idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
02.03.2016 10:05

Den Erfolg einer Therapie voraussagen: 2,7 Mio. Euro für die Leukämieforschung

Petra Schultze Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Ulm

    Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert den Forschungsverbund „PRECiSe“ in Ulm und Heidelberg für drei Jahre

    Eine neue Generation von Krebsmedikamenten gibt Patienten mit Chronischer Lymphatischer Leukämie (CLL), der häufigsten Blutkrebsart in der westlichen Welt, seit einiger Zeit neue Hoffnung. Unklar ist aber, welchen Patienten diese neuen Therapien, die Krebszellen auf molekularem Wege bekämpfen, tatsächlich helfen. Die 17 Wissenschaftler im Verbundprojekt PRECiSe kommen von der Ulmer Universitätsklinik für Innere Medizin III und mehreren Heidelberger Forschungseinrichtungen wie dem Deutschen Krebsforschungszentrum. Sie wollen bessere Vorhersagemöglichkeiten finden, um Patienten wenig erfolgversprechende Therapien zu ersparen. Dazu sollen Erkenntnisse aus umfangreichen Analysen genetischen Materials eng mit den klinischen Erfahrungen der Ärzte verknüpft werden.

    Ob die Leukämiemedikamente der neuesten Generation bei einem Patienten wirken, darüber kann die „Verpackung“ seines Erbmaterials Auskunft geben. Mediziner nennen sie „Epigenetik“: ein komplexes Netz von Strukturabwandlungen der Erbinformation selbst und der mit ihr verbundenen Eiweiße, die die Krebsentstehung fördern oder hemmen können. „Aus dieser ‚Verpackung‘ wollen wir neue Biomarker identifizieren, die uns anzeigen, ob die erkrankten Zellen auf die neuen Leukämiemedikamente überhaupt reagieren“, erläutert PD Dr. Daniel Mertens von der Ulmer Universitätsklinik für Innere Medizin III. Zusammen mit Dr. Karsten Rippe vom Deutschen Krebsforschungsinstitut koordiniert er den Forschungsverbund.

    „Ein besonderer Ansatz dieses Forschungsprojekts ist zudem, dass Labor- und Analyseergebnisse mit den Erkenntnissen und Erfahrungen der behandelnden Ärzte abgeglichen werden“, betont Prof. Dr. Stephan Stilgenbauer, Leitender Oberarzt der Ulmer Universitätsklinik für Innere Medizin III, der selbst große Erfahrung in der innovativen Behandlung von Patienten mit Chronisch Lymphatischer Leukämie hat und dazu verschiedene klinische Studien leitet. „Die Forschung muss beim Patienten ankommen, daher ist uns die Beteiligung an dem Verbundprojekt ein großes Anliegen“, so Stilgenbauer. Die Wissenschaftler können bei ihrer Arbeit zudem auf umfangreiche Sammlungen von Leukämiegewebe zurückgreifen. Besonders ist auch der Einsatz neuer Computermodelle, mit deren Hilfe die umfangreichen Datensätze analysiert werden können.

    Auch gegen die Leukämiemedikamente der neuen Generation gibt es bereits Resistenzen, d.h. die Krebszellen entwickeln Schutzmechanismen. Die Wissenschaftler von PRECiSe wollen neue Erkenntnisse darüber gewinnen, wie solche Resistenzen entstehen. Zudem suchen die Forscher nach Möglichkeiten, ihre Erkenntnisse auch auf andere Erkrankungen des blutbildenden Systems anzuwenden.

    PRECiSe steht für „Pretherapeutic Epigenetic CLL Patient Stratifikation“. Das Verbundprojekt umfasst acht wissenschaftliche Arbeitsgruppen, die wiederum international vernetzt sind. Für die Chronische Lymphatische Leukämie gibt es bis heute keine heilenden, sondern nur lindernde Therapien. Ob die neue Generation der CLL-Medikamente langfristig auch zur Heilung führen könnte, ist noch nicht erwiesen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Petra Schultze

    Petra Schultze
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ( S II )
    Universitätsklinikum Ulm
    Albert-Einstein-Allee 29
    D- 89081 Ulm

    Tel.: +49 - (0) 731 - 500.43.025
    Fax.:+49 - (0) 731 - 500.43.026
    Mail: petra.schultze@uniklinik-ulm.de
    www.uniklinik-ulm.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uniklinik-ulm.de/innere3
    http://www.mertens-lab.de


    Bilder

    PD Dr. Daniel Mertens
    PD Dr. Daniel Mertens
    Quelle: Foto: Universitätsklinikum Ulm

    Prof. Dr. Stephan Stilgenbauer
    Prof. Dr. Stephan Stilgenbauer
    Quelle: Foto: Universitätsklinikum Ulm


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).