idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Wissenschaftsbarometer 2016: Bürgerinteresse an Wissenschaft steigt ebenso wie der Wunsch nach Beteiligung / „Gesundheit und Ernährung“ wichtigstes Forschungsgebiet
Nachrichten über Flüchtlinge und Integration sind derzeit fester Bestandteil täglicher Medienberichte. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden bei dieser Berichterstattung aber oft vernachlässigt – diese Ansicht vertreten knapp dreiviertel der deutschen Bürgerinnen und Bürger. Nur jeder Fünfte ist der Auffassung, dass Fakten und Meinungen von Forschern zu Flüchtlingsfragen ausreichend berücksichtigt werden. Das zeigt das Wissenschaftsbarometer 2016. Es betrachtet aktuelle Einstellungen der Öffentlichkeit gegenüber Wissenschaft und Forschung. Die repräsentative Umfrage wird zum dritten Mal von Wissenschaft im Dialog (WiD) herausgegeben. Eine auffällige Entwicklung: 41 Prozent der Befragten haben in diesem Jahr ein allgemein großes oder sehr großes Interesse an wissenschaftlichen Themen angegeben. Im ersten Wissenschaftsbarometer von 2014 waren es noch 33 Prozent.
Mehr Mitsprache bei Entscheidungen
Bürgerinnen und Bürger wollen stärker in Entscheidungen zu Wissenschaft und Forschung einbezogen werden. Dies zeigt das Wissenschaftsbarometer auch im Jahr 2016. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Wunsch zur Mitsprache sogar noch gestiegen: 2015 waren es 34 Prozent und in diesem Jahr gaben 40 Prozent der Befragten an, dass sie stärker in Entscheidungen über Wissenschaft und Forschung einbezogen werden wollen. „Diese Entwicklung beherzigen wir bei unseren Projekten“, sagt Markus Weißkopf, Geschäftsführer von Wissenschaft im Dialog. „Menschen wollen mitreden, mitdenken und mitmachen. Wir ermutigen sie, sich zu beteiligen, und wir sehen, dass es funktioniert: bei unseren interaktiven Diskussionsformaten oder in Citizen-Science-Projekten.“
acatech Präsident Hüttl: „Mit jungen Menschen ins Gespräch kommen“
Wie in den vergangenen Jahren hat die Umfrage das Vertrauen der Bürger in Aussagen von Wis-senschaftlern zu verschiedenen Forschungsthemen erfasst. Bei der „Grünen Gentechnik“ geben nur 17 Prozent der Befragten an, den Aussagen von Wissenschaftlern zu vertrauen. Ganz anders sieht es bei den „Erneuerbaren Energien“ aus: 53 Prozent der Bürger vertrauen hier den Einschätzungen von Wissenschaftlern.
Das Wissenschaftsbarometer zeigt auch, dass das Vertrauen nicht nur mit dem Thema, sondern auch mit dem Alter zusammenhängt. Zum Beispiel haben 53 Prozent der Gesamtbevölkerung beim Thema „Erneuerbare Energien“ Vertrauen in die Wissenschaft, unter den Schülerinnen und Schülern sind es 72 Prozent. Dazu sagt Prof. Dr. Reinhard F. Hüttl, acatech Präsident und Mitglieder der WiD-Gesellschafterversammlung: „Dieses Vertrauen der jungen Menschen dürfen wir nicht enttäuschen. Wir müssen es weiter wachsen lassen. Dazu müssen wir als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bereits mit den Kindern und Jugendlichen ins Gespräch kommen – und mit ihnen in allen Lebensphasen im Gespräch bleiben. Für diesen Dialog mit jungen Menschen bildet Wissenschaft im Dialog eine gute Plattform, die wir gern unterstützen.“
Wichtigster Forschungsbereich: „Gesundheit und Ernährung“
„Gesundheit und Ernährung“ wird von Bürgerinnen und Bürgern als wichtigster Forschungsbereich für die Zukunft eingestuft, dicht gefolgt von „Klima und Energie“. Frauen haben sich dabei im Wissenschaftsbarometer 2016 eher für „Gesundheit und Ernährung“ ausgesprochen (51 Prozent), Männer priorisieren „Klima und Energie“ (40 Prozent).
Repräsentative Bevölkerungsumfrage
Die Ergebnisse des Wissenschaftsbarometers 2016 basieren auf 1006 Telefoninterviews (Festnetz), die vom 19. bis 20. Mai 2016 im Rahmen einer Mehrthemenumfrage von TNS Emnid – im Auftrag von Wissenschaft im Dialog – geführt wurden. Als Grundgesamtheit diente die deutschsprachige Wohnbevölkerung in Privathaushalten ab 14 Jahren. Das Wissenschaftsbarometer 2016 wird von der Philip Morris Stiftung gefördert und vom GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften unterstützt.
Weitere Informationen: www.wissenschaftsbarometer.de
Download folgender Materialien unter der oben genannten URL:
• Grafiken zu einzelnen Ergebnissen im png- und pdf-Format
• Broschüre Wissenschaftsbarometer 2016
• Detaillierte Ergebnisse des Wissenschaftsbarometers 2016 nach Subgruppen
-------------------------------------------------
Ihr/e Ansprechpartner/in bei Wissenschaft im Dialog (WiD):
Geschäftsführung
Markus Weißkopf
Tel.: 030-206 22 95-75
markus.weisskopf@w-i-d.de
Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dorothee Menhart
Tel.: 030-206 22 95-55
dorothee.menhart@w-i-d.de
http://www.wissenschaftsbarometer.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).