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Feodor Lynen-Stipendium fördert den Aufenthalt im Ausland – Untersuchung der Ernährungsweise moderner und fossiler Fledermäuse
Der Paläontologe Dr. Thomas Tütken von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) erhält ein Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung, um sich in Frankreich mit einer innovativen Methode zur Analyse der Zahnschmelzoberfläche vertraut zu machen, die zur Ermittlung der Ernährungsweise ausgestorbener Wirbeltiere dient. Das Feodor Lynen-Forschungsstipendium ermöglicht ihm einen Gastaufenthalt am Institut für Paläoprimatologie und Paläontologie des Menschen der Universität Poitiers, wo Dr. Gildas Merceron eine der international führenden Arbeitsgruppen für diese Methode leitet. „Die zerstörungsfreie Technik, die in Poitiers angewendet wird, ist für die Wirbeltierpaläontologie von zunehmender Wichtigkeit. Die letzten Mahlzeiten hinterlassen auf der Zahnoberfläche charakteristische Abnutzungsmuster, anhand derer wir die Nahrung von Wirbeltieren rekonstruieren können“, erklärt Tütken, der sich insbesondere der Ernährung von Fledermäusen widmen wird.
Viele Fledermäuse sind hoch spezialisierte Insektenfresser, während sich andere von Früchten, Nektar, Fisch oder sogar Blut ernähren. Daher eignen sich Fledermäuse besonders gut, um herauszufinden, ob sich Insektenfresser von Wirbeltieren mit anderer Ernährungsweise unterscheiden. Tütken wird anhand der Ergebnisse eine Referenz-Datenbank für Insektenfresser anlegen, um damit die Nahrungsaufnahme von 48 Millionen Jahre alten Fledermäusen der Grube Messel zu erforschen. „Der Ansatz wird neue Forschungswege eröffnen, um die Bedeutung von Insekten als Nahrungsquelle für fossile Wirbeltiere sowie deren Nahrungsvorlieben zu erkunden“, erwartet Tütken. Der Forschungsaufenthalt in Poitiers trägt auch zu einem Forschungsprojekt bei, das die Evolution des Pflanzenfressens bei Wirbeltieren im Rahmen eines ERC Consolidator Grants untersucht.
Die Alexander von Humboldt-Stiftung unterstützt mit dem Feodor Lynen-Stipendium für erfahrene Wissenschaftler weltweite Forschungsaufenthalte von hervorragenden Forschern aus allen Fachgebieten. Thomas Tütken wird im Rahmen seines Stipendiums zwei Forschungsaufenthalte zu je drei Monaten an der Gastinstitution in Poitiers verbringen und eine neue Forschungskooperation mit der Universität Poitier etablieren.
Fotos:
http://www.uni-mainz.de/bilder_presse/09_geowissenschaften_lynen_tuetken_01.jpg
Dr. Thomas Tütken mit einem fossilen Pferdeunterkiefer aus der letzten Eiszeit
Foto/©: Thomas Tütken, JGU
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3D-Oberflächentextur eines Virginia-Opossum-Zahns
Abb./©: Thomas Kaiser, 3D-Texturlabor, Centrum für Naturkunde, Universität Hamburg
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Schädel eines Brillenflughundes aus der Sammlung für Mammalogie des Senckenberg Naturmuseums Frankfurt
Foto/©: Thomas Tütken, JGU
Weitere Informationen:
Dr. Thomas Tütken
Akademischer Rat
Arbeitsgruppe für Angewandte und Analytische Paläontologie
Institut für Geowissenschaften
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
55099 Mainz
Tel. +49 6131 39-22387
E-Mail: tuetken@uni-mainz.de
http://www.paleontology.uni-mainz.de/pub_tt.html
Weitere Links:
https://www.humboldt-foundation.de/web/lynen-stipendium.html
https://www.uni-mainz.de/presse/74409.php (Pressemitteilung vom 10.02.2016 „Paläontologe Thomas Tütken erhält ERC Consolidator Grant“)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Biologie, Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Tier / Land / Forst
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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