idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.06.2016 11:15

Lebensmittelverluste schon bei der Produktion vermeiden

Kay Gropp Pressestelle
Universität Witten/Herdecke

    Das Zentrum für nachhaltige Unternehmensführung entwickelte Leitfaden

    Lebensmittelverluste sind ein heißes Thema. Ob aus Fernsehen, Kino oder Zeitung, Verbraucherinnen und Verbraucher kennen die Bilder von Mülltonnen mit überquellenden entsorgten Lebensmitteln. Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen präsentieren erschreckende Zahlen: Rund ein Drittel der global produzierten Lebensmittel werden weggeworfen. Aber woran liegt es? Jacob Fels vom Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung (ZNU) der Universität Witten/Herdecke (UW/H) sagt: „Herausforderungen existieren vor allem an den Schnittstellen der Lebensmittelkette. Lebensmittelverluste entstehen gehäuft an den Schnittstellen Erzeuger/Industrie und Industrie/Handel. In der eigenen Produktion haben Unternehmen der Lebensmittelbranche das Thema in der Regel schon aufgegriffen“.

    Das zeigt sich auch am Beispiel der Molkerei Söbbeke. Das Unternehmen ist nach dem ZNU Standard „Nachhaltiger Wirtschaften“ zertifiziert und bearbeitet das Thema Lebensmittelverluste schon jetzt kontinuierlich. Beispielsweise hat die Molkerei Söbbeke gerade in eine Anlage zur Aufbereitung von Bio-Molke investiert. Bio-Molke fällt als Nebenprodukt bei der Käseherstellung an und wurde bislang als Tierfutter an Landwirte abgegeben. Nun wird sie aufbereitet und kann als wertvoller Rohstoff weiter in der Lebensmittelverarbeitung genutzt werden. Eine besondere Herausforderung ist dabei der Betrieb einer Anlage in kleinem Maßstab. Um aber weniger Lebensmittelverluste - nicht nur im eigenen Betrieb - hin zu nehmen, sondern über die Unternehmensgrenzen dieses Ziel voran zu treiben, hat sich die Molkerei Söbbeke als Praxispartner bei der Erstellung des ZNU Leitfadens zum Umgang mit Lebensmittelverlusten beteiligt.

    Dazu Dr. Axel Kölle Leiter des ZNU: „Die Molkerei Söbbeke war 2012 das erste Unternehmen, das sich durch den TÜV Rheinland nach unserem Nachhaltigkeitsstandard zertifizieren ließ. Da ist es nicht verwunderlich, dass es sich nun mit genau so großem Interesse beim Leitfaden zur Verringerung von Lebensmittelverlusten engagiert.“ Der Leitfaden soll Unternehmen der Lebensmittelbranche beim systematischen Umgang mit Lebensmittelverlusten unterstützen. Er liefert konkrete Hilfestellung bei der Reduktion von Lebensmittelverlusten und stellt gleichzeitig eine einheitliche und fundierte Basis zur Ermittlung und Kommunikation von Lebensmittelabfallmengen dar. Letzteres ist eine notwendige Vorrausetzung zur Eindämmung von Lebensmittelverlusten. Dies betonte auch Minister Remmel bei seinem Besuch der Molkerei Söbbeke: „Zwar hat es sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, die Lebensmittelverluste bis 2020 zu halbieren, allerdings sagt uns niemand, mit welchen Mitteln dieses Ziel tatsächlich erreicht werden kann. Es nützt nicht viel, wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht – deshalb schafft der vom ZNU entwickelte Leitfaden zum Umgang mit Lebensmittelverlusten eine vergleichbare Ausgangsbasis für die gesamte Ernährungswirtschaft.“

    Weitere Informationen bei Alicia Seifer, 02302 / 926-545, Alicia.Seifer@uni-wh.de

    BU: v.l.: Herbert Kortüm (Wirtschaftsförderung Gemeinde Rosendahl), Hubertus Söller (stellvertretender Bürgermeister), Heiner Borchers (Betriebsleiter Käserei), Dr. Axel Kölle (ZNU), Jennifer Erdmann (Nachhaltigkeitsteam Söbbeke), Jacob Fels (ZNU), Dr. Annhild Seep-Feldhaus (Leitung Qualitätssicherung Söbbeke), NRW Minister Johannes Remmel, Nicolò Polla (Geschäftsführer Söbbeke), Paul Söbbeke (Beirat Söbbeke)

    Über uns:
    Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.300 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.

    Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.


    Bilder

    Branchentermin mit Minister Remmel bei der Molkerei Söbbeke
    Branchentermin mit Minister Remmel bei der Molkerei Söbbeke


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).