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19.06.2003 11:01

Auf dem Weg zum ewigen Frieden?

Dr. Christian Jung Stabsreferat Kommunikation
VolkswagenStiftung

    Abschlusstagung am 3. Juli in Osnabrück des zehn Jahre geförderten Projektverbunds Friedens- und Konfliktforschung in Niedersachsen

    Aktueller denn je - der Blick allmorgendlich in die Zeitung bestätigt es - ist angesichts der globalen Realitäten die Friedens- und Konfliktforschung. Ihr geht es darum, Ursachen und Entwicklungsverläufe gewaltsamer internationaler und innerer Konflikte und die Bedingungen für deren Überwindung zu ergründen. Grundlegendes Ziel ist es dabei, die Fähigkeit zur friedlichen Konfliktbewältigung bei politischen und gesellschaftlichen Institutionen, sozialen Gruppen und Individuen zu stärken.

    Die VolkswagenStiftung hat aus Mitteln des Niedersächsischen Vorab seit 1993 den "Projektverbund Friedens- und Konfliktforschung in Niedersachsen" gefördert. Eine Unterstützung in doppelter Ausrichtung: Einerseits ging es darum entsprechende Forschungsaktivitäten verschiedener Wissenschaftsdisziplinen zu initiieren und zu koordinieren, zum anderen galt es die Forscher an niedersächsischen Hochschulen, die sich mit dem Thema beschäftigen, miteinander zu vernetzen. Unter dem Dach einer wissenschaftlichen Koordinationsstelle an der Universität Osnabrück, geleitet von Professor Dr. Günter Bierbrauer, bestand für alle Universitäten, Fachhochschulen und Forschungsinstitute des Landes die Möglichkeit, Projekte zu beantragen und durchzuführen. Insgesamt konnte die VolkswagenStiftung so 33 Forschungsvorhaben mit einem Gesamtvolumen von rund 6,9 Millionen Euro unterstützen.

    Nach zehnjähriger Förderdauer wird die Arbeit des Projektverbunds Friedens- und Konfliktforschung in Niedersachsen nun beendet. Aus diesem Anlass findet am Donnerstag, dem 3. Juli, von 11 bis 15 Uhr im Osnabrücker Rathaus eine feierliche Abschlusstagung statt. Interessierte Journalistinnen und Journalisten sind hierzu herzlich eingeladen. An der Veranstaltung nimmt unter anderem der niedersächsische Minister für Wissenschaft und
    Kultur, Lutz Stratmann, teil. Von Seiten der VolkswagenStiftung steht der für das Niedersächsische Vorab verantwortliche Referent Professor Dr. Hagen Hof als Ansprechpartner zur Verfügung.

    Bei der Tagung geht es - natürlich - um den Verlauf und Ertrag von zehn Jahren erfolgreicher Forschungsarbeit, ebenso aber um eine Standortbestimmung der aktuellen Friedens- und Konfliktforschung in Niedersachsen. Die Gründung des Projektverbunds erfolgte 1993 auf Initiative der niedersächsischen Landesregierung, die wissenschaftliche Leitung übernahm der Osnabrücker Sozialpsychologe Professor Günter Bierbrauer. Vor dem Hintergrund der damaligen weltpolitischen Umbruchsituation sollten das friedenswissenschaftliche Lehr- und Forschungspotenzial an den niedersächsischen Hochschulen ausgebaut und damit dauerhafte Forschungsstrukturen etabliert werden für einen Bereich, dessen Bedeutung seitdem weiter gewachsen ist. Der Projektverbund arbeite-te schnell so erfolgreich, dass die ursprünglich auf fünf Jahre begrenzte Laufzeit im Jahr 1997 um weitere fünf Jahre verlängert wurde.
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    Abschlusstagung Projektverbund Friedens- und Konfliktforschung in Niedersachsen
    - Donnerstag, 3. Juli 2003
    - Rathaus Osnabrück
    - Friedenssaal
    - 11 bis 15 Uhr
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    Will man einige der vielen inhaltlichen Schwerpunkte nennen, so ist insbesondere an die in der letzten Zeit bearbeiteten Themenfelder "Interkulturelle Konflikte und Migration", "Feministische Aspekte der Friedens- und Konfliktforschung", "Konfliktträchtige Folgen der Globalisierung" sowie "Formen konstruktiver Konfliktbearbeitung" zu denken. In zwei Projekten ging es um die Gewalt an Schulen: Professorin Dr. Christel Hopf von der Universität Hildesheim untersuchte die sozialen und innerschulischen Bedingungen für den Erfolg und Misserfolg interkultureller Verständigung in kulturell heterogenen Schulklassen, während Professor Dr. Ulrich Mees von der Universität Oldenburg die Effektivität von Konfliktschlichtertrainings auf Schülerebene erforschte.

    Andere Wissenschaftler thematisierten internationale Konflikte. So stand die Sozialgeschichte des Krieges um Eritrea im Mittelpunkt eines Projekts unter der Leitung von Professor Dr. Helmut Bley von der Universität Hannover. Intensive Feldforschung führte hier den Projektmitarbeiter Hartmut Quehl unmittelbar ins Krisengebiet. Der Frage nach der Rolle der Medien in bewaffneten Konflikten - sind sie eher "Brandstifter" oder aber "Anwälte" des demokratischen Friedens? - ging Professor Dr. Ulrich Menzel von der Universität Braunschweig nach. Unterdessen beschäftigte sich Professorin Dr. Barbara Duden von der Universität Hannover am Beispiel der Nationalen Volksarmee mit der Funktionalisierung von Geschlechtsrollenbildern für die Militarisierung der DDR. Allein diese Beispiele belegen die thematische Breite der Arbeiten.

    Neben den zahlreichen Forschungsprojekten fanden im Rahmen des Verbundes auch Jahrestagungen und vier Sommerakademien statt, bei denen hochkarätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der internationalen Friedens- und Konfliktforschung Nachwuchsforschern und Studierenden höherer Semester Theorie- und Methodenkenntnisse vermittelten und Impulse für ihre weitere Arbeit geben konnten.

    Mit dem Rückblick auf das bisher Erreichte ist es bei der Tagung allerdings nicht getan. Die alltägliche Aktualität von Konflikten im Nah- und Fernbereich zeigt, dass der Weg zu einem "ewigen Frieden" im Sinne Kants noch sehr weit und beschwerlich ist, das Ziel vielleicht unerreichbar. Die Richtung gleichwohl hat der Projektverbund mit Nachdruck gewiesen.
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    Der Text der Presseinformation steht im Internet zur Verfügung unter http://www.volkswagenstiftung.de/presse-news/presse03/19062003.htm
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    Kontakt
    VolkswagenStiftung
    Presse- und
    Öffentlichkeitsarbeit
    Dr. Christian Jung
    Telefon: 05 11/83 81 - 380
    E-Mail: jung
    @volkswagenstiftung.de

    VolkswagenStiftung
    Förderung im
    "Niedersächsischen Vorab"
    Prof. Dr. Hagen Hof
    Telefon: 05 11/83 81 - 256
    E-Mail: hof
    @volkswagenstiftung.de

    Kontakt Projektverbund Friedens- und
    Konfliktforschung in
    Niedersachsen
    Universität Osnabrück
    Michael Jaeger
    Telefon: 05 41/9 69 - 48 03 Fax: 05 41/969 - 47 63
    E-Mail: pfk.nds@uos.de


    Weitere Informationen:

    http://www.volkswagenstiftung.de/presse-news/presse03/19062003.htm


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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