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Das sechste Jahrestreffen der Seniorexperten Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) findet vom 18. bis 20. Mai 2016 an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster statt. Neben allgemein verständlichen Vorträgen zu Top-Themen wie Energie, Beleuchtung, Gasspeicherung und Katalyse bietet die Tagung unter dem Motto „Münster zwischen Kirchtürmen und Leuchttürmen der Wissenschaft“ auch einen Einblick in die Forschung in Münster, eine Posterausstellung, Exkursionen und Zeit zum Netzwerken. Am Montagabend steht mit „Vivaldi goes chemistry“ ein außergewöhnlicher Experimentalvortrag auf dem Programm.
Von Organischen Leuchtdioden (OLED) handelt der Vortrag des stellvertretenden Präsidenten der GDCh, Professor Dr. Herwig A. Buchholz, Merck KGaA, Darmstadt. Seit 1987 das erste mehrschichtige OLED-Bauteil hergestellt wurde, haben die Organischen Leuchtdioden viele Anwendungen im Display- und Beleuchtungsbereich erobert. So finden sie heute Anwendung beispielsweise in Smartphones und Fernsehgeräten sowie im „Wearable“-Bereich bei Smartwatches und Multifunktionsarmbändern. Buchholz stellt die zugrundeliegenden Typen von OLED-Materialien vor, erläutert Prozessierungsmethoden und zeigt den aktuellen Stand der Entwicklungen auf.
In der Natur finden sich häufig Materialien, die die Einsatzmöglichkeiten von künstlich hergestellten Produkten weit übertreffen. Ein Beispiel hierfür sind Spinnenseiden: Ihre Seidenfasern sind einzigartig in Stabilität und Dehnbarkeit und zudem drei- bis fünfmal zäher als Aramidfasern (Handelsnamen Kevlar, Twaron) die zu den stabilsten Kunstfasern zählen. Darüber hinaus sind Spinnenseiden biokompatibel, sie lösen keine Allergien aus, wirken entzündungshemmend und fördern die Wundheilung. Professor Dr. Thomas Scheibel von der Universität Bayreuth zeigt in seinem Vortrag, wie es durch die Verknüpfung von Natur- und Ingenieurwissenschaft möglich wird, Spinnenseidenproteine für produktspezifische Anwendungen biotechnologisch herzustellen, zu verarbeiten und damit eine neue Generation von Materialien zu schaffen.
Eine ganz besondere Komposition aus Chemie, Fotografie und Musik präsentieren die Chemielehrer Dr. Roland Full und Dr. Werner Ruf bei dem Experimentalvortrag „Vivaldi goes Chemistry“. Durch punktgenaue Zugabe von Substanzen starten sie physikalische und chemische Prozesse und entwickeln so Bilder, die „sich selbst malen“. In ihren Experimenten beschreiben sie die Jahreszeiten aus einer ganz neuen Perspektive. Unterlegt werden die dynamischen Projektionen sowohl von klassischer als auch von zeitgenössischer Musik. Full und Ruf zeigen die Chemie von ihrer schönsten Seite, die sich auch dem Nicht-Chemiker erschließt.
Weitere Informationen zur Tagung finden sich unter www.gdch.de/sec2016.
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) ist mit über 31.000 Mitgliedern eine der größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie unterhält 28 Fachgruppen und Sektionen, darunter die Sektion Seniorexperten Chemie (SEC) mit rund 300 Mitgliedern. Die SEC wurde als Arbeitsgemeinschaft im Oktober 2006 ins Leben gerufen und bietet allen nicht mehr im Berufsleben stehenden Chemikerinnen und Chemikern die Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch. Die Mitglieder der Sektion bringen ihre Erfahrungen in verschiedene Projekte ein, etwa internationaler Austausch, Schulpatenschaften zur Stärkung des naturwissenschaftlichen Unterrichts oder Öffentlichkeitsarbeit für eine bessere Wahrnehmung der Chemie.
http://www.gdch.de/sec2016
http://www.gdch.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler
Chemie, Werkstoffwissenschaften
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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