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Wissenschaft
194/1997 09. Oktober 1997
Manager-Weiterbildung fuer ostasiatischen Wirtschaftsraum Sinologen und Japanologen der Universitaet Trier bieten praxisorientiertes Know-How
Das Weiterbildungsprogramm ,Interkulturelle Kompetenz fuer den ostasiatischen Wirtschaftsraum" der Faecher Sinologie und Japanologie an der Universitaet Trier will Interessenten aus der Wirtschaft die fuer ein ,interkulturelles Management" mit chinesischen oder japanischen Partnern notwendigen praxisorientierten Kenntnisse des ostasiatischen Sprach- und Kulturraums in ihren vielfaeltigen Dimensionen vermitteln. Die Universitaet Trier moechte ueber die bisherigen ausseruniversitaeren Kontakte hinaus eine wirkliche ,Trendwende" herbeifuehren und das an der Universitaet vorhandene kulturwissenschaftliche Know-how der Wirtschaft zugaengig machen.
Der ostasiatische Raum ist in den letzten Jahren zu einer der bedeutendsten Wirtschaftsregionen der Welt geworden.Trotz dieser rasanten Wirtschaftsentwicklung und der hohen Wachstumsraten in der asiatischen Welt sind die Aktivitaeten und Investitionen deutscher Unternehmen in Ostasien jedoch vergleichsweise sehr gering. Obwohl mittlerweile jeder dritte Arbeitsplatz in Deutschland vom Im- und Export abhaengig ist, machten beispielsweise die deutschen China-Exporte im Jahr 1994 immer noch lediglich 1,5% aller deutschen Ausfuhren aus, und nur 2,5% aller deutschen Einfuhren kamen 1994 aus China. Gruende fuer die unzureichende Praesenz der deutschen Wirtschaft in Ostasien sind das erhebliche Informationsdefizit bezueglich der spezifischen und nach eigenen Regeln und Gesetzen funktionierenden Gegebenheiten vor Ort und die Angst vor langen, zaehen und daher teuren Verhandlungen. Mit ihrem Weiterbildungsangebot moechte die Universitaet diese Wissensluecken schliessen: vorbereitende Seminare ueber "Land und Leute", die Einfuehrung in die fremde Geschaefts- und Wirtschaftsmentalitaet sowie die Vermittlung eines Mindestmasses an sprachlicher Ausdrucksfaehigkeit in Chinesisch oder Japanisch koennen entscheidende Erfolgsfaktoren bei Geschaeftsbeziehungen mit chinesischen beziehungsweise japanischen Partnern sein. Die Universitaet Trier moechte ueber die bisherigen ausseruniversitaeren Kontakte hinaus eine wirkliche "Trendwende" herbeifuehren und das in grossem Umfang an der Universitaet vorhandene Wissen und kulturwissenschaftliche Know-How der Wirtschaft zugaengig machen. Lange Zeit galten die Hochschul-Studienfaecher Sinologie und Japanologie in Wirtschaftskreisen als vollkommen praxisfern - Urteile wie "Elfenbeinturm-Mentalitaet" bei Sinologen und Japanologen waren fest in den Vorstellungen der Wirtschafts- und Geschaeftswelt verankert. Die Fachvertreter der Faecher Sinologie und Japanologie der Universitaet Trier bemuehen sich seit einigen Jahren, dieses Vorurteil in der Wirtschaft zu durchbrechen und durch vielfaeltige Angebote Sinologen und Japanologen auf Taetigkeiten in der Wirtschaft vorzubereiten. So gibt es in Trier schon seit langem die Moeglichkeit, sowohl Sinologie als auch Japanologie in Kombination mit Betriebs- oder Volkswirtschaft zu studieren, was als sehr gute Vorbereitung fuer eine Taetigkeit im ostasiatischen Raum angesehen werden kann. Um das Weiterbildungsprogramm moeglichst genau auf die Beduerfnisse der hiesigen Wirtschaft abstimmen zu koennen, haben zwei mit der Projektplanung betraute Mitarbeiter der Faecher Sinologie und Japanologie einen Fragebogen an ueber 1.000 exportierende Unternehmen und Weinbauern in der Region Rheinland-Pfalz verschickt. Mit Hilfe des Fragebogens wurde ermittelt, in welcher Form die hiesige Industrie Geschaeftskontakte zu Asien unterhaelt, wie die im Asiengeschaeft taetigen Mitarbeiter auf ihre Aufgaben vorbereitet wurden und wo die Probleme im China- beziehungsweise Japangeschaeft liegen. Die nicht im Asiengeschaeft taetigen Betriebe wurden darueberhinaus nach den Gruenden fuer ihre Zurueckhaltung gefragt.
Im Rahmen des Europa Asien Service Trier (EAST) werdem zunaechst Fernseminare fuer Fach- und Fuehrungskraefte aus der Wirtschaft zur Vorbereitung auf Kontakte mit chinesischen beziehungsweise japanischen Geschaeftspartnern angeboten. Vom 1.1.1998 an wird dann im Rahmen eines BLK-Projekts (Bund-Laender-Kommission) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut fuer Fernstudienforschung, Tuebingen und dem Institut fuer Interkulturelle Kommunikation und Auswaertige Kulturarbeit Bayreuth diese innovative Lehr- und Lernform des Fernseminars multimedial aufgeruestet, das heisst Lernmaterial auf CD-Rom und ein an der Universitaet Trier einzurichtender Informationsserver werden in das bestehende Angebot eingebunden.
3monatige Fernseminare zum Selbststudium mit jeweils insgesamt 5 Praesenztagen fuer Fach- und Fuehrungskraefte aus der Wirtschaft (vor allem Im- und Exporteure) Seminar: "Wirtschaftspartner China": Beginn: 29. November 1997 (1. Praesenztag) Ende: 1. Maerz 1998 Seminar: "Wirtschaftspartner Japan": Beginn: 29. November 1997 (1. Praesenztag) Ende: 1. Maerz 1998
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Wirtschaft
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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