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Wissenschaft
Mit knapp 60.000 Euro fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in den kommenden drei Jahren das von der Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt in Kooperation mit der Universität Oslo beantragte wissenschaftliche Netzwerk „Lutherische Orthodoxie revisited. Konfessionelle Muster zwischen Identitätsverpflichtung und ,Weltoffenheit‘“.
„Ich freue mich sehr über die Bewilligung des Netzwerks, das zur Schwerpunktbildung der Forschungsbibliothek Gotha im Bereich der Kulturgeschichte des Protestantismus beiträgt“, sagt Dr. Kathrin Paasch, die Leiterin der Forschungsbibliothek Gotha. Die Bewilligung sei ein weiterer Beleg dafür, dass sich die Forschungsbibliothek Gotha zu einer wichtigen nationalen und internationalen Institution für die Erforschung der Reformation und ihrer Nachwirkungen in der Frühen Neuzeit entwickelt habe.
Das Netzwerk vereinigt Forscherinnen und Forscher aus Deutschland, Skandinavien und dem Baltikum und umfasst die Disziplinen der Theologie, Philosophie, Germanistik, Musikwissenschaft, Geschichte und Kunstgeschichte. Es ist als ein Nachwuchs-Netzwerk angelegt, um die Zusammenarbeit zwischen den Forschenden auf der „mittleren Ebene“ zu stärken. Das von Dr. Sascha Salatowsky, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsbibliothek, initiierte Netzwerk wird im Rahmen des ebenfalls von der DFG finanzierten Projekts zum Ausbau der Forschungsbibliothek zu einer Forschungs- und Studienstätte für die Kulturgeschichte des Protestantismus in der Frühen Neuzeit und in Kooperation mit Dr. Joar Haga (Universität Oslo) durchgeführt. Mit der Fördersumme können insgesamt fünf Workshops in Gotha, Leipzig, Mainz und Dorpat (Estland) mit jeweils bis zu 18 Teilnehmern durchgeführt werden. Ziel ist eine Neubewertung der lutherischen Orthodoxie zwischen Reformation und Frühaufklärung, die oftmals in ihrer Bedeutung für die Ausprägung einer dezidiert lutherischen Konfessionskultur unterschätzt wird.
Die Forschungsbibliothek Gotha bietet sich wie kaum eine andere Bibliothek in Deutschland als Ort für dieses Netzwerk an, bewahrt sie doch eine beachtliche Sammlung an Handschriften und gedruckten Werken zur lutherischen Orthodoxie aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Gegenwärtig erschließt sie die Nachlässe des Jenaer Theologen Johann Gerhard und des Gothaer Theologen Ernst Salomon Cyprian. All diese Bestände sollen bei der quellengestützten Arbeit des Netzwerks berücksichtigt werden.
Weitere Informationen / Kontakt:
Dr. Sascha Salatowsky
Tel.: +49 361 737-5562
E-Mail: sascha.salatowsky@uni-erfurt.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Religion, Sprache / Literatur
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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