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Wissenschaft
Neues Buch zur Performativität der Ökonomie von Forschern der Universität Witten/Herdecke erschienen
Dass Sozialwissenschaften an der Konstruktion der sozialen Welt mitbeteiligt sind, ist bekannt. Neue Forschungen an der Schnittstelle der Wirtschafts- und Wissenssoziologie zeigen aber, dass diese Beteiligung auch die Wahrheitsansprüche der ökonomischen Theorien und Modelle beeinflussen kann. Dies ist die Idee der Performativität.
Die Autoren des gerade erschienenen Bandes „Enacting Dismal Science: New Perspectives on the Performativity of Economics” - darunter Ivan Boldyrev und Carsten Herrmann-Pillath vom Wittener Institut für institutionellen Wandel (WIWA) der Uni Witten/Herdecke (UW/H) und die ehemalige Dozentin der UW/H, Ekaterina Svetlova von der Leicester University - stellen erneut und radikal die Frage nach der Wirksamkeit des ökonomischen Wissens. Wenn Ökonomen die soziale Realität auch konstruieren, statt sie nur zu beschreiben und zu erklären, wenn also in vielen Kontexten das Handeln der Akteure ohne ökonomische Ideen und Modelle nicht zustande kommt, was bedeutet dies sowohl für das Verständnis der Ökonomik als auch für den Status der Wirtschaftstheorien selber? Wie können wir den Begriff des Performativen genauer definieren? Und welche Konsequenzen hat Performativität für die heutige Gesellschaft? Diese Fragen werden im Buch theoretisch und empirisch anhand der vielfältigen Fallstudien und aus Sicht verschiedener Disziplinen erörtert.
„Dieses hervorragende Buch bringt philosophische Spekulation und historische Forschung, begriffliche Arbeit und tiefgreifende Idiographie zusammen“, sagt der Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaftler und Philosoph Prof. Joseph Vogl. Laut dem Soziologen Prof. Donald MacKenzie ist der Band „für alle, die sich mit dieser wesentlichen Idee [der Performativität] beschäftigen, unentbehrlich“.
„Zu Zeiten von Adam Smith dachte man, es könnte uns nichts Besseres passieren, als die Ideen der politischen Ökonomie unmittelbar in der Praxis wirksam werden zu lassen. Inzwischen ist dieser Gedanke eher zu einer Horrorvorstellung geworden. Die Beiträge in Ekaterina Svetlovas und Ivan Boldyrevs Sammelband zeigen, dass es sich nach wie vor lohnt, die Performativität ökonomischer Modelle im Einzelfall zu prüfen“, so Prof. Dirk Baecker, Dekan der Fakultät für Kulturreflexion an der UW/H.
Weitere Informationen: Ivan Boldyrev, ivan.boldyrev@uni-wh.de
Weitere Bilder zum Herunterladen finden Sie unten auf der Seite: www.uni-wh.de/universitaet/presse/presse-details/artikel/wie-wirksam-ist-oekonomisches-wissen/
Über uns:
Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.300 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.
Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.
Witten – Universitätsstadt an der Ruhr
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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