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21.09.2016 17:43

Technik zum Wohnen für ältere Menschen

Sabrina Daubenspeck Pressestelle
Universität Vechta

    9. Niedersächsischer Fachtag „Wohnen im Alter“ an der Universität Vechta diskutiert Motivationen, Erwartungen und Realität

    Staubsaugerroboter, Sensormatte zur Sturzerkennung, Überhitzungsschutz für Elektrogeräte, Kommunikation per Tablet: Die Zahl und Möglichkeiten technischer Hilfsmittel für das Wohnen im Alter sind vielfältig. Was gibt es auf dem Markt, welche Technik wünschen ältere Menschen, wie erreicht Technik die Menschen und wie kann eine bedarfsgerechte Beratung zu diesem Thema aussehen? Mit diesen Fragen befasste sich der 9. Niedersächsische Fachtag „Wohnen im Alter“ am Montag, 19. September 2016 an der Universität Vechta. Veranstalter war das Niedersachsenbüro Neues Wohnen im Alter in Kooperation mit dem Institut für Gerontologie der Universität Vechta und dem Landkreis Vechta. Über 140 Interessierte aus ganz Niedersachsen nahmen teil.

    Gast beim Fachtag war auch die niedersächsische Sozialministerin Cornelia Rundt. Sie betonte: „Technik kann und darf den Menschen nicht ersetzen. Technik kann aber Sicherheit bieten und einen längeren Verbleib in der eigenen Häuslichkeit ermöglichen. Dabei muss sie sich am Menschen orientieren und nicht umgekehrt.“

    Mit der Frage „Technik zum Wohnen – Die Erfüllung aller Wünsche?“ befasste sich der erste Teil des Fachtages. Nach einem Überblick technischer Möglichkeiten für den Alltag und die Pflege älterer Menschen durch Christine Weiß (VDI/VDE Innovation + Technik GmbH) präsentierte Gerontologieprofessor Dr. Harald Künemund (Universität Vechta) Studienergebnisse aus Niedersachsen und speziell auch aus Vechta, wobei u.a. über Wünsche und Bedarfe ältere Menschen in Hinblick auf Technik informiert wurden. Berichtet wurde u.a. über Wohnwünsche, Wohnungsausstattungen, Informationsbedarfe und Technik im Haushalt. So haben zwar gemäß einer Befragung der Universität Vechta aus dem Jahr 2013 (n=1.819) knapp 50 Prozent der 69-71-Jährigen im Landkreis eine schwellenfreie Wohnung, aber weniger als 25 Prozent einen stufenfreien Zugang zur Wohnung. Nicht einmal fünf Prozent verfügen über ein Hausnotrufsystem. Im Hinblick auf generationengerechtes Wohnen ist im Landkreis also durchaus noch „Luft nach oben“.

    Der zweite Teil des Tages fokussierte den Bereich Beratung. Wie kommt die Technik zu den Menschen? Was ist sinnvoll? Wie kann eine Beratung aussehen, die die Menschen auch erreicht? WissenschaftlerInnen und VertreterInnen aus Netzwerken stellten hier ihre Einschätzungen und Erkenntnisse aus Modellprojekten vor. Außerdem berichteten PraktikerInnen regionaler Wohnberatungen aus ihrer Arbeit in Hannover und Verden. Grundtenor war, dass Beratung zur Technik notwendig ist, damit Ratsuchende die technischen Hilfen bekommen, die sie benötigen. Außerdem müsseTechnikberatung mit anderen seniorenorientierten Ratgeberstrukturen vernetzt sein. Wichtig ist auch, dass Technik vor Ort ausprobiert werden kann und dass Lösungsvorschläge entwickelt werden, die für die Ratsuchenden umsetzbar und nachvollziehbar sind.

    Den Abschluss des Tages bildete die Gesprächsrunde „Was muss getan werden, um die Technik weiter zu verbreiten?“. Sozialministerin Cornelia Rundt diskutierte dabei mit Birgid Eberhardt (GSW Sigmarinen), Prof. Dr. Harald Künemund (Universität Vechta), Martin Schnellhammer (Netzwerk „Geniaal“ Niedersachsen, Living Lab, Osnabrück) und Patrick Ney (Kommunaler Seniorenservice Hannover). Technik müsse bekannt, einfach zu bedienen und erschwinglich sein, war sich die Runde einig. Aber auch die Akzeptanz spiele eine wichtige Rolle: Nicht alle älteren Menschen seien aufgeschlossen gegenüber technischen Neuerungen. Es fehlten positive Ansatzpunkte für Technik im Alter, so Harald Künemund. Birgid Eberhardt sah einen Bedarf an Beratungsstellen. Martin Schnellhammer brachte hier die Hausarztpraxen ins Spiel, die oftmals Anlaufstellen für Erstberatungen seien. Patrick Ney schlug vor, Ausleihen möglich zu machen, um die eigenen Bedarfe und den Umgang mit Technik auszuprobieren. „Die zukunftsfähige gesundheitliche Versorgung im Flächenland Niedersachsen ist einer der Schwerpunkte des von der Landesregierung initiierten Masterplans Soziale Gesundheitswirtschaft“, erklärte Sozialministerin Rundt


    Bilder

    Sozialministerin Cornelia Rundt erläuterte den Masterplan Soziale Gesundheitswirtschaft.
    Sozialministerin Cornelia Rundt erläuterte den Masterplan Soziale Gesundheitswirtschaft.
    Quelle: Universität Vechta

    Diskutierten über die Verbreitungswege und Akzeptanz von Technik zum Wohnen (v.l.): Prof. Dr. Harald Künemund, Birgid Eberhardt und Sozialministerin Cornelia Rundt.
    Diskutierten über die Verbreitungswege und Akzeptanz von Technik zum Wohnen (v.l.): Prof. Dr. Harald ...
    Quelle: Universität Vechta


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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