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Am Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik der FH Aachen wurde eine neue DIN-Norm für funktional sichere und zuverlässige Fliegeruhren mitentwickelt. Mit ihrer Einführung wird sichergestellt, dass eine Armband-Fliegeruhr die im Fluggerät vorhandenen Zeitmessinstrumente für den Piloten in vollem Umfang ersetzen kann − mit dem Ziel, dass der Flugbetrieb auch bei Ausfall einer Borduhr aufrechterhalten werden kann. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten wird 2016 eine vollständig neue deutsche Uhrennorm, die „DIN 8330: Zeitmesstechnik – Fliegeruhren (Teil 1: Anforderungen und Prüfungen und Teil 2: Konformitätsbewertung)“, veröffentlicht.
Eine neue DIN-Norm definiert die Anforderungen an funktional sichere und zuverlässige Fliegeruhren. Mit ihrer Einführung wird sichergestellt, dass eine Armband-Fliegeruhr die im Fluggerät vorhandenen Zeitmessinstrumente für den Piloten in vollem Umfang ersetzen kann − mit dem Ziel, dass der Flugbetrieb auch bei Ausfall einer Borduhr aufrechterhalten werden kann. Darüber hinaus wird garantiert, dass die Fliegeruhr von den physikalischen Belastungen des Flugbetriebs nicht beeinträchtigt wird, dass sie kein Gefährdungspotenzial darstellt und dass sie mit den anderen Bordinstrumenten eines Fluggeräts kompatibel ist. „Unser Fluglabor ist die erste Institution, durch die eine solche Prüfung und Zertifizierung von Fliegeruhren nach den DIN-Vorgaben möglich ist; das ist der große Ritterschlag für uns“, sagte Prof. Dr. Frank Janser, der das Projekt von Seiten des Fachbereichs Luft- und Raumfahrttechnik der FH Aachen betreut hat.
Die deutschen DIN-Normen im Uhrenbereich genießen international höchstes Ansehen. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten wird 2016 eine vollständig neue deutsche Uhrennorm, die „DIN 8330: Zeitmesstechnik – Fliegeruhren (Teil 1: Anforderungen und Prüfungen und Teil 2: Konformitätsbewertung)“, veröffentlicht. Am Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik wurden nun drei nach der neuen DIN geprüfte Uhren der Firma Sinn und eine Uhr der Firma Stowa vorgestellt und mit Zertifikaten ausgezeichnet.
Grundlage der neuen Fliegeruhrennorm ist der gemeinsam vom Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik der FH Aachen und von Sinn Spezialuhren GmbH entwickelte und 2012 der Öffentlichkeit vorgestellte Technische Standard Fliegeruhren (www.testaf.org). Der TESTAF stellte den ersten detaillierten und ingenieurwissenschaftlich begründeten Anforderungs- und Prüfkatalog für Fliegerarmbanduhren im institutionellen, professionellen und zivilen Flugbetrieb dar. Mit dem TESTAF und jetzt mit der DIN 8330 wird der kompromisslos hohe Anspruch, der an die Ausrüstung von Flugzeugen und Hubschraubern gestellt wird, auf Armbanduhren übertragen. Nur eine neutrale und nach DIN EN ISO/IEC 17065 zugelassene Institution kann zertifizieren, dass Uhren alle Anforderungen der DIN-8330-1 erfüllen. Diese Uhren dürfen dann mit dem bekannten DIN-Verbandszeichen versehen werden.
Auf Initiative von Sinn Spezialuhren GmbH hatte DIN im Sommer 2013 beschlossen, erstmals eine Norm für Fliegeruhren zu schaffen. Für dieses Projekt wurde ein Arbeitskreis gegründet, in dem namhafte Unternehmen und Institutionen mitarbeiten: FH Aachen als ingenieurwissenschaftliches Prüfinstitut, DNV GL (vormals Det Norske Veritas und Germanischer Lloyd) als Zertifizierungsinstitut, Lufthansa Cargo und Airbus Helicopters als Anwender sowie als Hersteller Sinn Spezialuhren, Stowa und Glashütte Original. „Mit Einführung der neuen DIN-Norm wurde auch der Anforderungskatalog an eine Fliegeruhr erweitert; so ist etwa die Kompatibilität mit Nachtsichtgeräten ein weiteres Kriterium für eine nach DIN-Norm zertifizierte Uhr“, so der Leiter des Arbeitskreises, Dr. Martin Hoch. Außerdem sei es nun auch möglich, Quartz-Uhren auf ihre Eignung als Fliegeruhren zu testen. Im Oktober 2015 gab der zuständige Arbeitsausschuss des DIN beide Teile der Norm zur Veröffentlichung frei; sie sind im März 2016 in Kraft getreten.
Übergabe der DIN-Zertifikate an die Firmen Sinn und Stowa
Quelle: FH Aachen/ Heike Lachmann
Die Fliegeruhr im Prüfstand
Quelle: FH Aachen/ Heike Lachmann
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Physik / Astronomie, Verkehr / Transport
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
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