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Wissenschaft
Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) hat sich am 31.03. und 01.04.2016 in Berlin zu seiner 41. Sitzung getroffen. Schwerpunkte der Sitzung waren: Empfehlungen zum Zensus 2021 und zur frühzeitigen Bereitstellung von Zensus-Mikrodaten für die Wissenschaft; der Austausch mit dem UK Data Forum zur verstärkten internationalen Kooperation; die Überarbeitung der Akkreditierungskriterien für Datenzentren und damit zusammenhängend ein neues Berichtswesen, welches die Basis für einen jährlichen Tätigkeitsbericht der Forschungsdateninfrastruktur verbessert.
Derzeit werden die entscheidenden Weichen für die Durchführung des Zensus 2021 gestellt. Dem RatSWD ist es in diesem Prozess ein besonderes Anliegen, die enormen Potenziale des Zensus für die empirische Forschung zu sichern. Auf seiner 41. Sitzung hat er daher Empfehlungen an die Politik für eine wissenschaftliche Begleitforschung der Volkszählung und für eine frühzeitige Bereitstellung von Zensus-Mikrodaten für die Wissenschaft verabschiedet. Die Empfehlungen wurden durch die RatSWD-Arbeitsgruppe „Zensus“ unter Leitung von Frau Prof. Dr. Rockmann (DIW Berlin, ehemalige Präsidentin des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg) erarbeitet und werden im April/Mai 2016 veröffentlicht.
Die anfänglich schwache Stellung der empirischen Wissenschaft in den Arbeitsentwürfen der EU-Datenschutzreform machte eine stärkere Organisation und Einflussnahme auf europäischer Ebene erforderlich (siehe Pressemitteilung des RatSWD vom 23.12.2015 [1]). Im Austausch mit dem UK Data Forum, einer langjährigen Partnerorganisation des RatSWD, wurde daher eine intensivere Kooperation beschlossen, die das Ziel hat, die Stimme der Wissenschaft in Europa zu stärken. Hierbei wird die gemeinsame, international einmalige Stärke beider Gremien von besonderer Bedeutung sein: Beide Gremien bringen die Perspektiven von Datennutzenden und Datenanbietenden mit Politik und Forschungsfördernden systematisch zusammen. Kernbereiche der Zusammenarbeit werden sein: die Begleitung der Implementierung der EU-Datenschutz-Grundverordnung in den Mitgliedstaaten, die strategische Koordination von Surveyprogrammen in Deutschland und in Großbritannien sowie die Forschungsethik in der Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftsforschung.
Der RatSWD hat überarbeitete und konkretisierte Kriterien zur Akkreditierung von Datenzentren verabschiedet. Mittelfristig ist zudem die Einrichtung einer Beschwerdestelle geplant, an welche sich Nutzerinnen und Nutzer von Datenzentren wenden können, wenn sie Akkreditierungskriterien durch die Arbeitspraxis eines akkreditierten Datenzentrums verletzt sehen.
Das neu strukturierte Berichtswesen wird die Datengrundlage für einen gemeinsamen, jährlichen Tätigkeitsbericht der Datenzentren verbessern. Dieser wird über die Vielfalt und Leistungsfähigkeit der durch den RatSWD akkreditierten Datenzentren Auskunft geben und deren Entwicklung transparent nach außen kommunizieren.
Die 42. Sitzung des RatSWD wird am 23. und 24. Juni 2016 in Berlin stattfinden.
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Der Rat für Sozial-und Wirtschaftsdaten (RatSWD)
ist ein unabhängiges Gremium von empirisch arbeitenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Universitäten, Hochschulen und anderen Einrichtungen unabhängiger wissenschaftlicher Forschung sowie von Vertreterinnen und Vertretern wichtiger Datenproduzierenden. Er wurde 2004 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit der Zielsetzung eingerichtet, die Forschungsdateninfrastruktur für die empirische Forschung nachhaltig zu verbessern und somit zu ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit beizutragen. | http://www.ratswd.de
http://www.ratswd.de/pressemitteilung/23122015 [1] PM des RatSWD zu den Ergebnissen der Trilogverhandlungen zur EU-Datenschutz-Grundverordnung
http://www.ratswd.de/pressemitteilung/06042016 PM zur 41. Sitzung des RatSWD
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
fachunabhängig
überregional
Wissenschaftliche Publikationen, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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