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18.09.1998 00:00

August-Lösch-Preis für wirtschaftswissenschaftlichen Mitarbeiter der Viadrina

Leiterin Pressereferat Annette Bauer Abteilung für Hochschulkommunikation
Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)

    Presseinformation
    Nr. 138 vom 17. September 1998

    Der August-Lösch-Preis für Regionalwissenschaften 1998 der Stadt Heidenheim (Brenz) wird am 19. September an Kristof Dascher vergeben, der wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialpolitik an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) ist. Das Thema der prämierten Arbeit, die zugleich auch Daschers Dissertation ist, lautet: "Warum sind Hauptstädte so groß? - Eine ökonomische Interpretation und ein Beitrag zur Geographie der Politik". Die Preisverleihung wird im Rahmen der Tagung "Euro - Konsequenzen für die Regionen" in Heidenheim stattfinden.

    Erinnern soll der August-Lösch-Preis an das Heidenheimer Stadtkind August Lösch. Lösch gilt neben Walter Christaller als Mitbegründer der modernen Regionalökonomie. Für Christaller ist das Netz aus Städten eines Landes ein System "zentraler Orte": Je höher der Rang eines Ortes, desto größer dessen Marktgebiet und desto vielfältiger die angebotenen Produkte und Dienstleistungen. August Lösch baute auf diesen Überlegungen auf und beschrieb solche Marktgebiete, d.h. "Regionen", genauer in ihrer geographischen Struktur. Innerhalb einer Region haben dabei die Konsumenten je nach Standort und Produkt unterschiedlich lange Anfahrtswege zum zentralen Ort.

    Daß es sich kaum anders mit den Dienstleistungen politischer Hauptstädte verhält, ist die Ausgangsthese in Daschers Untersuchung. Je geringer die Entfernung zur Hauptstadt sei, desto besser könne der Kunde die dortigen Dienstleistungen des Staats in Anspruch nehmen - man denke etwa an Nationalmuseen, Staatstheater, etc. Der empirische Teil der Arbeit untersucht diejenigen Kreissitze, die im Zuge der westdeutschen Kreisgebietsreformen um 1970 vom Kreissitzverlust bedroht waren. Hier entstehe der Eindruck, daß sich Städte, die Kreissitz blieben, im Zeitraum nach der Reform tatsächlich stärker entwickelt hätten als Städte, die ihre Kreissitzfunktion abtreten mußten. Vor diesem Hintergrund sei, so Dascher, auch nachzuvollziehen, daß der Hauptstadtumzug der Bundesorgane 1999 ein Nachspiel für Bonn, dagegen positive Folgen für Berlin haben werde.

    Dascher lebt seit 1993 in Frankfurt (Oder). Sein Studium der Volkswirtschaftslehre hat er, nach Zwischenstationen in Heidelberg und Paris, 1993 in Bonn abgeschlossen.

    Weitere Infos bei:
    Europa-Universität Viadrina
    Kristof Dascher
    Tel. 0335 5534 - 512
    Fax 0335 5534 - 379
    E-mail: dascher@euv-frankfurt-o.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches, Personalia, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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