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Die aktuelle Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA) am 29. und 30. April 2016 an der Hochschule Düsseldorf reflektiert und thematisiert das Themenfeld der Inklusion als Herausforderung für Fachkräfte, Institutionen und Zivilgesellschaft.
Es wird derzeit viel über Inklusion diskutiert, aber schon der Begriff der Inklusion ist häufig
unklar. Oft wird Inklusion verkürzt auf die gemeinsame Beschulung von Kindern mit und
ohne Behinderungen oder auf einzelne Gruppen, wie Menschen mit Flucht- und
Migrationsgeschichte oder Menschen, die von Armut oder Krankheit betroffen sind.
Im Rahmen der Jahrestagung der DGSA wird deutlich gemacht werden, dass die Aufgabe der Inklusion umfassender gedacht werden muss. Inklusion im eigentlichen Sinne meint die Realisierung der vollen und barrierefreien Teilhabe aller Menschen in allen Lebensbereichen unserer Gesellschaft. Dieses weitreichende Anliegen liegt im Anspruch nach Gerechtigkeit und der Realisierung von Menschenrechten begründet.
Mit dieser Zielstellung wird Inklusion zu einer vielseitigen Aufgabe, die Menschen als
Betroffene, Bürger_innen und Fachkräfte in den verschiedensten Institutionen,
Organisationen und Unternehmen zum Umdenken herausfordert. Wie können Menschen,
die nicht an den Errungenschaften unserer Gesellschaft teilhaben, bessere Zugänge
erhalten? Mit dieser Frage müssen Vorurteile, überkommene Bilder, die Verteilung
gesellschaftlicher Ressourcen und die Gestaltung von Vielfalt und Unterschiedlichkeit in der modernen Gesellschaft mit thematisiert werden.
In der Praxis der Sozialen Arbeit wird Inklusion bislang vor allem in der Behindertenhilfe, der Sozialpsychiatrie, der Kinder- und Jugendhilfe, der Migrations- und Flüchtlingssozialarbeit und der inklusiven Beschulung diskutiert und umgesetzt. Dabei besteht jedoch bislang noch zu wenig systematisches Wissen über die Gestaltung von inklusiven Arrangements. Auch die Perspektive der Zielgruppen ist oft noch wenig erforscht.
Vor diesem Hintergrund schafft die DGSA Jahrestagung 2016 ein Forum, in dem der
Inklusionsbegriff intensiver und systematischer diskutiert und auf verschiedene
Aufgabenfelder der Sozialen Arbeit bezogen werden soll. Auch die mit Inklusion
verbundenen politischen Interessen und die Rolle der Fachkräfte und Institutionen selbst
sollen kritisch reflektiert werden.
An der Tagung werden 500 Teilnehmende aus Wissenschaft, Praxis und Politik erwartet. Die Tagung wird mit Grußworten von Christina Kampmann, Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, Burkhard Hintzsche,
Sozialdezernent und Stadtdirektor der Landeshauptstadt Düsseldorf sowie Vertreter_innen
der Hochschule Düsseldorf und des Vorstandes der DGSA eröffnet. Der Eröffnungsvortrag
wird vom Publizisten und Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Micha Brumlik gehalten, der
jüngst die Buber-Rosenzweig Medaille für Verständigung zwischen Juden und Christen
verliehen bekommen hat.
Die DGSA – Deutsche Gesellschaft für Soziale Arbeit e.V. ist eine wissenschaftliche
Vereinigung zur Förderung der Sozialen Arbeit. Als Fachforum bietet sie einen Ort für
systematische Diskussionen und Auseinandersetzungen zur Sozialen Arbeit. Sie führt etwa 500 Mitglieder und ein größeres Fachpublikum aus Praxis, Lehr und Forschung der Sozialen Arbeit für einen regen Austausch in ihren Sektionen, Fachgruppen, Tagungen, Kolloquien und Publikationen zusammen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Kulturwissenschaften
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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