idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
26.02.2016 16:59

Eine Renaissance des Werkstoffs Glas: die "Glas-Technologie-Allianz Oberfranken-Ostbayern"

Christian Wißler Mediendienst Forschung
Universität Bayreuth

    Zum 1. März 2016 startet an der Universität Bayreuth die "Glas-Technologie-Allianz Oberfranken-Ostbayern", ein gemeinsames Projekt mit der Technischen Hochschule Deggendorf. Das Vorhaben wird von Prof. Dr. Monika Willert-Porada am Lehrstuhl für Werkstoffverarbeitung koordiniert und bis 2020 aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit insgesamt 2,66 Millionen Euro gefördert.

    Der Regierungspräsident von Oberfranken, Wilhelm Wenning, überreichte am 25. Februar 2016 den Förderbescheid an die Projektleiterin und den Kanzler der Universität Bayreuth, Dr. Markus Zanner. Das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst setzt mit dem Projekt eine EU-Förderinitiative um, die darauf abzielt, den Technologietransfer von Hochschulen mit kleinen und mittelständischen Unternehmen zu intensivieren.

    Enge Kooperationen mit Unternehmen der Glasindustrie

    Die Universität Bayreuth und die TH Deggendorf, die das Technologie Anwender Zentrum (TAZ) in Spiegelau betreibt, arbeiten bereits seit vielen Jahren mit Unternehmen der Glasindustrie zusammen. Im neuen Verbund "Glas-TAOO" wird gemeinsam mit Industriepartnern in Oberfranken und Ostbayern an Innovationen gearbeitet, die entlang der gesamten Prozesskette der Glasproduktion angesiedelt sind. „Glas-TAOO“ wendet sich daher an Rohstoffproduzenten, Glashersteller, Anlagenbauer und Halbzeug-Produzenten ebenso wie an Hersteller und Anwender von Endprodukten aus Glas.
    Viele namhafte bayerische Unternehmen beteiligen sich bereits an der neuen Innovationsinitiative – beispielsweise 3M-Dyneon, Füller-Glastechnologie, Glas Ulrich, Heinz-Glas, Irlbacher Blickpunkt Glas, Nachtmann, Schott, Wiegand-Glas, Vitrulan und Zwiesel-Kristallglas.

    „Wir freuen uns, dass wir mit solchen leistungsstarken, erfahrenen und zum Teil sehr traditionsreichen Unternehmen zusammenarbeiten dürfen“, erklärt Dr.-Ing. Thorsten Gerdes vom Lehrstuhl für Werkstoffverarbeitung der Universität Bayreuth und betont zugleich, dass weitere Unternehmen im Verbund der „Glas-TAOO“ willkommen seien: „Alle kleinen und mittelständischen Unternehmen aus Oberfranken und Ostbayern, die einen Bezug zur Glastechnik haben, sind eingeladen, sich unserem Projekt anzuschließen. Wir wollen mit Glas-TAOO Synergien innerhalb der bayerischen Glasindustrie nutzen und branchenspezifische Innovationen auf den Weg bringen, um die nationale und internationale Wettbewerbsfähigkeit aller beteiligten Unternehmen zu stärken.“

    Neue Produktionstechnologien, effizienter Ressourceneinsatz, umweltfreundliche Produkte

    Einen Schwerpunkt innerhalb der „Glas-TAOO“ bilden Technologien der Glasproduktion, die flexibler und zugleich verlässlicher gestaltet werden sollen. Zu derartigen Optimierungen können beispielsweise elektrothermische Heizverfahren und mechatronische Verarbeitungsmaschinen beitragen, aber auch eine stärkere Automatisierung sowie neuartige Methoden der laufenden Prozessüberwachung und -steuerung vor Ort.

    Ein weiterer Schwerpunkt ist der effiziente Einsatz von Ressourcen. Hier geht es insbesondere um einen möglichst sparsamen Material- und Energieverbrauch in der Glasproduktion („Clean tech“). Dabei sollen Wertstoffe zurückgewonnen und umweltverträgliche Materialkreisläufe entwickelt werden. Aus der Zusammenarbeit der Universität Bayreuth und des TAZ Spiegelau mit innovativen Unternehmen sollen schließlich auch neue Funktionsmaterialien hervorgehen. Dazu zählen beispielsweise umweltfreundliche Dämmstoffe für Gebäude. Entsprechend sind auch Industriepartner aus diesem Bereich eingebunden, beispielsweise Franken Maxit.

    „Eine Renaissance des Werkstoffs Glas“

    „Seit einigen Jahren sind weltweit neue und spannende Entwicklungen auf dem Gebiet der Glastechnologie zu beobachten“, meint Prof. Monika Willert-Porada. „Man kann daher durchaus von einer Renaissance des Werkstoffs Glas sprechen. In einer wachsenden Zahl von High-Tech-Anwendungen übernehmen neuartige Gläser und Polymer-Glasverbunde spezielle Funktionen, für die sich andere Materialien nicht in gleicher Weise eignen. Diese Entwicklung wollen wir in Bayreuth gemeinsam mit dem TAZ in Spiegelau und unseren Industriepartnern mitgestalten – nicht allein in kurzfristigen punktuellen Projekten, sondern im Rahmen einer nachhaltigen branchenspezifischen Zusammenarbeit von Forschung und Wirtschaft.“

    Die Leiterin von „Glas-TAOO“ hebt dabei auch die langjährigen Erfahrungen in der interdisziplinären Forschungsstelle „WOPAG – Keylab Glas“ hervor, in der sich mehrere Lehrstühle der Universität Bayreuth zusammengeschlossen haben. „Aufgrund der Möglichkeit, Forschungsergebnisse der Universität Bayreuth direkt im TAZ Spiegelau unter industrienahen Bedingungen umsetzen zu können, haben wir mit der Glas-TAOO nun eine in Europa einmalige Plattform für glastechnische Entwicklungen“, so Prof. Willert-Porada.

    Kontakt:

    Prof. Dr. Monika Willert-Porada
    Lehrstuhl für Werkstoffverarbeitung
    Universität Bayreuth
    95440-Bayreuth
    Telefon: +49 (0)921 / 55-7201
    E-Mail: monika.willert-porada@uni-bayreuth.de


    Bilder

    Durch Walzenpressen hergestellte Glaskugeln.
    Durch Walzenpressen hergestellte Glaskugeln.
    Foto: Lehrstuhl für Werkstoffverarbeitung, Universität Bayreuth; mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.
    None

    Walzenpresse zur Herstellung von Glaskugeln.
    Walzenpresse zur Herstellung von Glaskugeln.
    Foto: Lehrstuhl für Werkstoffverarbeitung, Universität Bayreuth; mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).