idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Im Rahmen der Bürgeruni spricht Tobias Vogel am 17. Oktober in der Uni Witten/Herdecke
Während Ludwig Erhard noch unter allgemeiner Zustimmung den Wohlstand für alle proklamieren konnte, ist das Wirtschaftswachstum in unserer heutigen Gesellschaft längst zu einem umstrittenen Konzept geworden. Angesichts des Klimawandels, der schweren Wirtschaftskrise von 2008 und der Tatsache, dass unser Glück trotz steigenden Wohlstands stagniert, werden Stimmen laut, die einen Wachstumsstopp fordern. Die Wachstumskritiker warnen davor, dass unser Fortschrittspfad in eine Sackgasse führe und zunehmend destruktive Potenziale entfalte. Über diese These diskutiert Tobias Vogel, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Fakultät für Kulturreflexion – Studium fundamentale der Uni Witten/Herdecke (UW/H) im Rahmen der nächsten Bürgeruni am 17. Oktober mit der interessierten Öffentlichkeit.
„Wenn das Wachstum zur Diskussion gestellt wird, ist es zunächst wichtig, sich vor Augen zu führen, welchen Stellenwert und welche Funktion es in unserem Wirtschaftssystem einnimmt – ist es eine Ideologie, ein Fetisch unseres kapitalistischen Denkens oder ist es ein unerlässlicher Stabilisator für unsere Marktwirtschaft? Im ersteren Fall würde ein Umdenken genügen, im letzteren Fall müssten wir die Grundlagen unseres Wirtschaftslebens mitsamt deren Vorzügen zur Disposition stellen“, erläutert Vogel. „Dies zwingt uns dann zu einer schwierigen Abwägung, in der wir die emanzipatorischen und repressiven Kräfte des Wachstums einander gegenüberstellen. Welche Probleme lassen sich eindeutig dem Wirtschaftswachstum zurechnen und welche Probleme lassen sich vielleicht nur durch dieses lösen? Wo können wir mit guten Gründen alternative Ansätze des Wirtschaftens einfordern, ohne das Gesamtsystem in eine unkontrollierte Abwärtsbewegung hinein zu manövrieren? Und: lässt sich das Wachstum derart transformieren, dass es sein destruktives Potenzial verliert?“
Die Bürgeruniversität ist eine gemeinsame Veranstaltungsreihe der Volkshochschule Witten/Wetter/Herdecke und der UW/H. Wissenschaftler aller Fachrichtungen berichten darin über ihre Arbeit und aktuelle Forschungsergebnisse. Die Idee entstand vor über 20 Jahren – und hat sich seitdem zu einer festen Institution entwickelt.
Bürgeruni Witten am 17. Oktober 2016
Vortragender: Tobias Vogel
Stetes Wirtschaftswachstum – Fetisch des Kapitals oder alternativlose Problemlösungsstrategie?
Weitere Informationen: Tobias Vogel, tobias.vogel@uni-wh.de oder 02302 / 926-811
Über uns:
Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.300 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.
Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Organisatorisches
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).