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28.04.2016 13:44

Mögliche Behandlungsmethoden gegen Demenzerkrankungen auf dem Prüfstand

Katharina Vorwerk Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Europaweites Forschungsverbundprojekt startet an der Universität Magdeburg

    Ab sofort wird die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg federführend ein internationales Forschungsprojekt koordinieren, das erstmals systematisch und interdisziplinär die Wirksamkeit verschiedener Therapieansätze zur Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen, wie Alzheimer-Demenz oder Morbus Huntington, untersucht.

    Das Team um Prof. Dr. rer. nat. Volkmar Leßmann vom Institut für Physiologie der Universität Magdeburg wird gemeinsam mit Medizinern, Biochemikern, Neurowissenschaftlern und Informatikern aus Finnland, Frankreich, Norwegen, Italien und Deutschland die Wirkungen vielversprechender Pharmaka und anderer Therapien am Tiermodell untersuchen, die perspektivisch zur Behandlung dieser Erkrankungen am Menschen eingesetzt werden könnten.

    Zum Start des mit 2,3 Millionen Euro von der EU und verschiedenen nationalen Förderorganisationen der beteiligten Länder unterstützten internationalen Forschungsvorhabens werden sich die rund 30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus acht Forschungsstandorten zum Kickoff-Meeting in Magdeburg treffen. Bei diesem ersten Austausch werden sie einzelne Arbeitsaufgaben und Projektziele festlegen und einen detaillierten Fahrplan zur Vernetzung aller europäischen Teilprojekte erstellen.

    WAS: Kickoff-Meeting des internationalen Forschungsverbundprojekts zur Therapie neurodegenerativer Erkrankungen CircProt: Synaptic Circuit Protection in AD and HD CircProt an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    WANN: 5. bis 7. Mai 2016, Eröffnungsveranstaltung 6. Mai 2016, 8.30 Uhr

    WO: Roncalli-Haus Magdeburg, Max-Josef-Metzger-Straße 12/13, 39104 Magdeburg

    Hintergrund
    Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer Demenz und Morbus Huntington werden durch eine fehlerhafte Signalweitergabe zwischen Nervenzellen des Gehirns hervorgerufen. Im gesunden Organismus reguliert das von den Nervenzellen hergestellte Protein BDNF die geordnete Informationsübertragung. BDNF sorgt dafür, dass Informationen im Gehirn als Gedächtnisinhalte abgespeichert werden. Im gesunden Gehirn verhindert das Protein das Auftreten von Demenzen. Im Falle des Morbus Huntington ist BDNF an der Steuerung der koordinierten Bewegungen unserer Muskeln beteiligt.

    „Bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer Demenz oder Morbus Huntington können wir einen reduzierten Stoffwechsel des Proteins BDNF in den betroffenen Hirnarealen beobachten“, so der Physiologe Volkmar Leßmann von der Universität Magdeburg. „Wir vermuten deshalb schon länger, dass Veränderungen der Proteinkonzentration, bzw. ein gestörter Transport in den neuronalen Netzwerken, den Ausbruch der beiden Krankheiten mit verursachen. Die grundlegenden zellulären Zusammenhänge sind aber bisher unverstanden, was die Entwicklung effektiver Therapien bisher verhindert hat.“

    Das Verbundprojekt CircProt wird nun mögliche BDNF-abhängige Therapien für die Alzheimer-Demenz und den Morbus Huntington überprüfen. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden in den nächsten 36 Monaten in dieser Vollständigkeit erstmals disziplinübergreifend ermitteln, wie eine reduzierte Verfügbarkeit des Proteins BDNF sich in den komplex verschalteten neuronalen Netzwerken in den betroffenen Hirnregionen auswirkt und den Krankheitsausbruch begünstigt. Mithilfe biochemischer, elektrophysiologischer und verhaltensphysiologischer Methoden sowie mathematischer Modelle und computergestützter Simulationen wollen sie krankhafte Veränderungen in neuronalen Schaltkreisen erfassen und Pharmaka sowie auf körperlicher Aktivität beruhende Therapieansätze austesten, die diese Schaltkreise vor Degeneration schützen können. Ziel ist es, mögliche BDNF-abhängige Therapien für die Alzheimer-Demenz und den Morbus Huntington zu überprüfen.

    Mehr Informationen unter http://forschung-sachsen-anhalt.de/project/synaptic-circuit-protection-bdnftrkb-19166

    Kontakt für die Medien: Prof. Dr. Volkmar Leßmann, Direktor des Instituts für Physiologie, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Tel.: 0391 67-14282, E-Mail: volkmar.lessmann@med.ovgu.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

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