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07.04.2016 14:01

Graduiertenakademie „Bildung·Mensch·Umwelt“ eröffnet

Bernd Hegen Referat Öffentlichkeitsarbeit
Universität Koblenz-Landau

    Gestern fiel der Startschuss für die Graduiertenakademie „Bildung·Mensch·Umwelt“ der Universität Koblenz-Landau. Für die nächsten fünf Jahre werden Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler verschiedener Disziplinen zu den großen Herausforderungen forschen, denen sich die Gesellschaft im 21. Jahrhundert stellen muss. Die Akademie dient der strukturierten Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der weiteren Profilbildung der Universität Koblenz-Landau. Aktuell investiert die Hochschule über eine Million Euro in das campusübergreifende Projekt.

    Demografischer Wandel und Migration, Energiebedarf und Rohstoffverbrauch, Wirtschaft und Wachstum sind einige der großen Herausforderungen der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts. Um den katastrophalen Veränderungen der menschlichen Umwelt zu entgehen, brauche die Menschheit eine Erneuerung in ihrem Denken, sagte Martin Lees, Rektor emeritus der Friedensakademie der Vereinten Nationen und ehemaliger Generalsekretär des Club of Rome, in seiner Festrede zur Eröffnung der Graduiertenakademie Bildung·Mensch·Umwelt. Die Denkmuster in der modernen westlichen Welt wie auch die wissenschaftlichen Methoden seien grundsätzlich reduktionistisch. „Die Schwäche dieses Ansatzes wird immer deutlicher“. Wenn die Menschheit ihre Kreativität und ihr Potenzial intelligent nutzte, sagte Lees, könne sie noch eine gerechtere, stabilere und nachhaltigere Welt schaffen. Aber „die Zeit läuft uns davon“.

    Die Graduiertenakademie ist eine der Maßnahmen zur weiteren Profilbildung der Universität. Seit 2014 konturiert die Universität Koblenz-Landau ihre Kompetenzen in den Profilbereichen „BILDUNG“, „MENSCH“ und „UMWELT“. Mit den zwei Schwerpunkten der Graduiertenakademie „Schule-Unterricht-Lernen“ und „Bildung-Mensch-Umwelt“ soll die fächerübergreifende Kooperation verstärkt werden. Externe Gutachter haben die eingereichten Projektanträge evaluiert und die Hochschulleitung hat auf dieser Grundlage fünf Forschungsprojekte ausgewählt, die im Rahmen der Graduiertenakademie gefördert werden. Unter anderem werden die Diagnose- und Adaptionsfähigkeit von Lehrpersonen sowie die Fachkompetenzen von Deutsch-, Fremdsprachen- und Herkunftssprachenlehrern untersucht oder darüber geforscht, wie schriftsprachliches Lernen mit literarischen Vorgaben in der Grundschule erfolgen kann. Im Fokus der Forscher wird auch stehen, wie sich Umweltschadstoffe ökologisch und ökonomisch auf Gewässer-Ökosysteme auswirken und wie die Gesellschaft mit Umweltrisiken durch Plastik umgeht.

    „Die Einrichtung der Graduiertenakademie ist ein Meilenstein in unserer Profilbildung und gleichzeitig auch ein konsequenter Schritt. In der Wissenschaft werden Themen vorwiegend disziplinär betrachtet. Es fehlt an ganzheitlicher Betrachtung, wie die Welt funktioniert. Die Graduiertenakademie verknüpft Wissen miteinander, das sich durch den ständigen Informationsaustausch potenziert. Das generierte Wissen wird schließlich in Handlungsanleitungen für die Gesellschaft übersetzt. Universitäten sind prädestiniert, zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen zu arbeiten", betonte Prof. Dr. Ralf Schulz, Vizepräsident der Universität Koblenz-Landau, unter anderem verantwortlich für Forschung und wissenschaftliche Nachwuchsförderung. „Dieses Investment ist ein positives Signal, das an unserer Universität viele Energien freigesetzt hat, seine eigene Arbeit in den Kontext der Profilbereiche Bildung, Mensch und Umwelt zu setzen."

    Als besonderen Aspekt der Graduiertenakademie hob Universitätspräsident Prof. Dr. Roman Heiligenthal die interdisziplinäre Vernetzung und den Austausch mit anderen Promovenden und erfahrenen Wissenschaftlern sowie die Einbettung der individuellen Forschungsprojekte in einen thematisch fokussierten Schwerpunkt hervor. „Das hilft den Doktoranden, das hilft aber auch der Universität, denn der wissenschaftliche Nachwuchs ist die Zukunft einer Hochschule, und die Förderung der jungen Generation von Forschern ist immer auch eine Investition, ein Akt des Vertrauens in die Zukunft der Institution."

    Dr. Daniela Heinemann, Referentin im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, unterstrich in ihrem Grußwort die herausragende Rolle der Universität in den Bildungswissenschaften und der Lehrerbildung in Rheinland-Pfalz. Mit der Einrichtung der Graduiertenakademie werde die Attraktivität der Universität weiter gesteigert: „Die Graduiertenakademie knüpft an die bildungswissenschaftliche Tradition der Universität Koblenz-Landau an und entwickelt sie insbesondere im Bereich der Forschung und der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zielgerichtet weiter. Die Universität fördert mit der Graduiertenakademie ein Forschungsumfeld, in dem Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler beste Voraussetzungen für ihre wissenschaftliche Arbeit finden.“

    Die Akademie wird in den kommenden drei Jahren zunächst 14 Doktoranden Raum für Forschung bieten. Die Nachwuchsforscherinnen und -forscher sind neben einer engen fachübergreifenden Betreuung in ein Qualifizierungsprogramm eingebunden, das fachliche Schlüsselqualifikationen wie „Methoden und Statistik“ und „Wissensmanagement“, aber auch sogenannte Soft Skills vermittelt, wie Fähigkeiten zum kreativen Denken und Netzwerken. Jedem der fünf Forschungsprojekte wird nach Ablauf der drei Jahre jeweils eine Post-Doktorandenstelle eingerichtet, um die initiierten Forschungsthemen weiter zu etablieren. Darüber hinaus werden drei Postdoc-Forschungsstellen zum Thema „Risiko-Mut-Innovation“ ausgeschrieben.

    Pressekontakt:

    Kerstin Theilmann
    Referat Öffentlichkeitsarbeit
    Universität Koblenz-Landau, Campus Landau
    Tel. 06341 280-32219
    E-Mail: theil@uni-koblenz-landau.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-koblenz-landau.de/de/graduiertenakademie


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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