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Wissenschaft
Für die Forschung in den Geistes- und Kulturwissenschaften entsteht derzeit eine digitale Infrastruktur. Die Uni Würzburg ist an diesem bundesweiten Projekt beteiligt. Es ist nun mit fünf Millionen Euro Fördergeld vom Bundesforschungsministerium in seine dritte Phase gestartet.
Historiker, Philosophen und Literaturwissenschaftler aus verschiedenen Ländern edieren über gemeinsame Internet-Plattformen Texte und untersuchen sie mit digitalen Methoden auf Wortwahl, Sprachgebrauch und andere Kennzeichen. Auch Filme, Musikstücke oder Partituren lassen sich auf diese Weise bearbeiten – neue digitale Technologien für die Analyse geistes- und kulturwissenschaftlicher Forschungsdaten machen es möglich.
Auf der Basis solcher Technologien wird im Projekt DARIAH-DE seit 2011 eine digitale Infrastruktur für die geistes- und kulturwissenschaftliche Forschung in Deutschland entwickelt. Beteiligt sind die Universität Würzburg und 14 weitere Partner, darunter Universitäten, Rechenzentren und fachspezifische Forschungseinrichtungen.
Koordiniert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB). Im März 2016 trat es in seine dritte Förderphase ein: Mit rund fünf Millionen Euro vom BMBF kann die Arbeit nun drei Jahre lang fortgesetzt werden.
Automatisch Textinhalte erkennen
Der Würzburger Lehrstuhl für Computerphilologie und Neuere Deutsche Literaturgeschichte um Professor Fotis Jannidis koordiniert im Projekt alle Aktivitäten rund um die „quantitative Datenanalyse“. Im Mittelpunkt steht dabei die automatisierte Erkennung inhaltlicher Themen in Texten.
Die Verfahren sollen in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern in Darmstadt und Göttingen an die spezifischen Bedürfnisse der geisteswissenschaftlichen Forschung angepasst und der Allgemeinheit als Software zur Verfügung gestellt werden. „Mit ebenso großem Aufwand entwickeln wir Dokumentationen und Lehrmaterialien, um die neuen Methoden und Technologien möglichst vielen Nutzern zugänglich zu machen“, sagt Professor Jannidis.
Digitale Infrastruktur in Betrieb bringen
Im Mittelpunkt der dritten Förderphase steht ganz allgemein die Überführung der aufgebauten Forschungsinfrastruktur in die Betriebsphase. „Wir wollen dabei den Bedürfnissen aller Forschenden gerecht werden – von denjenigen, die zum ersten Mal mit digitalen Methoden arbeiten, bis zu Experten der digitalen Geistes- und Kulturwissenschaften“, so Dr. Wolfram Horstmann, Leiter von DARIAH-DE und Direktor der SUB. Zudem solle es eine zentrale Geschäftsstelle ermöglichen, DARIAH-DE als Organisation langfristig zu betreiben.
Kontakt
Prof. Dr. Fotis Jannidis, Lehrstuhl für Computerphilologie und Neuere Deutsche Literaturgeschichte, Universität Würzburg, T (0931) 31-88421, fotis.jannidis@uni-wuerzburg.de
https://de.dariah.eu/ Zur Website des DARIAH-DE-Projekts
http://www.germanistik.uni-wuerzburg.de/lehrstuehle/computerphilologie/ Zur Website von Prof. Jannidis
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Informationstechnik, Kulturwissenschaften
überregional
Forschungsprojekte, Organisatorisches
Deutsch
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