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19.10.2016 16:39

Auch Männer erkranken an Osteoporose

Holger Ostermeyer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

    Am 20. Oktober ist Weltosteoporosetag. Die Knochenerkrankung ist heute längst keine klassische Frauenkrankheit mehr. Aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung leiden immer mehr Männer unter Osteoporose. Risikofaktoren sind bei Männern bestimmte Krankheiten, verschiedene Medikamente sowie Rauchen und Alkohol. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurde 2015 am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden das „UniversitätsCentrum für Gesundes Altern“ gegründet, das am Weltosteo­porosetag die Öffentlichkeit für diese Krankheit sensibilisieren möchte.

    Im Klinikalltag unterstützt das Zentrum die weiblichen wie männlichen Patienten des Dresdner Uniklinikums mit Sportgymnastikkursen, die durch die Stiftung Hochschulmedizin Dresden finanziert werden und bietet eine komplette Diagnostik und moderne Therapie an. Eine neu eingestellte Koordinatorin ist nun Ansprechpartnerin für Patienten und Angehörige. Sie sorgt künftig dafür, dass die Patienten während des Klinikaufenthalts noch zielgerichteter betreut werden können.

    Eine Folge der steigenden Lebenserwartung sind instabilere Knochen und damit verbunden eine erhöhte Gefahr von Brüchen. Wenn die Dichte der Knochen deutlich sinkt, sprechen die Experten von Osteoporose – eine Knochenerkrankung, von der immer mehr Menschen betroffen sind. „Osteoporose ist kein reines Frauenproblem“, sagt Prof. Lorenz Hofbauer, Stoffwechselexperte und Direktor des UniversitätsCentrums für Gesundes Altern (UCGA). „Wir wollen den Welt­osteoporosetag dazu nutzen, darauf aufmerksam zu machen, dass zunehmend auch Männer an Osteoporose erkranken.“ Zwar gibt es bei Männern keine wechseljahresbedingte Verschlechterung der Knochenstruktur, aber auch sie verlieren im Alter Knochensubstanz. „Daher raten wir jedem Mann über 70, die Knochendichte messen zu lassen“, so Prof. Hofbauer. „Wir gehen davon aus, dass Risikofaktoren für Osteoporose bei Männern Untergewicht, Rauchen, Alkohol, Diabetes oder auch vorangegangene Brüche sind.“ Hinzu kommen gesundheitliche Vorbelastungen wie rheumatoide Arthritis, eine Parkinsonerkrankung, Multiple Sklerose oder Schlaganfall. Negativ können sich auch dauerhaft eingenommene Medikamente auswirken – etwa das entzündungshemmende Prednisolon oder Säureblocker.

    Um Osteoporose entgegenzuwirken, bietet das UCGA Programme zum Muskelaufbau an und rät zu Vorsorgemaßnahmen wie zum Beispiel eine ergänzende Einnahme von Kalzium und Vitamin D. Menschen, die an Osteoporose erkranken und stürzen, ziehen sich dabei deutlich häufiger Knochenbrüche zu. „Stürze im Alter sind meist auf nachlassendes Gleichgewichts- und Balancegefühl, Blutdruckschwankungen, Sehstörungen, und eine eingeschränkte Kognition zurückzuführen. Aber auch verschiedene Medikamente sowie äußere Umstände wie schlecht sitzende Schuhe, Kleidung, nicht angepasste Hilfsmittel und mangelnde Beleuchtung führen gerade in dieser Jahreszeit zu Stürzen“, erklärt Prof. Hofbauer.

    Das UniversitätsCentrum für Gesundes Altern widmet sich der Diagnostik und Therapie von Alterserkrankungen und vereint zu diesem Zweck Pflege, Forschung und Lehre unter einem Dach. Ziel des Teams, welches aus Internisten, Neurologen und Psychiatern besteht, ist es, den Senioren ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Zentraler Punkt der Prophylaxe von Stürzen ist das Trainieren von Balance und Gleichgewicht. Außerdem sensibilisieren die Therapeuten Betroffene dafür, gut sitzendes, rutschhemmendes festes Schuhwerk zu nutzen sowie Hilfsmittel wie Gehstock oder Rollator, sowie Brillen zu verwenden.

    Koordination für einen reibungslosen Klinikbesuch
    Mit einer neuen administrativen Koordinatorin sollen Patienten nun noch zielgerichteter betreut werden. „Silke Müller verfügt über eine ausgewiesene Expertise im pflegerischen Bereich und in der geriatrischen Versorgung. Sie wird als Ansprechpartnerin für ältere Patienten und deren Angehörigen sein und deren Ambulanz- und Klinikbesuche koordinieren“, erklärt Prof. Lorenz Hofbauer. Die Koordinatorin plant gemeinsam mit den zumeist betagten Patienten und deren Angehörigen die Terminkette und sorgt damit für die Umsetzung des sogenannten ‚One Stop Shop‘-Prinzips mit kurzen Wegen, geringen Wartezeiten und direkten Ansprechpartnern. Damit soll den alten Patienten der Aufenthalt im Klinikum so angenehm wie möglich gestaltet werden. Die Koordinatorin wird zukünftig dabei unterstützen, Menschen mit erhöhtem Sturzrisiko bei einer Osteoporose-Vorerkrankung zu identifizieren, um sie und deren Angehörige im Rahmen von Präventionsprogrammen zu beraten. Bei fortgeschrittner Osteoporose steht dem Betroffenen bereits jetzt ein Spektrum individualisierter Therapieverfahren zur Verfügung.

    Das UniversitätsCentrum für Gesundes Altern wurde am 1. Dezember 2015 gegründet. Ziel ist es, die gegenwärtige Versorgungsqualität und Patientensicherheit älterer Patienten zu verbessern. Dies geschieht in interdisziplinären Fallkonferenzen, in der verbesserten Zusammenarbeit der Bereiche Diagnostik und Therapie sowie durch die Förderung von klinischer Forschung und Grundlagenforschung im Bereich altersassoziierter Erkrankungen. Dabei wird neben der reinen geriatrischen Gesundheitsversorgung auch ein spezieller Fokus auf präventive Maßnahmen gelegt.

    Kontakt für Patienten
    Universitäts-Centrum für Gesundes Altern
    Zentrumskoordinatorin: Silke Müller
    Tel. 0351/ 458 18858
    E-Mail: gesundalt@uniklinikum-dresden.de

    Kontakt für Journalisten
    Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
    Medizinische Klinik und Poliklinik III
    Universitäts-Centrum für Gesundes Altern
    Prof. Dr. med. Lorenz Hofbauer
    Tel. 0351/ 458 4309
    E-Mail: lorenz.hofbauer@uniklinikum-dresden.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uniklinikum-dresden.de


    Bilder

    Silke Müller, Koordinatorin des UniversitätsCentrums für Gesundes Altern und dessen Direktor Prof. Lorenz Hofbauer.
    Silke Müller, Koordinatorin des UniversitätsCentrums für Gesundes Altern und dessen Direktor Prof. L ...
    Foto: Uniklinikum Dresden / Thomas Albrecht
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    Anhang
    attachment icon Pressemitteilung

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Organisatorisches
    Deutsch


     

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