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Zahlreiche Start-ups treten aktuell in den Versicherungsmarkt ein. Die Digitalisierung führt dazu, dass die Eintrittsbarrieren sinken. „Die Versicherungswirtschaft steht vor großen Umwälzungen“, so Prof. Dr. Florian Elert im Rahmen seiner Antrittsvorlesung „Digitalisierungsentwicklungen in der Versicherungswirtschaft - Status quo und Ausblick“ am 2. März 2016 an der HSBA Hamburg School of Business Administration.
Für Versicherungsunternehmen in Deutschland stellt sich die Frage, ob die Veränderungen von außen aufgedrängt oder von innen gestaltet werden. Nach Einschätzung von Prof. Dr. Elert liegt der Schlüssel zum Erfolg darin, für Kunden Präventionsmaßnahmen zu entwickeln und Sicherheit erlebbar zu machen. Die Digitalisierung ermöglicht es, den Kunden in Echtzeit Präventions- und Schadenmanagementmaßnahmen anzubieten. Es geht somit nicht mehr nur um die Fähigkeiten, Risiken zu tragen und Schäden zu regulieren. Ein Wettbewerbsfaktor wird auch sein, die Eintrittswahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Schäden nachhaltig zu reduzieren. Ganze Branchen, die wegen eines zu hohen Risikos quasi als nicht versicherbar galten, können durch individuelle Auswertung von Daten und gezielt eingesetzter Sicherheitstechnik wieder in den Genuss eines Versicherungsschutzes gelangen. Daten und deren Auswertung sind der Dreh- und Angelpunkt. Erste Angebote dieser Art gibt es heute schon mit Telematiktarifen im Kfz-Markt. Der Generali-Konzern plant in diesem Jahr die Einführung eines Gesundheitsprogramms in Deutschland, das auch Daten aus dem Alltag der Kunden erfasst. Ziel ist es, gesundheitsförderndes Verhalten zu belohnen. Ein sensibles Feld. Versicherer bieten jedoch den großen Vorteil, dass sie darin geübt sind, Risiken einzuschätzen und mit sensiblen Daten wie Krankheit und Sterbefälle sorgsam umzugehen. Die Versicherungsunternehmen sind so stark reguliert, wie kaum eine andere Branche. Im Umgang mit sensiblen Daten kann das aus Sicht der Kunden ein großer Vorteil sein. „Versicherungen erhöhen in jedem Fall ihre Attraktivität“, so Elert, „wenn sie die Vorteile von Prävention und individuellen Sicherheitskonzepten für den Kunden erlebbar machen.“ Wenn die Versicherer dieses Feld nicht besetzen, werden Anbieter aus anderen Branchen dies zeitnah tun.
Prof. Dr. Florian Elert verantwortet seit Oktober 2015 die Lehre und Forschung im Bereich Versicherungswirtschaft an der HSBA Hamburg School of Business Administration. Im Anschluss an sein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Versicherungsbetriebslehre der Universität Leipzig. Promoviert hat er dort zu dem Thema „Unternehmenswertorientierte Ausgestaltung der Geschäftsprozesse im Versicherungsunternehmen“. Von 2009 bis 2011 leitete Prof. Dr. Elert als Direktor für Forschung und Lehre am Institut für Versicherungswissenschaften e.V. der Universität Leipzig verschiedene Praxisstudien und Beratungsprojekte. Für den Versicherungskonzern ARAG SE ist er seit 2011 als Head of Strategic Group Planning tätig. Die Forschungsinteressen von Prof. Dr. Florian Elert umfassen die Themengebiete „Digitalisierungsentwicklungen und Auswirkungen auf das Geschäftsmodell Versicherung“, „Anforderungen der Generation Y an die Versicherungswirtschaft“ sowie „Aktuelle Herausforderungen im Versicherungsvertrieb“.
Gerne vermitteln wir Ihnen Prof. Dr. Florian Elert als Ansprechpartner.
Bitte kontaktieren Sie uns bei einem Gesprächswunsch.
http://www.hsba.de/index.php?id=8398
Prof. Dr. Florian Elert
Quelle: HSBA
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