idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
25.02.2016 16:35

Prototypen-Linie für Mini-Batterien eröffnet in Berlin

Georg Weigelt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM

    Integrierbare Mikrobatterien und die autarke Energieversorgung von kleinsten elektronischen Systemen gewinnen in vielen technologischen Bereichen immer mehr an Bedeutung, etwa in der Medizintechnik oder im Bereich der kleinen Sensoren.
    Um derartige Entwicklungen noch stärker vorantreiben zu können, eröffnet das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM am 15. März 2016 eine Mikro-Batterie-Linie.

    Die Linie erlaubt die Herstellung von Lithium-Mikrobatterien in verschiedenen Ausführungsformen mit Hilfe von Packagingprozessen der Mikroelektronik unter Argon-Schutzgasatmosphäre.

    Für viele Anwendungen in der Medizintechnik, kleinste Sensoren oder energieautarke Mikrosysteme sind die auf dem Markt verfügbaren Li-Akkus bzw. Knopfzellen zu groß und nur schwer integrierbar.

    Das Fraunhofer IZM hat eine Technologie entwickelt, mit der sehr kleine Mikrobatterien mit Hilfe von parallelen Prozessen bzw. Wafer-Level-Technologien gemeinsam auf einem Substrat hergestellt werden können. Der Vorteil dieser Technologie liegt vor allem darin, dass die Batterie an die Anwendung perfekt in der Form und Größe angepasst werden kann.
    Allerdings bringt die Technologie auch einige Herausforderungen mit sich. Eine davon ist die Herstellung eines hermetisch dichten Gehäuses, denn schon kleinste Mengen von Feuchtigkeit, die durch Gehäuse in die Batterie diffundieren, führen zur ihrer Zerstörung. Trotz der hohen Anforderungen an das Gehäuse soll dennoch eine hohe Energiedichte erzielt werden. Dafür ist es wichtig, dass der Anteil von Gehäusematerial am Gesamtsystem gegenüber dem eigentlichen Aktivmaterial möglichst klein ist. Aus diesem Grund sollen das Gehäuse sowie die Verbindungsstellen so dünnwandig wie möglich gestaltet werden. Aufgrund der Reaktivität des Lithiums muss der gesamte Assemblierungsprozess unter Reinstgasbedingungen in Argonboxen erfolgen.

    Am 15. März 2016 eröffnet das Fraunhofer IZM eine über 10 Meter lange Batterieentwicklungs- und Montagelinie, welche die Herstellung kleinster, kundenspezifischer Mikrobatterien mit höchster Präzision ermöglicht.

    Die Kernkomponenten der Anlage sind:
    - ein Präzisionssiebdrucker zum Aufbringen von Batterieelektroden und Lotrahmen zum Gehäuseverschluss
    - eine Substrat-Bond-Einrichtung zum Verbinden der Boden- und Deckelsubstrate bzw. Gehäuseverschluss
    - Eine mikrofluidische Elektrolytfülleinrichung mit der gleichzeitig mehrere hundert Mikrobatterien mit Elektrolyt gefüllt werden können.

    Die Anlage wird vom Fraunhofer IZM und der TU Berlin gemeinsam genutzt und findet sofort Anwendung unter anderem in folgenden laufenden Projekten:

    Im Projekt Hörkontaktlinse (gefördert durch das BMBF) wird eine erste Produktintegration der Mikrobatterie in ein extrem miniaturisiertes Hörgerät entwickelt. Dieses Hörgerät sitzt direkt auf dem Trommelfell; die Batterie wird mittels Infrarot-Ohrstöpseln aufgeladen.

    Im EU-Projekt MATFLEXEND werden neue Flexible Mikrobatterien und Harvester entwickelt werden, die sich besonders gut zur Integration in tragbare Elektronik sowie in Chipkarten eignet.
    (Im EU-Projekt MATFLEXEND werden mechanisch flexible Mikrobatterien auf der Basis von Elektrodenfasern und druckbaren Polymerelektrolyten sowie elektrophoretisch herstellbare Lithiumelektroden entwickelt.)

    Im EU-Projekt ALION sowie im BMBF Projekt AlSiBat wird die Mikrobatterietechnologie genutzt, um flächenhaft angeordnete elektrochemische Testzellen herzustellen, mit denen neue Materialien für zukünftige Batteriesysteme zeitsparend getestet werden können.

    Hochaufgelöstes Bildmaterial: https://services.izm.fraunhofer.de/fileshare/action/download/1bfd93f2e4208d91cf3...

    Fachkontakt:
    Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM
    Gustav-Meyer-Allee 25
    13355 Berlin

    Dr. Robert Hahn
    Tel: +49 30 46403-611
    robert.hahn@izm.fraunhofer.de


    Weitere Informationen:

    http://www.izm.fraunhofer.de/de/abteilungen/rf---smart-sensor-systems/Ausstattun...


    Bilder

    Mikrobatterie-Linie des Fraunhofer IZM
    Mikrobatterie-Linie des Fraunhofer IZM
    Quelle: Fraunhofer IZM

    Solarzellen kombiniert mit Mikroenergiespeichern
    Solarzellen kombiniert mit Mikroenergiespeichern
    Quelle: Fraunhofer IZM / Volker Mai


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Elektrotechnik, Energie, Physik / Astronomie, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).