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Erster Kongress des "Qualitätsnetzes Multiple Sklerose Mittelhessen" und der Neurologischen Klinik am Universitätsklinikum Gießen am 9. Juli in der Kongresshalle
Die Versorgung chronisch Kranker muss in Deutschland in Zukunft effektiver und effizienter gestaltet werden. "Desease Management-Programme", wie sie bereits für Patientinnen und Patienten mit Diabetes Mellitus oder Mammakarzinom bestehen, und integrierte Versorgungskonzepte sollen dabei helfen. An der Neurologischen Universitätsklinik Gießen wird seit einigen Jahren ein Zentrum für Multiple Sklerose (MS) auf- und ausgebaut, das zudem Mittelpunkt für das "Qualitätsnetz Multiple Sklerose Mittelhessen" ist, an dem sich fünf Neurologische Praxen der Region beteiligen. Der erste Kongress des "Qualitätsnetzes Multiple Sklerose Mittelhessen" und der Neurologischen Klinik am Universitätsklinikum Gießen findet statt am 9. Juli 2003 ab 16.00 Uhr in der Kongresshalle (Berliner Platz) in Gießen.
Themen der Tagung sind Defizite und Handlungsbedarf in der Versorgung von MS-Patienten. Es werden verschiedene Versorgungsmodelle vorgestellt. Anschließend stellen sich die zukünftigen möglichen Träger - eine MS-Schwerpunktpraxis, das MS-Zentrum und die spezialisierte Berufsgruppe der MS-Krankenschwestern - vor. Vertreter der Krankenkassen und der Kassenärztlichen Vereinigung tragen die Sichtweise der Kostenträger vor.
Die Multiple Sklerose ist die häufigste neurologische Krankheit, die im frühen Erwachsenenalter auftritt. Bundesweit sind über 100.000 Menschen davon betroffen. Die MS ist eine chronisch verlaufende Erkrankung des zentralen Nervensystems. Dabei kommt es im Rahmen einer Autoimmunreaktion an verschiedenen Stellen des Zentralen Nervensystems zu entzündlichen Veränderungen, die narbig abheilen und entsprechende Funktionsstörungen hinterlassen. Bislang gibt es noch keine Therapie, die MS heilt; es kann lediglich eine Verzögerung des Krankheitsverlaufs erreicht werden.
Gerade in den letzten Jahren wurden viele verschiedene Behandlungsmöglichkeiten entwickelt, trotzdem ist die Versorgung der MS-Patienten nur eher mangelhaft. Komplexere Therapieansätze erfordern eine Spezialisierung, die sich allerdings in nur wenigen Zentren und Praxen findet. Aus diesem Grund haben sich im November 2000 fünf neurologische Praxen aus Mittelhessen mit insgesamt sieben Ärzten und das MS-Zentrum der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Gießen zu einem integrativen Netzwerk zusammengeschlossen. Längerfristig ist geplant, das lokale Netz zu erweitern und z.B. Krankengymnasten, Apotheken, Selbsthilfegruppen, Orthopädie-Techniker und ambulante Pflegedienste mit einzubeziehen. Ziel der Vernetzung ist eine bessere und effektivere Betreuung von Patienten mit Multipler Sklerose.
Der Kongress richtet sich an alle Betroffenen und Interessierten, die an der Versorgung von MS-Patientinnen und -Patienten beteiligt sind. Informationen und Anmeldungen unter der Telefonnummer 0641/99-45 307, per Fax (0641/99-45 329) oder per E-Mail: Petra.Hardt@neuro.med.uni-giessen.de.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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