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Wissenschaft
Um sich von Zahnärzten der Universität Witten/Herdecke (UWH) behandelt zu lassen, nehmen Gambianer mühsame Wege in Kauf
"Es ist jedes Mal eine Zeitreise von etwas 200 Jahren", erzählt Peter Blattner. "Wir werden extrem positiv aufgenommen", sagt Alexander May. Die beiden angehenden Zahnmediziner berichten von Ihren Erlebnissen aus dem afrikanischen Gambia. Davon, wie mühsam und zugleich faszinierend es ist, wenn Ärzte und Studierende der UWH versuchen, dort eine zahnmedizinische Versorgung aufzubauen. Begeisterung und Probleme liegen hier dicht beieinander: Da macht sich einerseits ein Patient aus dem Senegal auf zum Jahaly-Health-Center, 260 Kilometer mit dem Eselskarren auf staubigen Pisten. Andererseits sehen Blattner und seine Kommilitonen von der Fakultät für Zahn-, Mund und Kieferheilkunde der UWH ihre Patienten nicht wieder, wenn die ärgsten Schmerzen vorbei sind. Auch für Vorbeugung, bereits in Deutschland ein schwieriges Kapitel, lassen sich die Afrikaner nur schwer erwärmen: "Wir können oft nur handeln, wenn es schon zu spät ist."
Das soll sich in Zukunft ändern, dank einheimischer Krankenpfleger, die im Jahaly-Health-Center mit Wittener Know-how zu ambulanten Zahnpflegern ausgebildet werden. In Zukunft sollen sie die Versorgung mit zahnmedizinischen Dienstleitungen in der Region in Eigenregie übernehmen. Zur Zeit ist die UWH dabei, ein neues zahnmedizinisches Trainingszentrum aufzubauen, um die Ausbildung weiter zu verbessern. Demnächst sollen pro Jahr zehn bis dreißig neue Zahnpfleger ausgebildet werden. Auch die Aufklärung in den Schulen ist ein wichtiges Kapitel: "Es ist wichtig, schon bei Kindern das Bewusstsein für Vorbeugung zu wecken", sagt Peter Blattner.
Seit über acht Jahren engagiert sich die UWH bereits in Gambia. 15 Teams mit mehreren Studierenden und einem ausgebildeten Zahnarzt haben dort jeweils für drei Wochen praktische Entwicklungshilfe geleistet. Ziel des mit Mitteln des Hilfswerks deutscher Zahnärzte (HDZ), privaten Spenden und Zahngoldsammlungen an der UWH finanzierten Projekts ist "Hilfe zur Selbsthilfe", sagt Zahnarzt und Projektleiter Martin Klar.
Kontakt: Fakultät für Zahn-, Mund und Kieferheilkunde (ZMK), Martin Klar, Tel.: 02302/926-695
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
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