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25.06.2003 17:59

Großstädte beim Wachstum vorne, Berlin hinkt noch hinterher

Dipl.Volkswirtin Dörte Höppner Pressestelle
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin

    Die großen Städte und Ballungsräume entwickeln sich seit Mitte der 90er Jahre wirtschaftlich günstiger als die übrigen Regionen Deutschlands. Diesen Trendwechsel beschreibt das DIW Berlin in seinem aktuellen Wochenbericht 26/2003. Von 1998 bis 2002 expandierte die Beschäftigung in den Großstädten deutlich stärker als im Durchschnitt des Landes. Mit Zuwachsraten zwischen 8 und 10 % wiesen München, Köln und Frankfurt am Main mit Abstand die höchste Dynamik auf, während in der größten deutschen Stadt, Berlin, die Beschäftigung um 2 œ % zurückging.

    Träger des städtischen Wachstums sind die überregionalen Dienstleistungen wie Finanz- und Beratungsdienste, Medien und Tourismus. Diese Branchen wachsen um ein Vielfaches schneller als die Wirtschaft insgesamt. Sie bevorzugen nach wie vor urbane Zentren als Standorte. Ihre Konzentration auf die großen Städte nimmt eher noch zu.

    In der Summe der überregionalen Dienstleistungen hat Berlin keine überdurchschnittliche Entwicklungsdynamik erreicht. Anders als in anderen großen deutschen Städten konnten damit die Verluste in der Industrie nicht durch Gewinne bei den überregionalen Dienstleistungen überkompensiert werden. Berlin konnte seine Position in den großen Bereichen des Finanzsektors, der technischen Beratung sowie der Rechts- und Wirtschaftsberatung nicht verbessern. Die offensichtlich festen Standortstrukturen lassen hier auf absehbare Zeit auch keine grundlegenden Veränderungen erwarten. Die auf diesen Gebieten traditionell führenden Städte Frankfurt und München wachsen in ihren Schwerpunktbereichen jeweils deutlich schneller als die anderen Großstädte.
    Berlin ist aber für viele andere überregionale Dienstleistungen - Datenverarbeitung, Werbung, Medien und Tourismus - ein besonders attraktiver Standort. Dabei ist die Stadt zwar häufig noch nicht der räumliche Schwerpunkt, aber die Entwicklungsdynamik konzentriert sich immer mehr auf die Hauptstadt. Wesentliche Grundlage dafür sind die in diesen Bereichen bestehenden Verbindungen zu den großen kulturellen und wissenschaftlichen Kapazitäten. Auch für die künftige Entwicklung der überregionalen Dienstleistungen in Berlin werden Vernetzungen von öffentlich geförderten und kommerziellen Aktivitäten eine zentrale Rolle spielen. Angesichts seiner prekären Finanzlage muss Berlin daher eine Strategie für Kultur und Wissenschaft erarbeiten, die bei insgesamt geringeren öffentlichen Ausgaben möglichst hohe Synergieeffekte und Wachstumsimpulse auf privatwirtschaftliche überregionale Dienstleistungen erzeugt.


    Weitere Informationen:

    http://www.diw.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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