Bipolare Störung ist eine Erkrankung, die sowohl von Phasen gedrückter als auch gehobener Stimmung gekennzeichnet ist, also von Depressionen und Manien. Einige Studien haben bereits gezeigt, dass Personen, die an einer Bipolaren Störung erkrankt sind, unter Lichteinwirkung schneller die Produktion von Melatonin einstellen. Zudem ist bekannt, dass Patienten in Ländern, in denen die jährlichen Schwankungen des Lichtes sehr stark sind, häufig früher im Verlauf des Lebens erkranken.

    „Während der Studie messen wir den Einfluss von LED-Licht verschiedener Wellenlängen auf die Bildung des körpereigenen Hormons Melatonin sowie auf die Hirnströme, das sogenannte EEG“, erläutert Dr. med. Philipp Ritter, Funktionsoberarzt an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus und Leiter der Studie. Die Ergebnisse sollen für ein verbessertes Verständnis der Zusammenhänge zwischen nicht-visueller Lichtrezeption und verändertem Biorhythmus beitragen und somit sowohl der Aufklärung der Krankheitsentstehung einer Bipolaren Störung dienen, als auch Hinweise für neue Ansätze in der pharmakologischen und nicht-pharmakologischen Therapie liefern. Für diese Studie sucht das Klinisches Studienzentrum der Klinik noch Probanden gesucht. Teilnehmen können Personen mit einer Bipolar-I-Störung und gesunde Kontrollpersonen. Während der Abende, an denen zwischen ca. 19.00 und 0.00 Uhr die Messung erfolgt, können Probanden ein Hörbuch oder Musik hören. Lediglich zwischen 23.00 und 23.30 Uhr werden Sie aufgefordert, in eine speziell angefertigte Lichtquelle zu schauen.

    Die Studie ist Teil des deutschlandweiten Forschungs-Verbundes NiviL (Nicht-visuelle Wirkungen von Licht) mit Partnern in Dresden, Berlin, Tübingen, Erlangen und Köln. Sie wird über drei Jahre vom Ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zu 100 Prozent finanziell unterstützt. Am Standort Dresden wird die Studie an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Direktor Prof. Dr. Dr. Michael Bauer) mit Unterstützung des Elektrotechnischen Institutes der TU Dresden (Prof. Henry Güldner) ausgeführt.

    Interessenten, die an der Studie als Probanden teilnehmen möchten, melden sich bitte telefonisch im Klinischen Studienzentrum unter 0351 / 458 -3595 beziehungsweise per E-Mail an NiviL@uniklinikum-dresden.de. Teilnehmen können Personen mit einer Bipolar-I-Störung im Alter von 18 bis 55 Jahren und gesunde Kontrollpersonen im Alter von 40 bis 55 Jahren. Personen mit einer bekannten Augenerkrankung (z.B. Glaukom oder Linsentrübung) können nicht teilnehmen. Das Tragen einer Brille ist aber kein Problem. Die Aufwandsentschädigung beträgt 150 Euro.

    Kontakt
    Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
    Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
    Klinisches Studienzentrum
    Tel. (0351) 458 3595 oder
    Tel. (0351) 458 2485
    E-Mail: Nivil@uniklinikum-dresden.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uniklinikum-dresden.de/psy


    Bilder

    Eine Probandin, während der Bestrahlung mit blauem Licht. Für die Studie wurden vier Plätze konstruiert, an denen Teilnehmer im Wechsel mit unterschiedlichen Lichtwellen bestrahlt werden können.
    Eine Probandin, während der Bestrahlung mit blauem Licht. Für die Studie wurden vier Plätze konstrui ...
    Quelle: Foto: Medizinische Fakultät / Stephan Wiegand


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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