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31.03.2016 07:56

Paradoxes Ergebnis: Raucher haben bessere Überlebensraten nach Herzinfarkt

Prof. Dr. Eckart Fleck Pressesprecher
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

    Es gilt unter Experten als das „Raucherparadox“: Die Sterblichkeitsrate von Rauchern nach einem Herzinfarkt ist niedriger als die von Nichtrauchern. Das gilt auch dann, wenn nach dem Infarkt ein lebensbedrohlicher kardiogener Schock eintritt, zeigt eine Studie, die auf der Jahrestagung der DGK in Mannheim präsentiert wurde. Die Ursache dürfte darin zu suchen sein, dass die Raucher zum Zeitpunkt des Infarktes deutlich jünger waren.

    Mannheim, 31. März 2016 – Generell ist das Rauchen mit einem deutlich erhöhten Risiko verbunden, einen Herzinfarkt zu erleiden oder an einer koronaren Herzkrankheit zu sterben. Trotzdem gibt es das so genannte „Raucherparadox“: Die Sterblichkeitsrate von Rauchern nach einem Herzinfarkt ist niedriger als bei Nichtrauchern. Und zwar auch dann, wenn sich im Rahmen des Herzinfarkts ein lebensbedrohlicher kardiogener Schock entwickelt. Das zeigt eine Studie aus mehreren deutschen Zentren, die auf der 82. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) präsentiert wurde. Vom 30. März bis 2. April 2016 treffen auf diesem Kongress in Mannheim rund 8.500 aktive Teilnehmer aus 25 Ländern zusammen.

    Für die Untersuchung wurden Daten aus der IABP-SHOCK II-Studie ausgewertet, die den Nutzen von intraaortalen Ballonpumpen bei 600 Patienten mit Herzinfarkt und kardiogenem Schock untersuchte. 34 Prozent der 772 analysierten Patienten waren Raucher. In der univariaten Analyse, also einer Datenauswertung ohne Berücksichtigung der Risikofaktoren, hatten Raucher eine niedrigere Sterberate nach 12 Monaten als Nichtraucher. Wurden statistisch auch die Risikofaktoren berücksichtig, zeigt sich dieser Überlebensvorteil nicht mehr, berichtet Studienautor Dr. Mohammed Saad vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Lübeck. „Der beobachtete Überlebensvorteil scheint vor allem dadurch bedingt zu sein, dass Raucher im Schnitt ihre Infarkte über eine Dekade früher entwickeln als Nichtraucher und dadurch das Risikoprofil noch nicht die volle Auswirkung entfalten kann.“

    Quellen: DGK Abstract P738, Saad et al., “Smoker’s Paradox” in Patients with Cardiogenic Shock Complicating Myocardial Infarction - A Substudy of the IABP-SHOCK II-Trial and Registry, Clin Res Cardiol 105, Suppl 1, March 2016;
    Informationen:

    Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Presse/Kommunikation
    Prof. Dr. Eckart Fleck, Pressesprecher
    Pressebüro während des Kongresses in Mannheim
    Tel.: 0621 4106-5002; 0621 4106-5005
    Hauptstadtbüro Berlin
    Leonie Nawrocki
    Tel.: 030 206 444 82
    Geschäftsstelle Düsseldorf
    Kerstin Krug
    Tel.: 0211 600692-43,
    presse@dgk.org
    B&K-Bettschart&Kofler Kommunikationsberatung
    Dr. Birgit Kofler
    Tel.: 0172 7949286
    kofler@bkkommunikation.com

    Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit über 9500 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nau-heim gegründet, ist die DGK die älteste und größte kardiologische Gesellschaft in Europa. Weitere Informationen unter www.dgk.org.


    Weitere Informationen:

    http://www.dgk.org
    http://www.dgk.org/presse
    http://www.kardiologie.org


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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