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20.06.2003 19:08

Jan Assmann im "Forum Wissenschaft" über Sigmund Freud und das kulturelle Gedächtnis

Klaus P. Prem Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Augsburg

    Zum Abschluss der Augsburger Tage der Forschung 2003 markiert am 2. Juli ein Vortrag des Heidelberger Ägyptologen Prof. Dr. Dr. h. c. Assmann einen der akademischen Höhepunkte der diesjährigen "Woche der Universität" (Gesamtprogramm siehe http://www.uni-augsburg.de/wdu). Assmann - fraglos einer der derzeit einflussreichsten Kulturwissenschaftler des deutschsprachigen Raumes - referiert in der von Universität und Stadtsparkasse Augsburg gemeinsam veranstalteten Reihe "Forum Wissenschaft" über "Sigmund Freud und das kulturelle Gedächtnis". Die Veranstaltung beginnt um 19.00 Uhr im HS 1001 des Hörsaalzentrums Wirtschaftswissenschaften (Universitätsstraße 20). Der Eintritt ist frei.

    ZUM VORTRAG: SIGMUND FREUD UND DAS KULTURELLE GEDÄCHTNIS

    "Für die Gedächtnisforschung", so umreißt Assmann den Inhalt seines Augsburger Vortrags, "bedeuten Freuds Entdeckung des Unbewussten und die Bewahrung von Erinnerungsspuren über lange Zeiträume hinweg eine bahnbrechende Innovation. In seinen kulturtheoretischen Schriften (Totem und Tabu, 1912; Der Mann Moses, 1939) hat Freud diesen Ansatz auf die Kultur-, insbesondere auf die Religionsgeschichte übertragen und ein phylogenetisches Gedächtnis postuliert, das außerhalb kultureller Traditionen vererbt wird. Diese biologisch übertragene 'archaische Erbschaft' prägt die ödipale Disposition der menschlichen Seele. Dieser Ansatz konstituiert bei Freud einen blinden Fleck für die Bedeutung der Kultur in der Psychohistorie. Mein Vortrag wird diesen blinden Fleck anhand zweier Freudscher Fälle - des "Mannes Moses" und des "Wolfsmanns" - beleuchten und anhand alternativer, kultureller Deutungen den Vorschlag begründen, Freuds phylogenetisches durch das kulturelle Gedächtnis zu ersetzen."

    ZUM REFERENTEN: PROF. DR. DR. H. C. JAN ASSMANN

    Jan Assmann, Jahrgang l938, studierte in München, Heidelberg, Paris und Göttingen Ägyptologie, Klassischen Archäologie und Gräzistik in München, Heidelberg, Paris und Göttingen. Die weiteren Stationen seines wissenschaftlichen Werdegangs: 1966/67 Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts; 1967-1971 freier Mitarbeiter des Deutschen Archäologischen Instituts (Kairo) und Stipendiat der DFG; 1971 Habilitation, seit 1976 ordentlicher Professor für Ägyptologie in Heidelberg; 1984/85 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin; 1994/95 Scholar am J. P. Getty Center Santa Monica; 1998/99 Fellow der C. F. v. Siemens-Stiftung München; Gastprofessuren in Paris (Collège de France, Ecole Pratique des Hautes Etudes, EHESS), Jerusalem (Hebrew University, Dormition Abbey) und in den USA (Yale, Houston).

    Seit 1967 epigraphisch-archäologische Feldarbeit in Theben-West (Beamtengräber der Saiten- und Ramessidenzeit); Buchpublikationen und Aufsätze zur ägyptischen Religion, Geschichte, Literatur und Kunst sowie zur allgemeinen Kulturtheorie ("Das kulturelle Gedächtnis") und Religionswissenschaft ("Monotheismus und Kosmotheismus").

    Jan Assmann ist Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und des Deutschen Archäologischen Instituts, des Instituts für Historische Anthropologie, der Egypt Exploration Society und der Société Française d'Egyptologie, weiterhin des Wissenschaftlichen Beirats des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen, des Kuratoriums der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft und des Beirats des Zentrums Kulturwissenschaft Stuttgart. Er wurde 1996 mit dem Max Planck Forschungspreis und 1998 mit dem Deutscher Historikerpreis ausgezeichnet, 1998 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Evangelisch-Theologischen Fakultät Münster.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Philosophie / Ethik, Politik, Psychologie, Recht, Religion, Sprache / Literatur
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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