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Wissenschaft
Nr. 102 / 15. September 1998 / bl
Universität auf der "Automechanika 98" in Frankfurt
Stoffstrommanagement in Autoreparaturlackierbetrieben
Verminderung von Kosten und Emissionen durch computergestützte
Prozeßanalyse sämtlicher Input- und Outputströme
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Das Deutsch-Französische Institut für Umweltforschung (DFIU) der Universität Karlsruhe (TH) erarbeitet im Rahmen eines Forschungsprojekts der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ein praxisorientiertes Konzept zur effizienteren Gestaltung des Stoffstrommanagements bei Autoreparaturlackierbetrieben. Die Arbeiten sowie ausgewählte Ergebnisse eines bereits abgeschlossenen Forschungsprojekts zur Verbreitung emissionsarmer Technologien in Betrieben der Autoreparaturlackierung werden auf der "Automechanika 98" in Frankfurt, der Internationalen Fachmesse für Ausrüstung von Autowerkstätten und Tankstellen, Auto-Teile und -zubehör, vom 15. bis 20. September ausgestellt. Das Institut befindet sich in Halle 9.2 (ColorTec), Stand A 01.
Ein zentraler Bestandteil der Arbeiten zur effizienteren Gestaltung des Stoffstrommanagements bei Autoreparaturlackierbetrieben ist die Entwicklung eines computergestützten Instruments, mit dem die Stoff- und Energieströme bei der Autoreparaturlackierung transparent abgebildet und unter Nutzung der technischen, ökologischen und ökonomischen Daten in den Betrieben berechnet werden können. Weiterhin lassen sich mit dem Instrument übersichtliche Bilanzen der Input- und Outputströme erstellen, Schwachstellen im Betrieb aufzeigen und mögliche Kosten- und Emissionsminderungspotentiale ermitteln. Die Ergebnisse der Untersuchung können als Grundlage für zukünftige betriebliche Entscheidungen wie Investitionsentscheidungen herangezogen werden.
Die prozeßorientierte Betrachtung im Rahmen des Stoffstrommanagements hat den Vorteil, daß nicht nur punktuell bestimmte Kostenstellen (zum Beispiel Einkauf) und Technologien (zum Beispiel Lackierkabine), sondern der gesamte Prozeß der betrieblichen Leistungserstellung (zum Beispiel Lackierung einer Motorhaube, inklusive Vor- und Nachbehandlung) analysiert werden können. Desweiteren lassen sich die technischen, ökologischen und ökonomischen Auswirkungen von Stoffsubstitutionen (zum Beispiel Verwendung lösemittelarmer Lacke) und Verfahrensumstellungen (zum Beispiel Einsatz von Niederdruck-Druckluft-Spritzpistolen) auf andere Teilbereiche des Unternehmens (zum Beispiel Austauschzeitpunkte der Filtermatten in der Lackierkabine) aufzeigen und das Ausmaß der Emissions- und Kostenminderung für den Gesamtbetrieb quantifizieren.
Im Rahmen des Forschungsprojekts arbeitet das DFIU eng mit unterschiedlichen Autoreparaturlackierbetrieben, Herstellern, Berufs- und Branchenverbänden (Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF), Verband der Lackindustrie (VDL), Hauptverband Farbe, Gestaltung, Bautenschutz), Fachgruppen (zum Beispiel Fachgruppe Autoreparaturlacke im VDL, Bundesfachgruppe Fahrzeuglackierer) und Branchenexperten unterschiedlichster Richtungen zusammen.
Die für die Erstellung des Stoffstrommanagements notwendigen Daten werden in ausgewählten Autoreparaturlackierbetrieben in der Umgebung von Karlsruhe ermittelt und anschließend mit den bereits aufgeführten Institutionen und Branchenexperten diskutiert und gegebenenfalls modifiziert. Ausgehend hiervon wird eine Handlungshilfe für die Verbesserung des betrieblichen Stoffstrommanagements erarbeitet, die es Autoreparaturlackierbetrieben ermöglichen soll, eigenständig oder mit Unterstützung der Berufsverbände und Hersteller, eine prozeßorientierte Analyse des Betriebes vorzunehmen.
Ansprechpartner: Dipl.-Wirtsch.-Ing. Frank Blümel (ab 21.9.)
Tel.: 0721 608-4410
Diese Presseinformation ist auch im Internet unter folgender Adresse abrufbar:
http://www.uni-karlsruhe.de/Uni/Verwaltung/Pressestelle/pi102.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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