idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
16.09.1998 00:00

RUB-Studie zur Sozialhilfeabhängigkeit in NRW

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Prof. Dr. Peter Strohmeier und Dipl. Soz. Volker Kersting vom Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung (ZEFIR) der RUB haben die "Sozialhilfeabhängigkeit in Nordrhein-Westfalen und seinen Teilräumen unter besonderer Berücksichtigung der Städte Mülheim an der Ruhr, Essen und Oberhausen (MEO)" untersucht. Im Auftrag dieser MEO-Städte wurden die Daten der Jahre 1982 bis 1993 ausgewertet und die Struktur des Personenkreises, der Sozialhilfe bezieht, verglichen.

    Bochum, 16.09.1998
    Nr. 192

    Und Kinder sind doch arm
    Wer kriegt eigentlich Sozialhilfe
    RUB-Studie zur Sozialhilfeabhängigkeit in NRW

    Von der Arbeitslosigkeit zur Sozialhilfe ist es nicht selten nur ein kleiner Schritt. Und so bekommt angesichts von mehr als vier Millionen Arbeitslosen eine neue Studie der RUB besonderes Gewicht. Prof. Dr. Peter Strohmeier und Dipl. Soz. Volker Kersting vom Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung (ZEFIR) der RUB haben die "Sozialhilfeabhän-gigkeit in Nordrhein-Westfalen und seinen Teilräumen unter besonderer Berücksichtigung der Städte Mülheim an der Ruhr, Essen und Oberhausen (MEO)" untersucht. Im Auftrag dieser MEO-Städte wurden die Daten der Jahre 1982 bis 1993 ausgewertet und die Struktur des Personenkreises, der Sozialhilfe bezieht, verglichen.

    Arme Kinder

    Anders als Familienministerin Claudia Nolte kommen auch die Bochumer Wissenschaftler zu der Überzeugung, daß Kinder und Jugendliche immer stärker von Armut betroffen sind. Und je jünger sie sind, um so größer ist für sie das Armutsrisiko. 1993 waren vier von zehn Sozialhilfeempfängern noch keine 18 Jahre alt. Bezogen auf das jeweilige Alter waren absolut die meisten Sozialhilfeempfänger bei den unter 7-jährigen anzutreffen. In ganz NRW waren 8,5% dieser Kinder von der Sozialhilfe abhängig; in Essen waren es sogar 14,4%, in Dortmund 13,9%. Bei ihren Untersuchungen stellten die Forscher weiter fest, daß in einigen Regionen der Anteil der sozialhilfeabhängigen Frauen rund ein Drittel höher als der der Männer ist; aber auch insgesamt gibt es nirgendwo mehr männliche als weibliche Betroffene. Überraschend waren die Ergebnisse bei der Betrachtung der ausländischen Sozialhilfeabhängigen. Denn obwohl in den Großstädten prozentual die meisten Ausländer leben, ist ihr Anteil an den Sozialhilfeempfängern nicht dort, sondern in den Kreisen am höchsten.

    Scheidung, Verstädterung und die Sozialhilfe

    Untersucht wird in der Studie auch nach möglichen Gründen für die Sozialhilfeabhängigkeit. Wie wirken sich Arbeitslosigkeit und zerrüttete Familienverhältnisse (z.B. durch Scheidung) aus? Sind Kinder ein Armutsrisiko? Und welcher Zusammenhang besteht zwischen Sozialhilfe, Verstädterung und lokaler Integration? Gesucht wird auch nach Zusammenhängen zwischen diesen Aspekten, neue Fragen werden aufgeworfen. Trotz der älteren Daten hat die Studie - leider - nicht an Aktualität verloren.

    Titelaufnahme und Bezugsquellen

    Volker Kersting, Peter Strohmeier: Sozialhilfeabhängigkeit in Nordrhein-Westfalen und seinen Teilräumen unter besonderer Berücksichtigung der Städte Mülheim an der Ruhr, Essen und Oberhausen (MEO), Beiträge zur Regionalentwicklung, Heft 15, Hrsg. von der Stadt Essen, Amt für Entwicklungsplanung, Statistik, Stadtforschung und Wahlen.

    Bezugsquellen: Städte Essen, Mülheim Ruhr, Oberhausen.

    Weitere Informationen

    Dipl. Soz. Volker Kersting, Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung (ZEFIR), Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234/700-7511 oder - 4615; privat: 0208-360656.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).