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Nach der positiven Evaluierung des Bayerischen Forschungs- und Entwicklungszentrums Elektromobilität stellt die Bayerische Staatsregierung die Mittel für die nächste Ausbauphase zur Verfügung. Dafür sollen die bisher auf zwei Standorte – Würzburg und Garching bei München – verteilten Aktivitäten der Batterieentwicklung zukünftig in Würzburg am Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC konzentriert werden. Der dort etablierte Teilbereich »Zentrum für Angewandte Elektrochemie« übernimmt damit die Verantwortung für das gesamte Bayerische Forschungszentrum.
Sie erleben einen wachsenden Boom – Elektrofahrzeuge setzen sich im Straßenbild immer mehr durch. Was vor einigen Jahren eher zaghaft begann, ist heute im Bereich der elektrogetriebenen Fahrräder bereits millionenfach unterwegs. Und die Elektromobile auf vier Rädern ziehen nach, wie die breiter werdende Modellpalette und die steigenden Zulassungszahlen zeigen.
Mit dem Ausbau der Elektromobilität will Deutschland den im vergangenen Jahr auf dem G7-Gipfel im bayerischen Elmau bestätigten Klimazielen näherkommen. »Bayern ist ein Vorreiter der Elektromobilität. Für mich spielt dabei nicht nur der Klimaschutz eine Rolle, sondern auch die Technologieführerschaft unserer Hightech-Unternehmen«, so die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner anlässlich ihres Besuchs im Würzburger Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC am 11. März. Auch die Energiewende mit ihren schwierigen Aufgaben der Energieverteilung und -bereitstellung profitiert von den in Bayern bereitgestellten Fördermitteln, denn damit sollen unter anderem sichere und effiziente Speichertechnologien für mobile wie auch stationäre Anwendungen weiterentwickelt werden.
So wurde schon 2011 mit der Gründung der Fraunhofer-Projektgruppe Elektrochemische Speicher in Garching und dem Zentrum für Angewandte Elektrochemie ZfAE des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC in Würzburg der Grundstein für ein bayerisches Forschungs- und Entwicklungszentrum Elektromobilität gelegt, finanziell gefördert vom Bayerischen Wirtschaftsministerium. Nun wurden die Arbeiten der beiden Institutionen zu Batterietechnologien als Fraunhofer-Forschungs- und Entwicklungszentrum Elektromobilität Bayern FZEB in Würzburg konzentriert – für diese Ausbauphase überbrachte Staatsministerin Aigner Institutsleiter Prof. Dr. Gerhard Sextl weitere Fördermittel. »Wir unterstützen das Zentrum in den kommenden Jahren mit zusätzlich 6 Mio. Euro. Ich bin zuversichtlich, dass das Geld gut investiert ist. Es gibt hier bereits hervorragende Kompetenzen im Bereich Speichersysteme und auf dieses Know-how bauen wir jetzt auf. Batteriespeicher sind nicht nur eine Schlüsseltechnologie für die Elektromobilität, sondern auch für die Energiewende insgesamt. Die Batterie der Zukunft kommt aus Bayern«, unterstrich Aigner den hohen Anspruch, mit dem das Zentrum in die nächsten Jahre startet. Dass die Fördergelder im Interesse der Wirtschaft für anwendungsnahe Forschung angelegt werden, zeigt das FZEB mit der Verpflichtung, in den nächsten Jahren zusätzlich 2,8 Mio. Euro an Industrieaufträgen und sonstigen Drittmitteln einzuwerben, sodass sich das Gesamtvolumen der zweiten Aufbauphase auf 8,8 Mio. Euro beläuft. Darüber hinaus wird das bayerische Netzwerk Elektromobilität ausgebaut, um weitere Aspekte der Elektromobilität ganzheitlich anzugehen. So sollen in diesem zukunftsträchtigen Feld neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Neben der Weiterentwicklung konventioneller Batterietechnologien haben dabei vor allem schnelle und leistungsstarke Hybridspeichersysteme eine besondere Bedeutung. »Schon heute können Elektroautos konventionelle Fahrzeuge fast vollständig ersetzen – außer im Hinblick auf die Reichweite. Die Entwicklung leistungsfähiger Fahrzeugbatterien stellt einen entscheidenden Faktor für die Verbreitung elektrischer Antriebe dar. Ich freue mich sehr, dass diese Schlüsseltechnologie am Forschungsstandort Würzburg konsequent weiterentwickelt wird«, ergänzte Oberbürgermeister Christian Schuchardt.
Hervorragende Batteriekompetenz am Fraunhofer ISC
Externe Gutachter hatten dem Zentrum für Angewandte Elektrochemie ZfAE am Fraunhofer ISC im Rahmen einer Evaluierung hervorragende Aufbauarbeit bescheinigt. Die Konzepte zu Lithium-basierten Batteriesystemen, Hybridspeichern und zur Entwicklung neuer Batteriewerkstoffe überzeugten ebenso wie die exzellente technische Ausstattung und insbesondere die hohe fachliche Kompetenz am ZfAE.
Und die Fraunhofer-Experten denken schon weiter: »In den kommenden Jahren wird es entscheidende Verbesserungen bei Festkörperbatterien und Lithium-Ionen-Speichern geben. Durch die Entwicklung von Festkörperelektrolyten auf der Basis von leitfähigen Keramiken und Polymeren leisten wir einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zu leistungsstarken und dennoch sicheren Batterien«, so Dr. Henning Lorrmann, Leiter des neuen Fraunhofer-Forschungs- und Entwicklungszentrums Elektromobilität Bayern FZEB in Würzburg. »Mit dem umfassenden Know-how des ISC auf dem Gebiet der Spezialkeramiken und dem hervorragenden Kompetenzausbau am ZfAE werden wir mit einer neuen Generation von Festkörperelektrolyten und leistungsfähigen Festkörperbatterien einen Entwicklungssprung hin zu sicheren, nachhaltigen und leistungsstarken Energiespeichern möglich machen«, bekräftigte Institutsleiter Prof. Dr. Gerhard Sextl.
Auch die Industrie zeigt starkes Interesse an der Zusammenarbeit mit dem neuen Zentrum. Nicht nur an den neuen Hochleistungsbatterien wird hier gemeinsam gearbeitet. Auch bei den etablierten zuverlässigen und gut recycelbaren Blei-Säure-Batterien wird noch erhebliches Potenzial zur Verbesserung der Leistung gesehen – mit einem entsprechend prognostizierten bedeutenden Markt in den nächsten 15 bis 20 Jahren.
Bay. Staatsministerin Ilse Aigner übergibt den Bescheid über 6 Mio. Euro dem Fraunhofer ISC zum weit ...
K. Selsam-Geißler für Fraunhofer ISC
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Bay. Staatsministerin Ilse Aigner besichtigt das FZEB-Labor des Fraunhofer ISC.
K. Selsam-Geißler für Fraunhofer ISC
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter
Chemie, Energie, Verkehr / Transport, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
überregional
Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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