idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
15.09.2016 11:33

Lungenentzündung: Wissenschaftler diskutieren neue Erkenntnisse und Behandlungsmethoden

Dr. Julia Biederlack GB Unternehmenskommunikation
Charité – Universitätsmedizin Berlin

    Warum verläuft eine Volkskrankheit wie die Lungenentzündung häufig noch immer tödlich? Mit dieser Frage beschäftigen sich jetzt Expertinnen und Experten aus den medizinischen Grundlagenwissenschaften und klinischen Fächern auf einer internationalen Konferenz in Berlin, die heute beginnt. Dabei stehen aktuelle Erkenntnisse zum Krankheitsprozess und mögliche neue Therapieansätze im Mittelpunkt. Die Konferenz wird vom Sonderforschungsbereich Transregio 84 (SFB-TR84), der an der Charité – Universitätsmedizin Berlin angesiedelt ist, gemeinsam mit der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina ausgerichtet.

    In Deutschland erkranken jährlich über 700.000 Menschen an einer Lungenentzündung. Somit gehört diese Erkrankung in ihren Ausmaßen zu den Volkskrankheiten wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Weltweit sterben laut UNICEF mehr Kinder unter fünf Jahren an einer Lungenentzündung als an Malaria, AIDS und Masern zusammen. Seit Einführung der antibiotischen Therapie vor 70 Jahren ist die Sterblichkeit bei einer schweren Lungenentzündung unverändert bei rund 10 Prozent geblieben. Selbst der durch Antibiotika erreichte Therapiestandard ist zunehmend bedroht durch die Resistenzentwicklung von Erregern sowie durch die weltweit stagnierende Antibiotika-Entwicklung.

    Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diskutieren vor dem Hintergrund dieses therapeutischen Stillstandes unter anderem die Rolle des angeborenen Immunsystems der Lunge mit dem Ziel, neue nicht auf Antibiotika basierende Therapiestrategien zu entwickeln. „Nur wenn ausgewiesene Experten disziplinübergreifend zusammenarbeiten, lassen sich die komplexen Hintergründe der Krankheit erfassen und neue Therapien entwickeln“ führt Prof. Norbert Suttorp, Sprecher des Sonderforschungsbereichs und Direktor der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie an der Charité, aus.

    Weitere inhaltliche Schwerpunkte der Konferenz bilden die Erforschung der durch Mikroben veränderten Stoffwechselwege im Körper und wie Stammzellen zur Therapie beitragen könnten. Außerdem wird es um die Frage gehen, wie man mit Hilfe der Systemmedizin die einzelnen Befunde zu einem besseren Gesamtverständnis der Erkrankung zusammenführen kann.

    Erstmalig werden in einer öffentlichen Diskussionsrunde, gefördert von der Schering Stiftung, die weltweiten Auswirkungen der Lungenentzündung und mögliche Lösungsansätze im gesellschaftlichen Zusammenhang betrachtet. „Wir sind zuversichtlich, dass wir mit unseren Ansätzen neue Erkenntnisse sammeln werden, die den Patientinnen und Patienten zugutekommen werden“, betont Prof. Suttorp.

    Der Kongress findet vom 15. bis zum 17. September in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Markgrafenstraße 38, 10117 Berlin, statt.

    Kontakt:
    Prof. Norbert Suttorp
    Medizinische Klinik m. S. Infektiologie und Pneumologie
    Charité - Universitätsmedizin Berlin
    t. +49 450 553 052
    norbert.suttorp@charite.de


    Weitere Informationen:

    http://www.sfb-tr84.de/conference/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).