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Wissenschaft
Ein Vortrag von Prof. Dr. Kaspar Maase (Universität Tübingen)
am 30. Juni 2003, um 18:15 Uhr
im Kulturwissenschaftlichen Institut, Goethestr. 31, 45128 Essen
Es ist offensichtlich, dass die Deutschen im 20. Jahrhundert vieles aus den USA übernommen haben: Produkte und Design, Musik und Filme, Verhaltensweisen und Redensarten. Dies als Amerikanisierung zu beschreiben, würde jedoch eine Eindeutigkeit in der kulturellen Entwicklung Deutschlands voraussetzen, die so nicht stattgefunden hat. In den 1950er Jahren zum Beispiel kam der Modern Jazz aus Frankreich, wo sich schwarzamerikanische Musiker wohler fühlten als in den USA. Und die Fans des Rock'n'Roll griffen demonstrativ zu dieser Musik, weil sie damit ihre Eltern wie auch das bildungsbürgerliche Establishment herausfordern konnten. Ihre Selbstamerikanisierung war Teil einer symbolischen Auseinandersetzung und von aktivem Charakter. Man wählte aus dem transatlantischen Angebot gezielt das aus, was hierzulande die eigene Botschaften transportierte - völlig andere Botschaften als die, die der Rock'n'Roll in den USA ausstrahlte.
Kaspar Maase wird die Absichten derer untersuchen, die sich selbst amerikanisierten. Es geht darum, was "Amerika" für die Menschen in Deutschland bedeutete: für jene, die dort Vorbildliches sahen, wie für jene, die es aggressiv ablehnten.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.kwi-nrw.de oder unter der Telefonnummer 0201/7204-0.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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