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Wissenschaft
Am 5. April beginnen im Hamburger Institut für Sozialforschung die „Hamburger Vorträge zur Gewaltforschung“, die sich mit Gewalt in Bürgerkriegen beschäftigen.
Bürgerkriege und innerstaatliche Konflikte sind die häufigste Form der kriegerischen Auseinandersetzung. Die Analyse von Gewalt in Bürgerkriegen verschiebt den Blick der Forschung auf die sozialen und politischen Prozesse des Krieges: weg vom ausschließlichen Fokus auf Kriegsursachen, hin zur Untersuchung von sozialen Feldern und Handlungsoptionen unterschiedlichster Akteure, wobei auf lokaler Ebene die Grenzziehungen zwischen Zivilisten und Kombattanten verwischen.
Vier renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sprechen im April auch unter theoretischer Perspektive über „turning points“ als entscheidende Momente der Konfliktdynamik – in Eskalationsprozessen, im Selbstbild von Protestbewegungen, in Alltagsroutinen und in Zuschreibungsprozessen von gewaltsamen Akteuren. Diskutiert wird über die Entwicklung von Protestbewegungen zu Konfliktparteien, über das Verhältnis zwischen Gewalt(-bedrohung) und Sicherheit und über vermeintlich plausible Kategorien wie die des Störenfriedes oder des Ausnahmezustands.
Die Vortragsreihe wurde von der Forschungsgruppe Makrogewalt (Dr. Stefan Malthaner, Dr. des. Nadja Maurer, Dr. Miriam Müller (Joint PhD), Laura Wolters, M.A.) konzipiert. Im Zentrum ihrer Forschung stehen solche Gewaltphänomene, deren Auftreten unmittelbare Auswirkungen auf die Struktur und die Lebenswirklichkeit ganzer Gesellschaften haben.
Die Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Bürgerkriegs bietet die Möglichkeit, unterschiedliche Aspekte von Makrogewalt an konkreten Fällen zu untersuchen und ihre Auswirkungen auf soziale Ordnung und Gesellschaftsstruktur mikro- wie makroskopisch in den Blick zu nehmen.
Die Reihe beginnt am 5. April 2016 mit einem Vortrag von Prof. Dr. Donatella Della Porta. Die Politikwissenschaftlerin spricht über “Social movements and civil wars: When protests for democratization fail”.
Die weiteren Vorträge in der Reihe:
12. April 2016, Dr. Teresa Koloma Beck: Räume der Sicherheit – Räume der Gewalt
Prozesse alltäglicher Ordnungsbildung in der afghanischen Hauptstadt Kabul
19. April 2016, Prof. Dr. Klaus Schlichte: Was passiert im Krieg? Gesellschaften in der Gewalt
26. April 2016, Prof. Dr. Ulrich Schneckener: Störenfriede – Typen nichtstaatlicher Gewalt
Alle Vorträge finden im Hamburger Institut für Sozialforschung, Mittelweg 36 statt. Sie beginnen um 19 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr).
Rufen Sie uns gern an, wenn Sie weitere Informationen benötigen oder ein Gespräch mit den Mitgliedern der Forschungsgruppe oder/und den Referentinnen und Referenten der Reihe führen möchten.
Hamburger Institut für Sozialforschung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leitung: Dr. Regine Klose-Wolf
Mittelweg 36, 20148 Hamburg
Tel. 040-414097-12
Presse (at) his-online.de
http://www.his-online.de/veranstaltungen/vortraege-und-diskussionen/9116/9404/ zur Vortragsreihe und den einzelnen Vorträgen
http://www.his-online.de/forschung/9300/forschungsgruppe-makrogewalt/ die Forschungsgruppe Makrogewalt
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Philosophie / Ethik, Politik
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch
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