idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.04.2016 08:28

Medizinische Versorgung von Flüchtlingen: TU Dresden bereitet angehende Ärzte gezielt vor

Konrad Kästner Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

    Die Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden mit ihrem Bereich Allgemeinmedizin bietet im jetzt startenden Sommersemester in enger Zusammenarbeit mit der Flüchtlingsambulanz der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen (KVS) erstmals das Wahlpflichtfach „Flüchtlingsversorgung“ an. Das Fach wird teils auf Deutsch und teils auf Englisch unterrichtet. Unterstützt werden die Allgemeinmediziner dabei durch das Medizinisch Interprofessionelle Trainingszentrum (MITZ) der Fakultät sowie die KVS.

    Wegen der in den vergangenen Monaten drastisch gestiegenen Anzahl von geflüchteten Menschen müssen Kommunen neue Konzepte entwickeln, um unter anderem eine adäquate medizinische Versorgung von Asylsuchenden zu sichern. Zum Bewältigen dieser Herausforderungen hat die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen im Herbst 2015 eine Flüchtlingsambulanz in Dresden gegründet. Auch Medizinstudierende der TU Dresden werden seitdem ehrenamtlich in die Arbeit der Flüchtlingsambulanz integriert, jedoch ohne strukturierte Vorbereitung auf die medizinischen und interkulturellen Herausforderungen. Das ändert sich nun durch das neue Wahlpflichtfach „Flüchtlingsversorgung“.

    „Wir wollen so die fachlichen und kulturellen Kompetenzen unserer Medizin-Studierenden für die Arzt-Patienten-Interaktion und dadurch die künftige medizinische Behandlung von Flüchtlingen verbessern“, erläutert Prof. Antje Bergmann. Die Leiterin des Bereichs Allgemeinmedizin an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus ist Mit-Initiatorin des neuen Wahlpflichtfaches. Es beinhaltet theoretische und praktische Komponenten – so werden die Studierenden auch an Patientenkonsultationen in der Sprechstunde der KVS-Flüchtlingsambulanz teilnehmen. Die im Wahlpflichtfach vermittelten Kenntnisse und Fähigkeiten werden zunehmend in der medizinischen Versorgung in allen medizinischen Fachdisziplinen gebraucht. „Bisher waren diese Themen nicht Bestandteil der Pflichtlehre und unsere Medizinstudierenden wurden im Rahmen des Medizinstudiums nicht auf die Arbeit mit Patienten unter besonderen Bedingungen – zum Beispiel Arbeiten mit Dolmetschern – vorbereitet“, erklärt Prof. Bergmann. „Im zukünftigen Arztberuf werden diese Herausforderungen in den nächsten Jahren aber drastisch ansteigen.“

    Die Mitarbeiter in der Flüchtlingsambulanz behandeln täglich etwa 100 Patienten unterschiedlicher kultureller Herkunft. „Die Beratung und Behandlung dieser heterogenen Patientengruppe in der Flüchtlingsambulanz ist zeitintensiv und benötigt besonderes Wissen und Fähigkeiten“, unterstreicht Dr. Stephanie Taché, ärztliche Leiterin der KVS Flüchtlingsambulanz in Dresden und ebenfalls Mit-Initiatorin des neuen Wahlpflichtfaches „Flüchtlingsversorgung“. Es ist notwendig, dass das medizinische Personal mit den besonderen kulturellen, sozialen und medizinischen Herausforderungen – neben der Sprachbarriere zum Beispiel unterschiedliche gesundheitliche Überzeugungen und Gesundheitskompetenzen, die Rolle der Familiensysteme und der sozialen Netzwerke - vertraut ist und seine Kompetenzen in der interkulturellen Arzt-Patient-Kommunikation trainiert werden. „Hier kann das neue Fach bereits bei den angehenden Ärzten eine gute Basis schaffen“, ist sich Dr. Taché sicher.

    Kontakt
    Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
    an der Technischen Universität Dresden
    Bereich Allgemeinmedizin, Medizinische Klinik III
    Henna Riemenschneider MA, MPH
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin
    Tel.: +49 (0)351 458-19233
    E-Mail: henna.riemenschneider@uniklinikum-dresden.de


    Weitere Informationen:

    http://tu-dresden.de/med/allgemein-med


    Bilder

    Prof. Antje Bergmann (Mitte), Dr. Stephanie Taché (2.v.l.) und Henna Riemenschneider (links) beim Auftakt des neuen Wahlpflichtfachs Flüchtlingsversorgung.
    Prof. Antje Bergmann (Mitte), Dr. Stephanie Taché (2.v.l.) und Henna Riemenschneider (links) beim Au ...
    Foto: Medizinische Fakultät der TU Dresden/Konrad Kästner
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Kooperationen, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).