idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Das Architekturreferat des Deutschen Archäologischen Instituts und das Palastmuseum Peking kooperieren im Bereich der archäologischen Bauforschung
Dorisch, ionisch, korinthisch, dorischer Eckkonflikt, Entasis und Kurvatur, dies sind alles Begriffe, die für chinesische Archäologen bei der Erforschung und Bewahrung der überwiegend aus Holz errichteten Bauten der Palastanlagen der chinesischen Kaiser in Peking keine Rolle spielen. Umso interessierter haben zwei chinesische Mitarbeiter des Palastmuseums bei ihrem dreiwöchigen Aufenthalt in Griechenland diese für sie neue Steinarchitektur studiert. Sie waren die ersten Teilnehmer, die im Rahmen eines Kooperationsprojektes zwischen dem Deutschen Archäologischen Institut und dem Palastmuseum Peking zur Mitarbeit an einem Bauforschungs-projekt des Architekturreferates des DAI aufgebrochen sind. Ziel des in diesem Sommer neu begonnenen Kooperationsprojektes ist es zum einen, die Methoden der archäologischen Bauforschung in gemeinsamen Summerschools und Bauauf-nahmeprojekten zu vermitteln, als auch den interdisziplinären, transkulturellen Austausch zur Palastforschung zu intensivieren.
Im Bereich der Erforschung antiker Architektur Griechenlands hat die deutsche Bauforschung eine sehr lange Tradition. Die hier entwickelten und erprobten Dokumentations- und Darstellungsmethoden wurden rasch auch auf den Großgrabungen in anderen Ländern und Kulturkreisen erfolgreich eingesetzt. Besonders in Olympia trugen bereits von Beginn der Grabungstätigkeit 1875 an berühmte deutsche Bauforscher wie Richard Bohn und Wilhelm Dörpfeld maßgeblich zum Erfolg der Erforschung dieses weltberühmten Heiligtums mit bei. Für die beiden chinesischen Archäologen war es daher ein besonderes Erlebnis, intensiv mit deutschen und Schweizer Kolleginnen an dem von Claudia Mächler geleiteten Projekt zur Dokumentation und Erforschung des Leonidaions (https://www.dainst.org/project/182990) von Olympia teilzunehmen. Sie bekamen so einen profunden Einblick in die unterschiedlichsten Methoden der archäologischen Bauaufnahme – vom Handaufmass bis zur Photogrammetrie – und in die Erforschung antiker Architektur.
Die Übung war mit Exkursionen zu berühmten griechischen Palastanlagen, wie Mykene und Tiryns, sowie Ausgrabungsstätten, wie z.B. dem Kerameikos in Athen, Korinth, Nemea und Messene, verbunden. Diskutiert wurden hierbei auch die unterschiedlichen Methoden zur Präsentation und Rekonstruktion antiker Architektur, wobei der Besuch der Restaurierungsarbeiten am Parthenon in Athen einer der Höhepunkte der Reise war.
Im September wird das Kooperationsprojekt mit einer dreiwöchigen Sommerschool im Palastmuseum in Peking fortgesetzt, die das DAI gemeinsam mit der OTH Regensburg und den Kollegen des Palastmuseums durchführt. Ziel ist es auch hier, sowohl deutsche als auch chinesische Nachwuchswissenschaftler in den Methoden der Bauforschung sowie der sensiblen, nachhaltigen Sanierung von historischer Bausubstanz weiter zu bilden.
Kontakt
Als Ansprechpartnerin steht Ihnen Prof. Dr. Ulrike Wulf-Rheidt (Leiterin des Architekturreferates) gerne zur Verfügung: ulrike.wulf-rheidt@dainst.de
http://www.dainst.org/presse/pressemitteilung/-/article-display/L11mBpjClzu5/221... Download Pressefotos
https://www.dainst.org/project/182990 Projektinformationen zum Leonidaion von Olympia
http://www.dpm.org.cn/shtml/2/@/8797.html Website des Palastmuseums Peking
Vermessung eines Metopen-Trighlyphenblockes in Olympia
Ulrike Wulf-Rheidt/DAI
None
Besuch der Restaurierungswerkstatt mit dem Leiter der Olympiagrabung Reinhard Senff
Ulrike Wulf-Rheidt/DAI
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Bauwesen / Architektur, Geschichte / Archäologie
überregional
Kooperationen, wissenschaftliche Weiterbildung
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).