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28.06.2016 09:39

Else Kröner-Fresenius-Stiftung finanziert Forschungskolleg in Tübingen mit einer Million Euro

Dr. Karl Guido Rijkhoek Hochschulkommunikation
Eberhard Karls Universität Tübingen

    In den kommenden drei Jahren werden sieben Ärztinnen und Ärzte zu „klinischen Wissenschaftlern“ in der Onkologie ausgebildet

    Die Medizinische Fakultät der Universität Tübingen, das Universitätsklinikum Tübingen sowie das Hertie-Institut für klinische Hirnforschung haben in einem Wettbewerbsverfahren eine Förderung der Else Kröner-Fresenius-Stiftung in Höhe von einer Million Euro für ein neues Forschungskolleg eingeworben. In dem Kolleg werden sieben hochqualifizierte junge Ärztinnen und Ärzte die Gelegenheit erhalten, sich zu sogenannten Clinican Scientists - „klinischen Wissenschaftlern“ – fortzubilden. Clinican Scientists verfolgen neben ihrer klinischen Tätigkeit eigene wissenschaftliche Projekte, damit sie in der Forschung genauso zu Hause sind wie am Krankenbett. Der Fortschritt in der Medizin lebt davon, dass die Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung so schnell wie möglich zu neuen Behandlungen führen.

    Die Ärzte können die klinische Relevanz von Forschungsergebnissen besser beurteilen, wenn sie selbst über einen längeren Zeitraum in der Forschung tätig gewesen sind und dadurch die Aussagekraft und die wissenschaftlichen Grenzen der verwendeten Methoden aus eigener Erfahrung kennen. Allerdings lässt die Weiterbildung zum Facharzt den jungen Medizinern in der Regel nur wenig zeitlichen Spielraum für eigene Forschung. Daher sollen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Forschungskollegs in den kommenden drei Jahren im Rahmen ihrer klinischen Weiterbildung 18 Monate lang ohne klinische Verpflichtungen auf ihre eigenen Forschungsarbeiten konzentrieren können. Betreut und angeleitet werden sie von elf in der internationalen Spitzenforschung ausgewiesenen Professorinnen und Professoren der Universität und des Universitätsklinikums Tübingen sowie des Hertie-Instituts für klinische Hirnforschung. Sprecherin des neuen Forschungskollegs ist Professorin Ghazaleh Tabatabai, Leiterin der Interdisziplinären Sektion für Neuroonkologie am Universitätsklinikum und am Hertie-Institut.

    Inhaltlich wird sich das Forschungskolleg auf die Resistenzentwicklung bei der Behandlung solider Tumoren im Gehirn und im Magen-Darm-Trakt konzentrieren. Die Behandlung von Krebs hat zwar große Fortschritte gemacht und viele Patienten werden heute geheilt, aber den Ärzten macht nach wie vor die Resistenzentwicklung zu schaffen. Vielen Tumoren gelingt es, unempfindlich gegenüber der Behandlung zu werden. Das kann bei jeder Therapie passieren, was den Therapieerfolg stark gefährdet. Bisher gibt es keine verlässlichen Kriterien, mit denen sich einschätzen lässt, warum und wann ein Tumor resistent wird. Die sieben Kollegiatinnen und Kollegiaten werden daher erforschen, wie eine Resistenzentwicklung bei Tumoren im Gehirn und im Magen-Darm-Trakt frühzeitig erkannt und verhindert werden kann.

    Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung fördert medizinische Forschung und unterstützt medizinisch-humanitäre Projekte. Die Stiftung unterhält bereits neun Forschungskollegien an deutschen Universitäten und wird jetzt vier weitere Kollegien einrichten, eines davon in Tübingen. Das Tübinger Else Kröner-Fresenius-Forschungskolleg wird in die vor Ort bestehenden Forschungsschwerpunkte Neurowissenschaften und Onkologie eingebettet werden. Es richtet sich an junge Ärztinnen und Ärzte, die eine klinische Weiterbildung in den Fächern Neurologie, Neurochirurgie, Innere Medizin, Radioonkologie, Radiologie, Neuroradiologie oder Nuklearmedizin anstreben.

    Weitere Informationen und Kontakt:
    Mitglieder des Konsortiums für das neue Forschungskolleg an der Universität und dem Universitätsklinikum Tübingen sowie dem Hertie-Institut für klinische Hirnforschung:

    Prof. Dr. Dr. Ghazaleh Tabatabai (Sprecherin)
    Zentrum für Neurologie und Hertie-Institut für klinische Hirnforschung
    Klinik für Neurochirurgie
    Telefon +49 7071 29-83269
    ghazaleh.tabatabai[at]med.uni-tuebingen.de

    Prof. Dr. Hans-Georg Rammensee
    Interfakultäres Institut für Zellbiologie, Abteilung für Immunologie

    Prof. Dr. Klaus Schulze-Osthoff
    Interfakultäres Institut für Biochemie

    Prof. Dr. Nisar Malek
    Medizinische Universitätsklinik – Abteilung I

    Prof. Dr. Michael Bitzer
    Medizinische Universitätsklinik – Abteilung I

    Prof. Dr. Lars Zender
    Medizinische Klinik, Abt. Klinische Tumorbiologie (in Gründung)

    Prof. Dr. Daniel Zips
    Klinik für Radioonkologie

    Prof. Dr. Konstantin Nikolaou, Prof. Dr. Ulrike Ernemann, Prof. Dr. Christian la Fougère, Prof. Dr. Bernd Pichler
    Department Radiologie


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, wissenschaftliche Weiterbildung
    Deutsch


     

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