idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Einer Studie der neuseeländischen University of Canterbury zufolge sind LEGO Produkte keinesfalls nur harmloses Spielzeug, denn Anzahl der Waffenbausteine und Gewaltdarstellungen haben sich in den letzten Jahren erheblich erhöht.
Wie Wissenschaftler der University of Canterbury in Neuseeland herausgefunden haben, sind LEGO Spielzeuge in den letzten Jahren immer gewalttätiger geworden. Ihr Forschungsbericht wurde kürzlich im Wissenschaftsjournal PLOS ONE veröffentlicht. Er beweist, dass der behauptete Grundsatz des Unternehmens, mit seinen Spielzeugen Gewalt als primären Spielanreiz zu verhindern, der Realität nicht entspricht. Stattdessen sind die neuen Produkte darauf ausgerichtet, in spielerischen Konfliktsituationen das imaginär Böse mit Aggression zu bekämpfen.
Das interdisziplinäre Forscherteam des University of Canterbury´s Human Interface Technology Laboratory New Zealand, oder auch HIT Lab NZ, hat sich intensiv mit dem Umgang von Menschen mit Technologien und Medien auseinandergesetzt. Um das Gewaltpotenzial in Medien zu beurteilen, entwickelte das Forscherteam ein Messinstrument, welches den Gewaltanteil in Bildern und anderen Medien auswerten kann.
Heutzutage ist die Darstellung von Gewalt nicht nur im Fernsehen oder in Videospielen, sondern auch in Kinderspielzeug allgegenwärtig. Dr Christoph Bartneck, Professor am HIT Lab NZ und Hauptautor der Forschungsarbeit, betont, dass Kinder immer noch viel mit greifbaren Spielzeugen, wie Puppen, Autos und auch LEGO-Steinen, spielen, obwohl Fernsehen und Videospiele mittlerweile eine wichtige Rolle im Leben von Kindern einnehmen.
LEGO bot sich besonders gut als Forschungsgrundlage an, da sich die Grundidee des Produkts im Laufe der Jahrzehnte nicht verändert hat und dadurch ermöglicht wird, Entwicklungen bezüglich der Darstellung von Gewalt über einen längeren Zeitraum zu untersuchen.
Die Forscher der University of Canterbury fanden nun heraus, dass LEGO Spielzeuge in den letzten Jahrzehnten in ihrer Darstellung gewalttätiger geworden sind. So hat sich die Anzahl von Waffenbausteinen um fast 30% erhöht, und jedes Set enthält nun mindestens einen Waffenbaustein. Des Weiteren hat sich auch die Abbildung von Gewalttätigkeiten in den LEGO Katalogen jährlich um 19% erhöht, so dass fast 40% der Seiten heutzutage beispielsweise Szenen von Schusswechseln oder anderen Gewalttaten darstellen.
Demzufolge scheinen die LEGO Produkte nicht mehr so unschuldig zu sein, wie sie einst wahrgenommen wurden, sagt Dr Bartneck. Das Unternehmen LEGO bekräftigt regelmäßig, dass Gewaltszenen im LEGO Universum normalerweise in einem humorvollen Kontext dargestellt werden. Die Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass in den Szenen keine humorvolle Atmosphäre vorherrscht. Materialzerstörung ist die übliche Konsequenz der Kampfszenen, gefolgt von leichten Verletzungen.
Weitere Informationen:
Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund
Pressestelle Friedrichstr. 95
10117 Berlin
Email: berlin@ranke-heinemann.de
Tel.: 030-20 96 29 593
oder
Associate Professor Dr Christoph Bartneck
HIT Lab NZ
University of Canterbury
Email: christoph.bartneck@canterbury.ac.nz
Bei Veröffentlichung der Pressemitteilung bitten wir um eine Quellenangabe sowie die Zusendung eines Belegexemplars.
Das Institut ist die gemeinnützige Einrichtung zur Förderung des Austausches und der Auslandsstudien insbesondere mit allen Universitäten Australiens und Neuseelands sowie zur Förderung von Wissenschaft und Forschung. In seinen Förderprogrammen stellt es SchülerInnen und Studierenden Unterstützung in der Finanzierung durch Stipendien und Coaching in der Studienberatung und Studienplatzbewerbung zur Verfügung.
http://www.ranke-heinemann.de
http://www.ranke-heinemann.at
http://www.ranke-heinemann.tv
Dr. Christoph Bartneck - LEGO kein friedliches Spielzeug
University of Canterbury, Neuseeland
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik, Psychologie
überregional
Forschungsergebnisse, Studium und Lehre
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).