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Wissenschaft
Zwei Jahre nach der Eröffnung des German-Russian Institute of Advanced Technology in Kasan haben die ersten Studentinnen und Studenten ihr Studium beendet und ihre Abschlusszeugnisse erhalten.
Die 35 Absolventen, 20 von der Technischen Universität Ilmenau und 15 von der Staatlichen Technischen Forschungsuniversität in Kasan, erhielten einen ingenieurwissenschaftlichen Doppelabschluss. Damit ist das groß angelegte Projekt der TU Ilmenau seinem Ziel näher gekommen, in der Hauptstadt der russischen autonomen Republik Tatarstan die weltweit erste zweistaatliche Universität in einem modernen Industriestaat zu errichten.
In einer feierlichen Zeremonie in Kasan erhielten die 35 Studenten eines ingenieurtechnischen Studiengangs ihre Abschlussurkunden. Die sieben englischsprachigen Studiengänge werden von der TU Ilmenau als Projektleiter und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg an der Staatlichen Technischen Forschungsuniversität angeboten, soeben kam die TU Kaiserslautern als dritte deutsche Partneruniversität hinzu. Die Staatliche Technische Forschungsuniversität, 1932 in Kasan gegründet und nach dem russischen Flugzeugbauer Andrej Nikolajewitsch Tupolev auch „Tupolev-Universität“ genannt, zählt zu den renommiertesten Universitäten Russlands und gilt als Elite-Universität.
In der „Flying Faculty“ des German-Russian Institute of Advanced Technology halten anerkannte Professoren der drei beteiligten deutschen Universitäten mehrmals im Semester in Kasan Blockvorlesungen nach deutschen Standards und weitere Dozenten sind über das gesamte Jahr vor Ort. Die Masterarbeiten der ersten 35 Absolventen wurden von deutschen und russischen Professoren gemeinsam betreut und ganz überwiegend mit sehr guten Noten bewertet. Ein Student erhielt ein Stipendium aus dem Erasmus+-Programm der Europäischen Union, mit dem er nun ein weiteres Semester in Ilmenau für seine Promotion forschen kann. Gleichzeitig mit der Ehrung der 35 Absolventen wurden 75 neue Studierende im German-Russian Institute of Advanced Technology immatrikuliert. Derzeit studieren insgesamt 145 junge Männer und Frauen in dem zweistaatlichen ingenieurwissenschaftlichen Institut, das in Zukunft auf 14 Studiengänge erweitert werden soll. Dazu wird die TU Ilmenau noch weitere deutsche technische Universitäten, mit denen sie seit vielen Jahren eng zusammenarbeitet, einbinden. Mit einem von der Republik Tatarstan eigens aufgelegten Stipendienprogramm absolvieren jedes Jahr 100 russische Studierende einen Studienaufenthalt an einer der drei deutschen Partneruniversitäten und führen ihr Studium anschließend in Kasan zu Ende.
Das German-Russian Institute of Advanced Technologies wird für zunächst vier Jahre vom Deutschen Akademischen Austauschdienst, DAAD, aus Mitteln des Auswärtigen Amtes mit rund einer Million Euro und von der Republik Tatarstan gefördert. Mit den Geldern von deutscher Seite wurden unter anderem drei Arbeitsplätze geschaffen, das Unternehmen Siemens unterstützt das Projekt mit Laborausstattung und acht Stipendien. Die Republik Tatarstan hatte bereits im Vorfeld mehrere Millionen Euro in die Infrastruktur investiert und einen Neubau für das ingenieurwissenschaftliche Institut errichtet.
Das German-Russian Institute of Advanced Technology sieht nicht nur Lehrangebote, sondern auch gemeinsame Forschung und den Austausch von Forschergruppen vor mit dem Ziel, die weltweit erste deutsch-russischen Universität zu errichten. Der Mitinitiator des internationalen ingenieurwissenschaftlichen Instituts und Rektor der TU Ilmenau, Prof. Peter Scharff, betonte bei der Absolventenfeier, dass gerade in politisch schwierigen Zeiten solche Projekte unabdingbar seien, um Brücken zwischen Völkern zu bauen und Vertrauen zwischen den Menschen zurückzugewinnen.
Kontakt:
Dr. Frank March
Direktor TU Ilmenau International School
Tel.: 03677 / 69-2518
E-Mail: frank.march@tu-ilmenau.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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