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Universitätsbibliothek und Arbeitsstelle Holocaustliteratur der Universität Gießen laden alle Interessierten am 26. Oktober 2016 zur festlichen Einweihung ein
Das Vermächtnis von Oskar Singer ist unvergessen: In einem Festakt wird am 26. Oktober 2016 um 18.00 Uhr der neue Oskar-Singer-Raum im ersten Stock der Universitätsbibliothek (UB) der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) eröffnet. Zur Einweihung des Oskar-Singer-Raums laden die Universitätsbibliothek und die Arbeitsstelle Holocaustliteratur (AHL) der JLU alle Interessierten herzlich ein!
Nach der Begrüßung durch JLU-Vizepräsident Prof. Dr. Peter Winker und den Leiter der Universitätsbibliothek, Dr. Peter Reuter, werden Hon.-Prof. Dr. Sascha Feuchert, Arbeitsstelle Holocaustliteratur, und Eva Bonfield, die Enkelin von Oskar Singer, einige einführende Worte zu Oskar Singer sagen.
Oskar Singer wurde am 24. Februar 1893 in Ustroń (im heutigen Polen) geboren. Er war einer der wichtigsten Autoren der „Chronik des Gettos Lodz/Litzmannstadt“, die innerhalb des Archivs der jüdischen Gettoverwaltung ab Januar 1941 bis Ende Juli 1944 tagesaktuell die wichtigsten Ereignisse festhielt und für die Nachwelt dokumentierte. Im August 1944 wurde Oskar Singer zusammen mit seiner Familie nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Es gelang ihm, das Lager und einen Todesmarsch zu überleben. Vermutlich im Dezember 1944 verstarb er jedoch im Dachauer Außenlager Kaufering. Seine Frau Margarethe starb im KZ Bergen-Belsen, seine Kinder Ervin und Ilse konnten überleben.
In Gedenken an Oskar Singer und sein großes Engagement ist nun in der Universitätsbibliothek Gießen ein kombinierter Präsentations- und Arbeitsraum eingerichtet worden. Dort wird die Suche nach NS-Raubgutbeständen in der UB dokumentiert und über die Tätigkeit der Arbeitsstelle Holocaustliteratur informiert, die unter anderem die „Chronik des Gettos Lodz/Litzmannstadt“ ediert und 2007 herausgegeben hat.
Zudem sind im Oskar-Singer-Raum Teile der einzigartigen Sammlung an Holocaust- und Lagerliteratur der AHL sowie eine zum Thema Holocaust aufgebaute Privatbibliothek, die der UB kürzlich übergeben worden ist, aufgestellt. Der Raum soll künftig auch für gemeinsame Projekte, etwa die Digitalisierung und Erschließung seltener Holocaust- und Lagerliteratur, genutzt werden.
Termin
Feierliche Einweihung des Oskar-Singer-Raums in der Universitätsbibliothek der JLU
am 26. Oktober 2016 von 18.00 bis 20.00 Uhr
Veranstaltungsort: Universitätsbibliothek Gießen, Otto-Behaghel-Straße 8
Kontakt
Anja Golebiowski
Universitätsbibliothek Gießen
Otto-Behaghel-Straße 8
35394 Gießen
Telefon: 0641 99-14063
E-Mail: Anja.Golebiowski@bibsys.uni-giessen.de
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Die 1607 gegründete Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist eine traditionsreiche Forschungsuniversität, die über 28.000 Studierende anzieht. Neben einem breiten Lehrangebot – von den klassischen Naturwissenschaften über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis hin zu Sprach- und Kulturwissenschaften – bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächerspektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist: Human- und Veterinärmedizin, Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmittelchemie. Unter den großen Persönlichkeiten, die an der JLU geforscht und gelehrt haben, befindet sich eine Reihe von Nobelpreisträgern, unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen (Nobelpreis für Physik 1901) und Wangari Maathai (Friedensnobelpreis 2004). Seit 2006 wird die JLU sowohl in der ersten als auch in der zweiten Förderlinie der Exzellenzinitiative gefördert (Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System – ECCPS; International Graduate Centre for the Study of Culture – GCSC).
Plakat zur Einweihung des Oskar-Singer-Raumes an der JLU Gießen.
UB, JLU Gießen
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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