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14.03.2016 18:52

500 Senioren und die geWEBte Gesellschaft: Frühjahrsakademie zur Digitalisierung eröffnet

Annika Bingmann Pressestelle
Universität Ulm

    Die Frühjahrsakademie des Zentrums für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) der Uni Ulm ist eröffnet! In dieser Woche widmen sich über 500 Seniorinnen und Senioren dem Thema „GeWEBte Gesellschaft: Digitalisiert, vernetzt und produktiv – aber wo bleibt der Mensch?“ Außerdem stehen Arbeitsgruppen, Ausflüge und Kulturelles auf dem Programm

    Seit Montagmorgen beschäftigen sich über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im dritten Lebensalter und davor mit den Chancen und Risiken der digitalen Gesellschaft. Passend zum Start der Computermesse CeBIT lautet das Thema der Frühjahrsakademie des ZAWiW „GeWEBte Gesellschaft: Digitalisiert, vernetzt und produktiv – aber wo bleibt der Mensch?“
    Für Professor Michael Weber, seit Oktober Präsident der Universität Ulm, und Oberbürgermeister Gunter Czisch war es der erste Auftritt im neuen Amte bei einer Jahreszeitenakademie – und beide fühlten sich dem Thema eng verbunden. In seinem Grußwort verdeutlichte der Medieninformatiker Weber, der seit vielen Jahren dem ZAWiW-Vorstand angehört, die beiden Seiten des Fortschritts: „Begriffe wie Datensammelwut sind negativ besetzt, es lässt sich aber auch viel Nutzen aus der Digitalisierung ziehen.“ Dabei verwies er etwa auf die vierte industrielle Revolution (Industrie 4.0), die sich durch eine vernetzte Produktion und Logistik auszeichnet. Gunter Czisch berichtete von Chancen und Herausforderungen der digitalen Stadt: Bürgerbeteiligung finde zunehmend über Facebook und den Chatdienst WhatsApp statt, und das intelligente Haus von morgen („Smart Home“) erfordere eine neue Geschäftspolitik der Stadtwerke.
    Insgesamt fragte das Stadtoberhaupt: „Doch wer garantiert, dass die gesammelten Daten nur diejenigen bekommen, die sie erhalten sollen?“ Die Verantwortung, mit den eigenen Daten umzugehen, liege beim Einzelnen.

    In seinem Eröffnungsvortrag erklärte Professor Mischa Seiter (Institut für Technologie- und Prozessmanagement) dem interessierten Publikum, wie Unternehmen auf Daten zugreifen, und was mit diesen – teils hochpersönlichen – Informationen passiert. Beispielsweise verfolgen so genannte Tracker, die auch auf seriösen Webseiten zu finden sind, den Weg eines Nutzers durchs Internet. Nach und nach entsteht so ein „Gesamtbild“, das etwa der Suchmaschinenriese Google nutzt, um individualisierte Werbung zu schalten. So generiert Google 90 Prozent des Umsatzes – alleine 2014 rund 31,5 Milliarden Dollar. Werden die im Netz erhobenen Daten mit einer konkreten Identität in Verbindung gebracht, kann dies sogar Folgen für die Abschätzung der Kreditwürdigkeit oder die Höhe der Versicherungsbeiträge haben. „Wenn sie ständig im Internet nach Begriffen wie Bungee Jumping oder nach Rezepten mit rohen Eiern suchen, ändert dies womöglich die Risikoabschätzung ihrer Krankenkasse“, verdeutlichte Seiter und ging in diesem Zusammenhang auf Smartwatches und Gesundheits-Apps ein. Der Betriebswirt betonte allerdings auch, dass Unternehmen in Zeiten der zunehmenden Digitalisierung und vor allem Industrie 4.0 gar nicht mehr anders könnten, als Daten zu sammeln und auszuwerten. „Welche Produkte werden mit großer Wahrscheinlichkeit zusammen erworben?“ und „Was für Maschinendaten signalisieren, dass bald ein Techniker gerufen werden muss?“ sind mögliche betriebswirtschaftliche Forschungsfragen. Die positive Nachricht des Wissenschaftlers: Alle Informationsquellen im Web und anderswo lassen sich auch „abschalten“.

    Weitere Hauptvorträge der Frühjahrsakademie vom 14. bis zum 18. März widmen sich dem Einsatz von Service-Robotern in der Pflege oder dem Datenschutz. Dazu kommen 30 Arbeitsgruppen zu unterschiedlichsten Themen aus den Bereichen Gesellschaft, Kultur, Gesundheit oder etwa Informationstechnologie. Die so genannten Mittwochsangebote führen die Akademieteilnehmer zu ausgewählten Zielen in der Region, in die Ulmer Museen oder zu einer Stadtführung aus der Perspektive von Obdachlosen.
    Bei der Eröffnung der Frühjahrsakademie fanden außerdem zwei besondere Jahrestage Erwähnung: „Die 50. Jahreszeitenakademie im Herbst leitet perfekt zum 50-jährigen Jubiläum der Universität Ulm in 2017 über“, sagte Präsident Michael Weber. Außerdem erhielt Erwin Hutterer, stellvertretender Geschäftsführer des ZAWiW, seine Urkunde zum 25. Dienstjubiläum. Hutterer ist seit jeher einer der wichtigsten Köpfe hinter den Akademiewochen.

    Weitere Informationen: 0731 50-26601, info@zawiw.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-ulm.de/einrichtungen/zawiw/akademiewochen.html


    Bilder

    Über 500 Seniorinnen und Senioren nehmen in diesen Tagen an der Frühjahrsakademie des ZAWiW teil
    Über 500 Seniorinnen und Senioren nehmen in diesen Tagen an der Frühjahrsakademie des ZAWiW teil
    Quelle: Foto: Eberhardt/Uni Ulm


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, wissenschaftliche Weiterbildung
    Deutsch


     

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